Full text: Zwei Kasseler Chroniken des achtzehnten Jahrhunderts

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zaß gelauffen, wie auch vorm Jägerhauß?8) 
nach der mühlengaß zu, daß es hätte können 
Mühlen dreiben, auch ist es hir vor meinen 
hauß vor bey gelauffen nach der schinger 
gaß zu, es ist auch Kein garten vor der 
Neustat frey gebliben, es ist aller dings 
über den dohten hoff?) gelauffen u. hat 
etliche Todten auß den gräbern mit ge— 
sommen. Einen Todten hat man beim 
Soldatendodenhoff mit der lade wieder 
gefunden. 
d. 1. biß ferner Marty hat daß horn 
Vieh eine Plage bekommen, als nemb— 
lich sie haben blaßen auff die Zungen 
bekommen, aber sie seindt nicht daran ge— 
storben. Man hat befehle von der obrig— 
keit bekommen etwaß zu brauchen, damit 
man hat sollen vorkommen, als nemblich 
Essig, schießbulfer, Knoblauch u. Kinruß, 
Saltz, osterlozi wie auch mit einem Silbern 
stück die Zunge rein gemacht, welchs wie 
ein rath halb zakkicht u. halb scharff, damit 
die blasen auff gemacht worden.?0) 
28) Jetzt Kaftell.XSchindergasse hieß der östliche Teil 
der heutigen Waisenhausstraße. Gunkels Haus lag am 
Holzmarkt zwischen der Mühlengasse und Lumpsgasse 
Kreuzstraße). 
29) Vergl. Anmerkung 19. 
30) Dies Rezept kommt bereits in einem Edikt vom 
15. August 1682 vor, wo auch das Instrument abgebildet 
war. Andere damals gebräuchliche Mittel gegen Vieh— 
seuchen muten uns noch sonderbarer an. So wird in 
einem Regierungsausschreiben vom 6. Oktober 1742 als 
Präservativ empfohlen dem Rindvieh, „in einem Säcklein 
lLoth Teufels-Dreck u. s Quint Campher an den Halß 
zu hencken“. Auch ein „Schoppen laulichter Wein gewürzt 
nit vor 2 Heller Lorbeeren u. vor 6 Heller Saffran“
	        
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