Full text: Praktisches Haushaltungs- und Kochbuch oder die wohlerfahrene Lehrerinn im Haushalten und in der Küche

102 
schlagenen Back- oder Bratofen zum langsamen Trocknen. Dann 
werden die Champignons in einem Stößer pulverisirt, mit einigen 
gestoßenen Nelken und Pfefferkoͤrnern vermischt, dann solches in 
ein trockenes Glas gegeben und mit Blashaut zugebunden. Ein 
kleiner Theelöffel voll dieses Pulvers ist hinreichend, einer Schüssel 
Ragout oder Fricassee einen angenehmen Geschmack zu geben. 
34. Magentropfen. 
Ein halbes Loth Enzian-Wurzel, 24 Loth Wermuth-Extract, 
124 Loth Tausendgüldenkraut, 1 Loth Cardobenedicten-Ertract und 
von einer frischen Pomeranze die dünn abgeschälte Schale. Dies 
alles giebt man in eine Bouteille, läßt es in einer gelinden tem⸗ 
perirten Wärme nebst 2 Ort übergeschütteten recht reinen starken 
Kornbranntwein 8 bis 14 Tage stehen, alsdann werden die Magen⸗ 
tropfen rein von der Species abgesondert, fest verkorkt und in 
ganz kleinen Portionen nach Erforderniß davon gebraucht. 
35. Hühnermagenhäute zu trocknen. 
Nach einer, schon vor langen Jahren erprobten Methode kann 
man die getrockneten Hühnermagen auf verschiedene Art gebrauchen, 
zu verschiedenen Creͤmes, welche man gallertartig zu haben wünscht, 
allein doch nur zu solchen, welche in langsamer Wärme und mit 
keinem Kochen präparirt werden, weil fie im letzten Falle das 
Gerinnen befördern. Die Hühnermagenhäute werden nach dem 
Absondern vom Magen gewaschen und langsam getrocknet, dann 
in einem Mörser gestoßen und zum Gebrauch verwahrt. Man 
giebt eine Messerspitze voll, in wenig kaltes Wasser und Zucker 
gerührt, Kindern, welche sich den Magen verdorben haben; man 
wird finden, daß dieses einfache Mittel nutzbar und gut ist. 
36. Sehr wohlschmeckende und kühlende Limonade von 
frischen Pflaumen. 
Zu drei Ort dieser Limonade macht man aus ungefähr einem 
Schock recht reifer Pflaumen die Steine, setzt solche so mit ihrem 
eigenen Saft auf langsames Feuer nebst ein paar Stückchen gan⸗ 
zen Kaneel, läßt so die Pflaumen langsam ihren Saft auswerfen, 
dann ein paarmal überwellen, doch nicht lange; kochen dieselben 
ein, so verliert der Saft die schöne rothe Farbe, und der Geschmac 
bleibt auch nicht so angenehm. Die Pflaumen werden dann auf 
ein Haarsieb geschüttet, damit sie ablaufen. Die ausgekernten 
X 
ge 
lej 
r
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.