18
Pflaumen, oder geschälte grüne Birnen kurz ein, und wenn das
Gänseschwarz warm gemacht ist, werden diefe darunter geschwenkt.
3. Roulade von Rindfleisch.
Hierzu wird von dem dünnen Bauchfleische ein viereckiges Stück
genommen, darin befindet sich eine zähe weiße Haut, diese wird
davon abgesondert, und darf das Fleisch hierzu nicht frisch geschlach—
tet sein, sonst ist es zu zähe. Es wird dann eine Nacht in fol⸗
gende Marinade gelegt: etwas Essig, Salz, Pfeffer und kleinge—
hackte Zwiebeln, und nach Gefallen etwas weißen Wein; hiermit
bleibt es eine Nacht stehen, dann wird das Kalbfleisch recht fein
gehackt, mit einigen Eiern, etwas geschmolzener Butter, ein paar
Löffeln voll süßen Flott, Salz und Gewürz so klar wie Buͤtter
gerührt. Hiermit bestreicht man inwendig das Fleisch, und legt,
wenn man sie hat, recht dünn geschnittene Scheiben gekochter Och⸗
senzunge, die recht roth ist, oder auch wohl etwas recht fein ge⸗
hackten rohen Schinken über die Farce, und darüber ganz dünne
Scheibchen weißen Speck, hackt von einigen Eiern das hartge—
kochte Gelbe klein, und mengt hierunter feingehackte Petersihie,
bestreut hiermit den Speck einen halben Finger dick, rollet das
Fleisch auf, nähet es an den Enden zu, bdindet einen dünnen
Bindfaden darum und macht die Roulade in einer Braise in 4
bis 5 Stunden gar. Dann wird sie unter zwei Brettern nicht
allzufest gepreßt, doch so, daß sie dicht wird. Man giebt sie in
Scheiben mit Consommé oder saurem Gelée zu Tische.
4. Roulade von Kalbskopf.
Der Kalbskopf wird abgebrannt, doch nicht zu stark, damit
er nicht in einander schrumpft; dann schneidet man ihn unten
auf, lös't mit Vorsicht das Fleisch von dem Knochen, legt den
Kopf aus einander, streut einen halben Finger dick gehackte Och—
senzunge oder rohen Schinken, feingehackte Petersilie und feinge—
hackte gelbe Eier darauf; auch die Kalbszunge blanchirt man,
zieht die weiße Haut ab und legt sie in Scheiben, nebst etwas
Salz, feingehackten Schalotten und etwas Pfeffer darüber, dann
rollt man den Kopf auf und näht eine mit Salz ausgewaschene
Rinderblase darüber; in Ermangelung einer Blase nimmt man
ein dünnes Tuch, macht die Roulade in einer guten Braise gar,
und wenn sie kalt ist, wird die Blase oder das Tuch davon ge—⸗—
macht, in Scheiben geschnitten und so mit saurem Gelee zu Tisch
gegeben.