50
durch ein Sieb gesichtet, damit, wenn noch Staub darin sein sollte,
dieser noch ganz durchfällt. Diese geschnittenen Quecken bewahrt
man nun, bis zum fernern Gebrauch, an einem luftigen Orte in
Säcken oder Tonnen auf.
Soll nun Bier davon gebraut werden, so nimmt man zu 4
Eimer voll 8 Pfund Quecken, weicht diese Abends vor dem Brauen
mit 5 Eimer voll Wasser ein; am Morgen wird Feuer unmer den
Kessel gemacht, die Quecken oft umgerührt, die so 2 Stunden ganz
langsam, doch ohne Aufhören, fortkochen müssen, und muß anfaͤng—
lich der Schaum mit Sorgfalt davon geworfen werden; dann seßzt
man eine Stande in Bereitschaft (auf welche Art, ist im Capitel
Nr. 1 angeführt), auf diefe Stande giebt man die gekochten
Quecken, worunter 2 Loth trockner Hopfen gestreut werden, deckt
ein Tuch über die Stande, kocht noch etwas Wasser in dem Kessel
nach, zapft dann ganz langsam die Werth von den Quecken da—
mit diese klar und nicht trübe abläuft; giebt noch so viel von dem
gekochten Wasser auf die Quecken, daß man 4 gute Eimer voll
Bier erhält. Dann werden ungefähr 2 Kannen von dem Bier⸗
abgekühlt, und diese mit einem halben Orte recht frischer Bierhese
angestellt; hierauf wird die Stande von den Quecken sauber ge⸗
reinigt, und wenn das Bier abgekühlt ist, und die mil der Hefe
angestellte Quantität überher einen weißen Schaum erhalten hat,
wird diese in der Stande mit dem übrigen Biere vermischt, damit
alles zusammen in Gährung kommt. Sobald sich oben auf dem
Biere weiße Stippchen zeigen, wird es auf Kruken gezapft und
bleibt eine Nacht offen stehen. Dieses Bier wirft keinen dicken
Gäst aus. Nachdem die Flaschen einen weißen Schaum ausge⸗
worfen haben, werden sie fest zugekorkt, und kann dics Bier in 4
bis 6 Tagen getrunken werden.
4. Kartoffel-Mehl, -Stärke, -Sago und -Gries zu
verfertigen.
Hierzu kann nur eine ganz weiße Sorte Kartoffeln gebraucht
werden, welche vor dem Schaͤlen sauber gewaschen sein müssen. Sind
sie geschält und wieder rein gewaschen, so werden die darin be⸗
sindlichen Augen und schwarzen Stellen noch einmal vorsichtig nach⸗
gesehen und geputzt, wieder gewaschen und dann auf Reiben ge⸗
rieben. Ist dies geschehen, so wird klares Wasser auf die gerie—
benen Kartoffeln gegeben, gut durchgearbeitet und durch einen
großen Durchschlag gespült, damit das Faserige von den Kartoffeln
im Durchschlage bleibt; jetzt schüttet man noch etwas Wasser dar⸗