Full text: Praktisches Haushaltungs- und Kochbuch oder die wohlerfahrene Lehrerinn im Haushalten und in der Küche

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wenn es recht steif eingekocht ist, wohl zehn Jahre gebrauchen. 
Es wird in steinerne Toͤpfchen gefüllt, nach dem Erkalten zuge⸗ 
bunden und an einem luftigen Orte verwahrt. 
15. Wachholderbeersaft. 
Dieses ist ein sehr gesunder Saft. Davon einen kleinen Thee⸗ 
ööffel voll in ein Glas Wein gegeben, wird besonders für sehr 
magenstärkend gehalten. Die Wachholderbeeren müssen recht reif 
sein und die besten dazu genommen werden; man zerstößt sie gröb— 
lich, giebt sie in einen fauber gescheuerten Kessel mit kochendem 
Wasser, so daß die Beeren eben bedeckt sind; dann läßt man sie 
langsam auf gelindem Feuer kochen, bis die Brühe anfängt dicklich 
zu werden, preßt alsdann die Beeren durch einen Beutel und läßt 
den Saft wie Sirup einkochen und verwahrt diesen fest zugekorkt 
in Bouteillen. 
16. Stockfisch ganz vorzüglich weiß und weich zuzu⸗ 
bereiten. 
Der Stockfisch wird recht kurz vor der Hand weg, damit er 
nicht zu lang abfasert, geklopft, wie dieses in der zweiten Abthei⸗ 
lung im zehnten Capitel auch angeführt ist; anstatt aber den 
Stockfisch in reine büchene Aschen-Lauge zu weichen, nimmt man 
auf zwei Stockfische ungefähr einen Ort gelöschten Kalk, verdünnt 
diesen mit weichem Fluß- oder Regenwasser uñd weicht hierin den 
geklopften Stockfisch. Den folgenden Tag giebt maun das Kalk—⸗ 
wasser davon und drei folgende Tage jeden Tag frisches weiches 
Wasser darauf, und richtet sich dann ferner mit der Zubereitung 
wie angeführt ist. 
17. Hammelzungen auf eine dauerhafte Art zu räuchern. 
In großen Landhaushaltungen werden gewöhnlich viele Schafe 
geschlachtetz es lassen sich die Zungen, um sie kalt zu serviren, 
auf folgende Art sehr gut räuchern. Sie werden mit etwas Salz 
und Salpeter gut eingerieben uͤnd nun sechs bis acht Tage in die 
Pökel gelegt; dann steckt man sie recht dicht mit einigen Zwiebeln 
und Pfefferkörnern in aufgeblasene Rinderdärme, die gewöhnlich 
vorräthig sind, bindet sie fest zu und legt sie noch ein paar Tage 
in die Salzpökel; dann werden sie in den Rauch und auch in 
gute Zugluft gehängt, und conserviren sich bis zum Gebrauche 
sehr gut; sie werden nachher in Wasser abgekocht, die Haut ab— 
gezogen und beim Butterbrode oder Gemüse“gegeben.
	        
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