Full text: Praktisches Haushaltungs- und Kochbuch oder die wohlerfahrene Lehrerinn im Haushalten und in der Küche

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säumt werden. Das alte Sprichwort des Landmannes: eine 
Hausfrau könne eher zehn Kühe aus dem Stafl— 
spinnen, als eine hinein, bewährt sich immer. Doch jetzt 
dehren wir wieder zur Behandlung der Bükewäsche zurück. 
Daß ein jedes Stück Bükezeng gehörig aufgeschrieben werden 
muß, versteht sich von selbst, denn es ist große Unordnung, wenn 
bei Wäschen mehreres vergessen ist, und nachgebracht wird. Man 
seht nun alles Zeug im Waschhause gehörig nach, ob vielleicht 
obstflecken, Fettflecken und dergleichen in Tisch- und anderem Zeuge 
ind; diese werden dann mit einem Stück Seife, die nicht zu hart 
ist, eingerieben. Sind die Kragen der Mannshemden sehr schmutzig, 
o müssen diese übergeseift werden. Dann wird das schmutzigste 
Zeug unten in das Faß gelegt, und das reinste oben auf. Das 
Wasser zum Einweichen wird warm gemacht, aber ja nicht heiß, 
und wird gleich schon auf die erste Lage des Zeuges gegossen, damit 
alles durchnäßt wied. Den folgenden Tag wird noch etwas hei⸗ 
zes Wasser gemacht und aufgegossen, daun ausgewaschen; von 
dem Kragen und Quedern der Hemden wird besonders mit etwas 
Seife der größte Theil des Schmutzes abgewaschen (dieses nennt 
nan die weiche Wäsche). Das lange Waschen in der Weiche ist 
iberflüssig. Hierbei ist noch zu bemerken, daß bei jeder Wäsche, 
ie sei aus der Weiche, Lauge oder aus dem Seifwasser, es noih— 
vendig ist, daß beständig aus dem Vollen gewaschen wird. 
In den meisten Haushaltungen ist der Gebrauch, das Zeug 
bor der Büke zwei mal und nach der Büke ein mal mit Seife 
zu waschen. Daß dieser Gebrauch aber eine wahre Seifen⸗Ver—⸗ 
chwendung sei, davon habe ich mich völlig überzeugt. Bei je⸗ 
dem Zeuge, das gebüket wird, ist es nothwendig, daß, wenn es 
inen recht hellen Gruud haben soll, solches nach der Buͤke zwei 
wal gewaschen werde. Verbrauchen wir vor der Büke so diele 
Seife, was wirkt und nützt uns dann die Lauge? Man wird mir 
reilich in dieser Vorschrift, ohne Ueberzeugung, im Allgemeinen 
keinen Glauben beimessen; allein nach gemachten Versuchen, wenn 
das Büken so vorsichtig vorgenommen wird, wie ich es hier vor⸗ 
chreiben werde, wird man sich völlig überzeugen, daß, auf diefe 
Art zu waschen, das Zeug einen so hellweißen Grund bekomme, 
wie es nur zu wünschen ist, und die Hälfte der Seife dabei e— 
bart wird. 
„Nachdem nun alles aus der Weiche heraus ist, werden die 
hmutzigsten Handtücher, und wenn vielleicht sehr schmutzige Strümpfe 
dabei sein sollten, aus einem zweiten reinen vollen Wasser mit 
aur wenig Seife wieder herausgewaschen; alsdann wird die Tonne 
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