Full text: Zwei Kasseler Chroniken des achtzehnten Jahrhunderts

Hochschulnachrichten. Zum destor der Uns— 
persität Marburg für 1904,05 wurde der ordent— 
iche Professor der Zoologie und vergleichenden 
Anatomie und Direktor des zoologischen Instituts 
Dr. Eugen Korschelt gewählt. — Zum Rektor 
der Berliner Universität für das Studienjahr 1904,05 
wurde Geh. Medizinalrat Professor Dr. med. et phil. 
Oskar Hertwig, Direktor des anatomisch-bio— 
logischen Instituts und Mitglied der Akademie der 
Wissenschaften, gewählt. Professor Hertwig ist zu 
Friedberg; in Hessen geboren. 
Gedenktag. Am 13. August waren 200 Jahre 
»ergangen, seit die hessischen Dragoner in der 
Schlacht bei Höchstädt an den Franzosen „Re— 
hanche für Speierbach“ nahmen, wobei der Marschall 
Tallard in ihre Hände fiel. Die näheren Umstände 
der Gefangennahme des französischen Heerführers 
hat Herr Oberlehrer Grebe in der am 80. No— 
bember v. J. stattgefundenen Monatsversammlung 
des Hessischen Geschichtsvereins zu Kassel im An— 
schluß an seinen Vortrag über die Schlacht am 
Speierbach geschildert, bei welcher Gelegenheit auch 
hHerr Sanitätsrat Dr. Schwarzkopf ein nach seinen 
Angaben angefertigtes Bild vorlegte, das den 
Marschall Tallard darstellt, wie er seinen Degen 
dem Erbprinzen Friedrich von Hessen überreicht. 
Vgl. „Hessenland'“ 1903, S. 317.) 
Denkmalsenthüllung. Am 6. August wurde 
auf dem Schlachtfelde von Wörth bei Elsaßhausen 
das vom Bildhauer Brandt in Kassel geschaffene 
Löwen-Denkmal zur Erinnerung an die im Kriege 
von 1870,71 Gefallenen des 8. Kurhessischen In— 
fanterie-Regiments Nr. 83 feierlich enthüllt. Das 
Denkmal stellt sich als ein trefflich gelungenes 
Kunstwerk dar. 
Schulinspektor Clemen. Am 23. August 
1804 wurde zu Schmalkalden Karl Friedrich 
Clemen geboren, dessen verdienstvolle Wirksamkeit 
als Schulmann ihm ein bleibendes Andenken in 
einer Heimat gesichert hat. Auf der Schule seiner 
Baterstadt, sowie in Kassel und Hersfeld bereitete 
ich zum Besuch der Untiversität vor und studierte 
araus von 1844 an in Veipzig Philosophie und 
Theologie. Nachdem er noch drei Jahre nach dem 
Triennium seiner wissenschaftlichen Ausbildung 
vegen in der genannten Universitätsstadt verweilt 
uind 1828 die Doktorwürde erhalten hatte, betrat 
ex in Marburg die Laufbahn eines akademischen 
Lehrers. Aber schon zu Ostern 1829 gab er 
»iefe wieder auf, um die Leitung der Bürgerschule 
n Rinteln zu übernehmen. 1830 erhielt Dr. Clemen 
om Kurfürsten das Prädikat eines Rektors. 1836 
erheiratete er sich mit Sophie Baden, Tochter 
ines evangelischen Predigers zu Minden, und wurde 
1843 als erster Lehrer an die Realschule zu Kassel 
ersetzt, in welcher Stellung er blieb, bis er 1859 
zei der Gründung der städtischen Töchterschule da— 
elbst zum Inspektor derselben bestellt wurde. Seit 
18683 wurde er von einem schmerzhaften Leiden 
efallen, blieb aber doch bis in die letzte Zeit 
eines Lebens in seinem Berufe tätig. Er starb 
im 8. Juni 1865 und hinterließ außer der Witwe 
wei Söhne und eine Tochter. Clemen veröffent— 
ichte eine Reihe von Schriften auf dem Gebiete 
»es Schulwesens und lieferte Beiträge in die „Jahr— 
»ücher für Philosophie und Pädagogik“ von Jahn, 
n Glanzow's „Lewana“, in die „Reform“, den 
„Praktischen Schulmann“ und die „Allgemeine 
deutsche Lehrerzeitung“ (Justi und Otto Gerland, 
ßrundlage zu der hessischen Gelehrten-Geschichte). 
Generalsuperintendent Koppen. Die in 
»origer Nummer gebrachten biographischen Mit— 
eilungen über den dahingeschiedenen Generalsuper— 
ntenden Credé in Detmold enthielten auch einen 
dinweis auf seinen Vorgänger im Amte, der eben— 
alls aus Hessen gebürtig war. Von befreundeter 
Zeite ist uns nun die „Geschichte der Kirchen, 
ofarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des 
rippischen Landes von August Dreves, Pastor zu 
dohenhausen (Lemgo, Verlag von Wagener, 1881)“ 
ugegangen, der wir folgendes über unsern Lands— 
nann entnehmen: Adolph Karl Koppen, Sohn 
es Pfarrers Karl Heinrich Koppen, geboren den 
20. November 1827 zu Velmeden in Kurhessen, 
„efuchte das Gymnasium zu Kassel, studierte zu 
Rarburg, wurde nach bestandenen theologischen
	        
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