Full text: Zwei Kasseler Chroniken des achtzehnten Jahrhunderts

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A. 1731 
d. 11. Augusty Ist Ihro Königl. 
Mayst. auß schweden alhir zu Caßel 
ankommen?7) u. ist Ein Prechtiger einzug 
gewesen mit 2 Ehren Pforden. Es seindt 
auch alle glocken in Caßel wie auch in 
den 3 Amtern geleudet worden u. des— 
selben Abendts eine Mechtige PRlumbnation 
von den Bürgern gemacht geweßen u. der 
—— 
Solches angesehn. Es habeͤn auch Bey 
Brintz Wilhelm Hauße 2 faßen wein 
gesprungen, auch die frantzosch stat hat 
proper Elumbniret. 
d. 29. octobr. ist Ihro Königl. Mayst. auß 
schweden wieder von hir nach schweden 
weg gezogen u. des Mittags zu Münden 
gespeist u. von 2 Companj honorische Reuder 
Prächtig entfangen u. bedient worden; es 
haben auch die bürger zu Münden auff— 
zezogen, wie auch 2 Regmenter Soldaten. 
41732 im Febr. ist Eine große waßer fluth 
geweßen, welche Bey meinen gedenken noch 
Niemahlen So groß geweßen, daß waßer 
ist beim weißen schwan nach der schinger 
A. 1731 
2) Es war das einzige Mal, daß Friedrich J. seine 
sessischen Stammlande besuchte. Damals bewillkommte 
huu. a. auch ein „lahmer Hessen-Franzose der vom Wissener 
runger gekuppelt u. vorm Parnaß liggen geblewwen war“ 
in zwei merkwürdigen mundartlichen Gedichten, die wohl 
die ältesten dieser Art in der hessischen Literatur sind. 
Die beiden Gedichte sind im Althessischen Volkskalender 
für 1881 und 1883 abgedruckt, verdienen aber ihres sprach— 
lichen Interesses wegen wohl noch eine neuere Veröffent— 
lichung. Der Name des Dichters ist mir unbekannt, seine 
— sind in dem Satze „Ich Hoffs Minnige“ 
versteckt.
	        
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