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setzen und weiße Flecken verursacht. Nachdem das Zeug ein mal
zewaschen ist, versetzt man zum zweiten Male die reine Lauge mit
etwas Seife, wäscht hierin das Zeug rein, und spült solches so
zut und rein aus dem Wasser, wie immer nur moͤglich, daß so
das klare Wasser abläuft, hängt das gewaschene Zeug ohne aus⸗
zuringen auf, läßt es rein auslaufen, und zieht nachher, wenn
kein Wasser mehr ausläuft, das Stück Zeug durch Bier oder Bier—⸗
essig, wodurch das Zeug wieder neu schwarz wird, es darf auch
nun nicht ausgerungen werden, und muß zum Trocknen aus—
laufen. Kleider werden auf der verkehrten Seite geplättet und
Schürzen zuvor gerollet.
18. Cattun zu waschen, von dem man glaubt, daß er
nicht echt ist.
Es werden 10 bis 12 dicke Kartoffeln in vollem Wasser ganz
zerkocht; man versetzt dieses Kartoffeln-Wasser mit Weizen-Kleie,
und wäscht darin auf zwei verschiedene Male das Zeug rein,
spület in fließendem Wasser die Kleie rein aus, trocknet das Zeug
auf der umgekehrten Seite, doch nicht in der Sonne, und auf der
verkehrten Seite wird nachher auch dasselbe geplättet.
49. Aromatischer Essig.
Es wird zu diesem Essig 1 Loth Kalmus, :24 Loth Zimmet,
/ Loth Gewürznelken, “. Loth Muscatennuß, 1 Loth Wermuth,
etwas Rosmarin, Salbei, Raute, Lavendelblumen mit ungefähr
einer Kanne echten Weinessig überschüttet, zugekorkt und in tem⸗
perirter Wärme hingestellt. Dieser Essig ist nach 14 Tagen gut
und sehr nutzbar, um sich bei ansteckenden Krankheiten damit auf
solgende Art zu schützen: man wasche sich das Gesicht, die Schläfe
und Hände damit, und nehme auch zu Zeiten ein wenig davon
n den Mund.
50. Johannisbeeren lange an den Sträuchen wohl—
schmeckend zu erhalten.
Wenn die Johannisbeeren beinahe alle roth sind und nur
noch wenigen die völlige Röthe fehlt, so macht man eine dicht
anschließende Strohkappe, von oben bis unter den ganzen Strauch,
so daß nichts an demselben offen bleibt, so werden sich die Jo⸗
hannisbeeren bis zum October und November vorzüglich gut con⸗
serviren.