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wegen, welche sie legen, sehr einträglich. Die Entenfedern sind
auch in schlechten Betten zu gebrauchen, nur müssen sie, ehe sie
in die Betten gefüllt werden, recht gut getrocknet sein.
6. Die Truthühner.
Die Truthühner müssen besonders sorgfältig aufgezogen werden,
weil sie jung sehr weichlich sind; aber dann auch unsere Mühe
reichlich belohbnen. Ihr Fleisch ist sehr fein und schmackhaft, wes—
wegen man dieselben, wenn sie nicht im eigenen Haushalte ge—
braucht werden, mit vielem Nutzen in den Städten verkaufen
kann. Da die Hähne zu der Zucht nicht gut länger als zwei
Jahre tauglich sind und auch älter zum Essen zu trocken und zähe
werden, so mästet man sie zum Verkauf recht fett und läßt einen
jährigen zu der Zucht wieder gehen. Die jungen Truthähne,
wenn sie gehörig ausgewachsen sind, brauchen nicht besonders in
kleinen Behältern gemästet zu werden; man läßt sie dabei herum
gehen, und die meisten sind schon im ersten Jahre ganz brauchbar,
fowohl zum eigenen Gebrauch als zum Verkauf. Die Eier der
Truthühner sind beinahe so schmackhaft, als die gewöhnlichen Hüh—
ner-Eier; besonders lassen sie sich, ihrer dicken Schale wegen, sehr
gut aufbewahren; sie sind um Weihnachten noch so gut, als wenn
sie frisch gelegt wären; nur muß man Sorge tragen, jeden Mor⸗
gen die frischen Eier aus den Nestern zu nehmen, damit, wenn
dielleicht ein Huhn brüten wollte, die Eier nicht schon belegt sind.
Man legt sie an einen kühlen, trocknen Ort, stellt sie einzeln auf
Bretter oder legt sie in trockne Asche, doch so, daß sie sich nicht
berühren.
Eine einjährige Henne taugt nicht zum Brüten, und da drei—
bis vierjährige am besten zu der Zucht sind, so werden diese hier—
zu ausgesucht. Sie sitzen während ihrer Brütezeit am treuesten
auf ihren Nestern; man darf sie aber nicht ungefüttert sitzen lassen,
sonst können sie darauf todt hungern. Man muß sie jeden Tag,
oder gewiß alle zwei Tage vom Neste nehmen, damit sie fressen
und saufen; wo möglich muß man, wenn Mehrere auf einmal
gesetzt werden, Abtheilungen zwischen den Nestern machen, damit
fie sich nicht von ihrem eigenen Neste auf ein anderes setzen. Täg—
lich muß man ein paar mal danach sehen, und sollten sie dennoch
von einem Neste auf das andere gegangen sein und die Eier sind
noch warm, so läßt es sich wieder gut machen; sind sie aber schon
kalt, so sind sie verloren. Zum Ausbrüten der Eier sind vier
Wochen erforderlich. Sehr gut ist es, wenn man einige Hennen