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nicht mehr geschieht, doch noch drückenden Schmerz empfinden, wo—
her es sich vermuthen läßt, daß durch die Kälte die Hitze nur
zurückgetrieben und nachher in einem noch höheren Grade her—
vortritt; ich rathe daher gar nicht zu letzterem Mittel.
40. Ein Wasser zum Putzen der Zähne herzustellen.
Da die Kalmuswurzel als Heil- und Hülfsmittel auf verschie—⸗
dene Art gebraucht werden kann, so muß solche im Frühjahre und
Herbst ausgegraben und an der Luft an einem Faden getrocknet
werden. Von derselben wird ein Stückchen in Wasser geweicht,
doch darf die Quantität des Wassers nicht zu groß sein; hiermit
werden des Morgens die Zähne sauber abgebürstet. Dieses Wasser
wird keinen Scorbut an den Zähnen leiden, und solche davon immer
weißer werden.
41. Recht schöne Haarpomade zu verfertigen.
Es werden 4 Loth frisches Rindsmark in Wasser gelegt, nach
einer Stunde in kleine Würfel geschnitten oder zerhackt. Dann
wird das Mark auf einen irdenen Teller gegeben und langsam
geschmolzen, damit es gelb bleibtz; nun rührt man 6 Loth frisches
Schweineschmalz zu Schaum, giebt das zerlassene Rindsmark ohne
die Grieben dabei, rührt alles zusammen, und giebt zu dieser Quan—
tität für 4 Ggr. Bergamot- oder Lavendel-Oel, giebt die Pomade
in kleine Töpfchen, und bindet sie bis zum Gebrauche fest zu.
42. Flecken von Theer oder Wagenschmier aus leinenem
Zeuge zu bringen.
Man schmiert auf den Flecken recht salzige Butter, nach ein
paar Stunden wäscht man die Flecken mit Seife und heißem
Wasser rein heraus.
43. Oelflecken aus Papier zu bringen.
Man legt das ölige Blatt zwischen zwei Blätter Loschpapier,
setzt ein heißes Pletteifen darauf, doch darf das Eisen nicht zu
heiß sein, wechselt das Löschpapier noch einmal, so wird das Oel
sich ganz in letzteres hinein ziehen.
44. Mittel, die Erdflöhe zu vertreiben.
Man weichet einen guten Theil Hornspäne in weichem Wasser,