Full text: Praktisches Haushaltungs- und Kochbuch oder die wohlerfahrene Lehrerinn im Haushalten und in der Küche

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ten einen Eimer voll Wasser wieder dazu. Wenn die Büke be— 
endet wird, so zapft man, nachdem kochend aufgeschüttet ist, die 
Lauge nicht wieder ab, sondern giebt den zweiten Satz Lauge auch 
kochend zum letzten Male mit auf die Leinwand, damit diefe ganz 
hedeckt in der Lauge noch eine Zeit lang bleiben kann. 
Da ich die Methode nicht liebe, die Lauge aus der Leinwand 
mit Wasser auszuspülen, weil gerade die Lauge das weiße Blei— 
hen mit befördert, so habe ich die Einrichtung getroffen, daß am 
Morgen um vier Uhr der Anfang mit dem Büken gemacht wird, 
im Nachmittags damit fertig zu sein, weil dann die Leinwand 
n der Lauge bis fünf oder sechs Uhr noch Zeit zum Weichen be— 
hält. Dann wird die Lauge rein abgezapft, die Leinwand eben 
so egal als sie eingelegt ist, wieder herausgenommen und auf die 
Bleiche gebracht. Ich habe diese Einrichtung deswegen immer so 
zetroffen, weil die zu starke Sonnenhitze, wenn man die Leinwand 
am Morgen hinlegt, mehr zum Eintrocknen geneigt ist. Am Abend 
ällt der Thau erst darauf und man hat das Eintrocknen der 
Lauge nicht so zu fürchten. Sobald jedes Stück Leinwand ein— 
zeln hingezogen ist, muß es gleich begossen werden; denn es ist 
eine üble Gewohnheit, erst alle Leinwand hinzuziehen und dann 
erst zu begießen. Obschon die Leinwand immer mit einer Schnecke 
»der Schaufel begossen wird, so muß man doch beim Auslegen 
ine Ausnahme machen und jedes Stück mit einer Gießkanne be— 
zießen. Das Wasser muß schon vorher in ein großes Faß einge— 
tagen sein; alsdann hat man nicht zu befürchten, daß die Lauge 
eintrocknet. Am folgenden Morgen, sobald der Thau anfängt ab— 
jutrocknen, wird die Leinwand wieder recht sorgfältig begossen 
und keine Stelle verfehlt, weil sonst gleich gelbe Flecke entstehen. 
Dieses wird zwei Tage fortgesetzt; daun wird die Leinwand ge⸗ 
hörig umgewandt, damit sie auch auf der andern Seite eben so 
ange bleicht. Den fünften Tag wird sie, wie zuvor beschrieben, 
mit einem Waschholze ausgeklopft und rein gespült, dann trocken, 
wie zuvor, in das Bükefaß gesetzt und ganz auf dieselbe Weise 
die das erste Mal gebükt. Diese zweite Büke kann auch noch 
mit Seifenlauge vorgenommen werden, und mit dem Bleichen 
ß dieselbe Vorsicht, wie bei der ersten Büke, beobachtet werden. 
Die dritte Büke wird nicht mit Seifenlauge vorgenommen, sondern 
nit guter Büchen-Asche. Wenn zum vierten Male gebükt wird, 
o nimmt man, nachdem vier bis fünfmal die Lauge auf die Lein— 
wand gekocht ist, die Asche davon, läßt auch die halbe Lauge zu— 
rück, giebt so viel Wasser dazu, als man Lauge zurückgenommen 
at, schneidet zwei Pfund Seife in den Kessel, laͤßt alles zusammen
	        
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