Full text: Zwei Kasseler Chroniken des achtzehnten Jahrhunderts

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Anhang III. 
Die Gräfsin Bernhold. 
Ueber die Beziehungen der Bernholds zum hessi— 
schen Hofe enthalten die landläufigen Dar— 
stellungen zahlreiche, dabei teilweise sich gänzlich 
widersprechende Unrichtigkeiten. Die Verfasserin der 
ziemlich verbreiteten, Geschichte der Regenten v. Hessen— 
Kassel“ H. Brand erzählt (S. 147): eine Generalin 
v. Bernhoͤld, geb. Rathsamhausen zum Stein sei auf 
Empfehlung der Herzogin Elisabeth Charlotte v. 
Orléans mit ihrer Tochter nach Kassel gekommen. 
Der Landgraf Karl habe sich in diese Tochter, ver— 
liebt und sei mit ihr eine mariage de conscience 
eingegangen, aus der ein Kind, die spätere Frau 
von Frankenberg, entsproßen sei. Die zur Reichs— 
gräfin erhobene Bernhold sei dann jung vor ihrem 
fürfstlichen Freunde, dem Landgrafen Karl im Jahre 
1726 gestorben. Auch Münscher in seiner sagen— 
haften Geschichte von Hessen (S. 404) macht die 
Frau v. Frankenberg zu einer Tochter des Land— 
grafen und einer Christine v. Bernhold. Die An— 
gaben über die Herkunft der Gräsfin Bernhold be— 
ruhen wohl auf Piderits Geschichte von Kassel (S. 
268 Aum 1), der seinerseits aus Vehses Geschichte 
der deutschen Höfe (27, 153) geschöpft zu haben 
scheint. Vehse selber, der die Briefe der Herzogin 
v. Orléans benutzt hat, glaubte aus denselben ent— 
nehmen zu können, daß zwei verschiedene Damen 
Bernhold am Kasseler Hofe eine Rolle gespielt 
hätten, eine ältere zur Zeit des Landgrafen Karl, 
in der er die spätere Frau von Frankenberg ver—⸗
	        
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