Full text: Praktisches Haushaltungs- und Kochbuch oder die wohlerfahrene Lehrerinn im Haushalten und in der Küche

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muß das Ganze in zwei Kessel vertheilt werden. Ich habe zu 
achtzehn Scheffel Asche nie mehr rauhen Talg von dem Schlachten 
der Ochsen oder Kühe verwahrt, als achtzehn Pfund, und wie 
dieses zu der Seife am besten aufzubewahren ist, habe ich im 
J. Kapitel Nr. 1 beschrieben, und von diesem Fett habe ich meine 
Tonnen voll gesammelt, nämlich die guten Rindfleischknochen, 
nn den Schweinen die Markknochen, aber keine Kälber— oder 
dammelknochen, weil diese zur Seife unbrauchbar sind. Wer in 
disem Geschäfte nicht geuͤbt genug ist, um nach dem Augenmaße 
ꝛ Lerfahren, geht am sichersten, wenn er das Fett dazu abwiegt. 
Nan rechnet auf einen Scheffel Asche sechs Pfund Fett; von dem 
zesamnelten Fette mit Knochen und Schwarten rechnet man zwei 
für ein Pfundz; sind viele Knochen dazwischen, so darf man diese 
uicht zu hoch anrechnen, obgleich sie zu der Güte und Härte der 
Zeife ehr viel beitragen. Am Abend vor dem Kochen der Seife 
ziebt min Fett und Knochen alles unter einander in den Kessel, 
hierauf zhn bis zwölf Eimer voll von der ersten Lauge, und sechs 
dis sieben Eimer voll von der zweiten, nach dem man viel Lauge 
bekommen at, denn einige Eimer voll Lauge mehr können nicht 
schaden, nur nuß sie stark sein; meistens trägt meine zweite Lauge 
aoch ein Ei. Wir müssen danach unsere Maßregel nehmen; ein 
Eimer voll der ersten Lauge muß beim ersten Kochen der Seife 
um Zugießen beiben; zwe bis drei Eimer voll det ersten Lauge 
verden zu dem Hrumkochen der Seife zurückgestellt, wie auch vier 
bis fünf Eimer vol bon ver zweiten Lauge, und drei Eimer voll 
von der dritten. 
Es wird nun am Abend, wenn alles in den Kessel gethan ist, 
in sehr kleines Feuer darunter gemacht „zwei Klsbe Holz neben 
inander gelegt, damit ich das Feuer die Nacht über erhält. Diese 
Nethode ist besonders git, damit sich die Lauge und das Fett 
angsam vermengt; das Fuer muß aber sehr schwach sein, so daß 
alles im Kessel nur warm werden kunn und nicht heiß. So läßt 
nan alles ruhig stehen, bis im vier Uhr des Morgens, dann wird 
das Feuer nach und nach ewas größer gemacht, nur nicht zu 
krenges Feuer auf einmal, benn dieses schadet sehr, indem sich 
nicht alles mit einander verbimet, Un sechs Uhr kann es so bis 
us Kochen gebracht seinz man muß aber im Anfange mitunter 
rühren, damit Lauge und Fett git durch einander kommt. Man 
orgt nun dafür, daß die Seife vor sechs bis zwölf Uhr ununter— 
drochen langsam kocht; sie darf aber veder aus dem Kochen kommen, 
noch durch ein zu strenges Feuer zu stark kochen, denn so viel als 
möglich muß das Nachschütten verhütet werdeuz follte aber die
	        
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