Full text: Zwei Kasseler Chroniken des achtzehnten Jahrhunderts

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rich II. zum Vorschein gekommen. 
1773 
den 10. Januar ist die Vermählung unseres 
Landgrafen Friedrich 1I1. mit Ihrer Hoheit 
der Prinzessin Philippine Auguste Amalie!40) 
zu Berlin vollzogen worden. 
Den 10. Februar ist der Einzug der Vermählten 
in Cassel unter 8 maliger Losung von 12 Ca— 
nonen und dem Geläute der Glocken zu Cassel 
und in den Dörfern der 3 Casseler Aemter ce— 
lebrirt. 
Schluße dieses Jahres betrugen die Frucht-— 
preife für das Viertel Korn 8 Thl., Weitzen 
5 Thl., Gerste 2 Thl., Hafer 1 Thl. Erbsen 
und Linsen in leidlichem Preiß. 
Am 
144) Jüngste Tochter des Markgrafen Friedr. Wilh. von 
Brandenburg-⸗Schwedt. (Vgl. S. 54) Ein Regen von Glückwunsch⸗ 
Gedichten ergoß sich über das in Kassel einziehende neuvermahltẽ 
Paar. U. a. apostrophierte der Wolfhager Pfarrgehülfe Phil. 
Fust. Boclo seinen Landesherrn damals mit folgendem „froh⸗ 
lockenden Zuruf“: 
Beglückter Fürst der treuen Catten, 
Du uns so teurer Friederich! 
Wenn sich der Leu und Adler gatten, 
Ist die Verbindung königlich. 
Was muß nicht unser Herz empfinden, 
Dda Du mit Philippinen jüngst 
Dich ließest in Berlin verbinden 
lund fie uns heut' als Mutter bringst! usw. 
Und ein Wirt vor dem Weißensteiner Tore schließt seine 
zurzen Gedanken über den erfreulichen Einzug usw.“ mit den 
Woriten: 
Nun wird die Stadt beglückt aussagen. 
Die Landesmutter kommt herein. 
Ach möcht ichs doch fusfällig wagen 
Alterunterthänigst Knecht zu seyn. 
O wundersames, großes Glück 
Fdenieset dann — Melchior Stück.
	        
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