Full text: Praktisches Haushaltungs- und Kochbuch oder die wohlerfahrene Lehrerinn im Haushalten und in der Küche

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und nicht gebleicht werden kann, muß unsere Hauptsorge sein, 
daß, nachdem das Zeug aus der eingebrannten Seife gewaschen 
ist, alles noch zweimal durch heißes volles Wasser gewaschen wird, 
XV— 
mer beschäftigt sein, heißes Wasser zu machen, um frisch einbren⸗ 
nen zu können; denn es ist besonders gut für das Zeug, wenn 
es erst eine Weile darin stecken kann, und nicht gleich wieder her— 
ausgewaschen wird. Die meisten Wäscherinnen stellen sich gern 
alle an ein Faß, machen dann erst mit dem Einbrennen den An⸗ 
fang, wenn sie alles ausgewaschen haben; sie vergessen sogar, oft 
für frisches Wasser zu sorgen, und so kommt es denn, daß sie alle 
müßig stehen und warten müssen. Dies müssen wir sorgfältig zu 
oermeiden suchen, und werden uns überzeugen, daß man so viel 
Zeit ersparen kann. Nachdem nun die Wäsche mehrere mal aus 
vollem heißem Wasser gewaschen ist, wird sie die Nacht über in 
volles kaltes Wasser gesteckt, und den andern Tag so lange durch— 
gespült, bis das Wasser recht klar ist. 
Da die Art des Stärkens und Bläuens so sehr verschieden ist, 
und es ein Jeder ohne Nachtheil damit halten kann, wie er will, 
so wollen wir uns dabei nicht länger verweilen; nur warne ich, 
das Zeug bis zum Gebrauch nicht lange mit der Stärke liegen zu 
lassen, weil es dadurch mürbe wird. 
4. Von der feinen weißen Wäsche. 
Nachdem dieses Zeug viel oder wenig schmutzig gemacht ist, 
wird selbiges zwei oder auch wohl drei mal mit Seife gewaschen, 
und zwar auf folgende Art: 
Tages zuvor, wenn gewaschen werden soll, wird es mit lau— 
warmem Seifenwasser eingeweicht, den folgenden Tag heißes 
Wasser dazu gegeben und herausgewaschen. Das feine Zeug 
mit Seife einzuschmieren, finde ich nicht für gut; denn die Härte 
der weißen Seife verschiebt die feinen Faden des Zeuges. Die 
Seife wird also klein geschnitten, gekocht, und von dieser gekochten 
Seife etwas in das Waschfaß gegeben, nebst heißem Wafsfer, wel⸗ 
ches aber nicht heißer sein darf, als daß man ohne Schmerz die 
Hand lange hinein halten kann; hierin legt man das Zeug, das 
schlechtere unten, das beste oben. Auch hiebei erinnere ich, kein 
Wasser, wenn das Herbeiholen auth etwas Mühe macht, zu scho⸗ 
nen. Aus diesem Seifenwasser wird das Zeug so rein als mög— 
lich gewaschen; dann nimmt man einen Tober, worin das Beste 
des feinen Zeuges eingebrannt werden kann, legt alles das, was
	        
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