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Gurken, wovon man glaubt, daß sie nicht viele Kerne haben;
bürstet sie in kaltem Wasser recht rein ab, spült sie noch einmal
nach und legt sie zum Abtrocknen hin. Dann nimmt man ein
Faß mit zwei Boden, worin oben ein rundes Loch ist, durch wel—⸗
ches man die Gurken hinein rangiren kann, legt diese sodann
hinein und zwischen jede Schicht Dill, Lorberblätter und einige
Pfefferkörner; auch nimmt man einige Weintrauben dazu, welche
eine angenehme Säure geben. Nun nimmt man auf einen Ei—
mer voll Brunnenwasser, vier Hände voll Salz, schlägt dieses, bis
es gut geschmolzen ist, mit dem Wasser klein, giebt diese Sole
und zwei Ort Essig auf die Gurken, so daß die Sole ganz dar—⸗
über steht, schlägt ein rundes Spunt fest in die Oeffnung und
schüttet zu Zeiten das Faß um. Da aber die Sole auch eintrock⸗
net, so muß man sie bisweilen nachsehen und etwas Essig oder
ein wenig Salz, in Wasser aufgelöst, wieder nachschütten.
17. Salz-Gurken auf Magdeburger Art.
Bis dahin, daß die Gurken in ein Faß mit zwei Boden und
einem großen Spundloch mit Gewürz und Kräuter eingepackt sind,
kann man sich ganz nach dem bereits gegebenen Recept der Salz—
Gurken richten. Dann nimmt man auf einen Eimer voll Brun⸗
nenwasser bier Hände voll Salz, schlägt es durch einander, bis es
geschmolzen ist, und schmeckt das Wasser (denn es darf ja nicht
die Schaͤrfe einer Salz-Pökel haben, sondern nur wie eine gut
gesalzene Suppe schmecken). Man nennt diese Gurken zwar Salz—
Gurken, aber wenn sie gut sind, müssen sie weinsauer schmecken,
weshalb man sich beim Salzen vorsehen muß. Von dem ge—
machten Salzwasser giebt man das Faß, durch das in demselben
befindliche große Loch ganz voll, läßt es so lose, das Spund dar⸗
auf gelegt, 2 bis 3 Tage stehen, wodurch dann der Schaum,
welcher hervordringt, beweist, daß die Gurken in Säurung über—
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untere Ende des Fasses nach oben und das obere nach unten
kehrt, verwahrt das Faß im Keller, und wenn man Gebrauch
von den Gurken macht, so schlägt man dasselbe jedesmal wieder
fest zu, weil die Luft ihnen überhaupt schädlich ist; man versäume
auch von Zeit zu Zeit das Umwenden des Fasses nicht.
18. Artischocken in Essig einzumachen.
Man schneidet von denselben die Boden gehörig aus, kocht sie