Full text: Praktisches Haushaltungs- und Kochbuch oder die wohlerfahrene Lehrerinn im Haushalten und in der Küche

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51. Samenädpfel der Kartoffeln einzumachen. 
.Man putzet die Samenäpfel sauber mit einem Tuche ab, 
solche dürfen nicht gelb, sondern müssen noch grün sein, dann 
werden sie schichtweise in einen Steintopf gepackt, mit Dille, Lor— 
berblättern, Weintraubenranken, ein paar Stückchen gröblich zer— 
stoßenen Ingwer und etwas weißem langem Pfeffer, dann löset 
man ungefähr in einer Kanne Wasser 3 Loth Salz auf, giebt 
einen Theelöffel voll Weinessig dabei, läßt es kochen, und schüttet 
dasselbe so heiß über die Samenäpfel; nachdem es abgekühlt, 
behängt man den Topf mit einem Tuͤch und läßt den gangen 
Inhalt in Gährung gerathen, welcher in zwei Tagen erfolgt, dann 
werden zwei halbe passende Deckel auf den Steintopf gelegt, mit 
ein paar Steinchen beschwert und über alles wird ein dreifaches 
Zuckerhutpapier gebunden und dann in einem kühlen luftigen Keller 
bis zum Gebrauche aufbewahrt. Diese Samenäpfel benutzt man 
zu Saucen und Fleischspeisen anstatt Oliven, wie der Geschmack 
ich auch von beiden Theilen gleicht, wenn die Samenäpfel auf 
diese Art eingemacht werden. 
52. Blüthenknospen von Fliedern als Kappern ein— 
zumachen. 
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Es wird ein Kessel oder eine Casserolle mit Wasser angekocht, 
darein schüttet man die grünen abgepflückten Blüthenknospen, läßt 
sie aber kaum eine Minute darin, sondern giebt sie gleich zum 
Ablaufen auf einen Durchschlag, indem die klinen Knospen noch 
durchaus hart bleiben müssen; nachdem solche kalt sind, schüttet 
man sie in einen Steintopf, läßt vorzüglich echten Weinessig auf— 
kochen, kalt werden, und schüttet dann diesen darüberher, bindet 
den Topf gehörig zu, so kann nach kurzer Zeit schon Gebrauch 
davon gemacht werden; mit voller Ueberzeugung, daß diese Hol— 
lunderkirschen sehr gut und schmackhaft sind, kann dies bekräftigt 
werden; man kann anstatt der Kappern den nützlichsten Gebrauch 
davon machen, doch darf man sie in der Sauce nicht mehr kochen. 
53. Gekochte Kartoffeln zu trocknen. 
Sind in Salz und Wasser abgekochte Kartoffeln übriggeblieben, 
so kann man solche reiben, dünn auf oin Blech auseinander machen 
und trocknen, nachher zu Klößen, Brod oder Eierkuchen recht gut 
gebrauchenz sie muͤssen nur bis dabin an einem trocknen Orte 
berwahrt werden.
	        
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