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meist ganz seine natürlichen Säfte, auch kann es dann zu Suppen
nicht mehr gebraucht werden. Soll ein Braten wie Wild- oder
Sauer-Braten davon gemacht werden, so ist dies Hülfsmittel mit
Essig und saurer Milch anwendbar; letztere muß aber ein um
den andern Tag davon gegossen und wieder frische darauf gegeben
werden.
28. Auf welche Art am schmackhaftesten Kohl- und
Rübe-Sorten aufzubewahren sind.
Zu dem weißen Kohl, Wirsing- oder rothen Kohl wird eine
lange Grube in die Erde gemacht und die obere Seite des Kopfes
nach unten gelegt, so daß der Strunk in die Höhe kommt; dies muß
jedoch recht spät im Herbste geschehn und der Kohl trocken sein;
dann belegt man die Köpfe dick mit Stroh, legt einige Bretter
darüber, und kann die Erde über das dicke Stroh behutsam
klopfen. Zur Vorsicht belegt man diese Stelle noch recht dick mit
trocknem Laube. Im Frühijahre öffnet man die Kuhle und findet
den Kohl viel frischer, als wäre er im Keller verwahrt.
Die Herbst-Rüben, welche auf dem Roggenlande gewachsen
sind, conserviren sich auf diese Art ganz herrlich, schmecken im
Frühjahr ganz süß und sind nicht pelzigz auch dürfen sie ja nicht
in Wasser abgekocht werden, wodurch der süße Geschmack verloren
geht. Es wird auch hierzu eine Grube gemacht, die Rüben hinein
geschüttet, mit Stroh bedeckt, dann mit ein paar Brettern und
Erde zugedeckt. Kohlrabi oder Steckrüben, gelbe Wurzeln, Peter—
silie und Schwarzwurzeln werden eben so am besten conservirt.
29. Von Kartoffeln.
Ist die Quantität der Kartoffeln nicht allzugroß, so lohnt es
sich vollkommen der Mühe, wenn man die Kartoffeln vor dem
Keimen im Monat März und Anfangs April aus dem Keller in
die Höhe bringt; sie bleiben dann schöner als im Keller. In
großen Haushaltungen ist dies aber nicht gut möglich; alsdamn
ist es sehr gut, wenn im Keller die Kartoffeuin aus ihren Schweiß—⸗
haufen zum wenigsten aber schon im Monat Februar gebracht
werden, von der dazwischen liegenden Erde befreit, kleine und
große Kartoffeln, wenn dies noch nicht geschehen, ausgesondert und
die Kartoffeln so dünn wie möglich im Keller ausgebreitet werden
können; so lange die Kartoffeln noch nicht keimen, ist das Um⸗
rühren sehr zuträglich und verhindert es.
Besonders ist aber anzurathen, daß im Monat Februar auch