Full text: Zwei Kasseler Chroniken des achtzehnten Jahrhunderts

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gerichtet worden auf dem Lindenberged), 
uind ift diese Exsecution die 1. auf diesem 
Platze. 
Den 11. und 12. Juni war hier ein großes Ge— 
witter. Die Schloßen thaten zwar wenig, 
das Wasser aber viel Schaden. Mir hat es 
eine Wiese verschläumt und auch den Garten 
etwas beschädigt. 
Um Johanni ist das Brod und der Wecke hier wegen 
des Getreidemangels so rare gewesen, daß 
vor Bäckerhäusern, soweit sie noch backen konnten, 
»ft 30—46 Menschen bis zur Gare des Gebäcks 
—DD 
Tage keinen Bissen Brod im Hause gehabt. Das 
Viertel Korn kostete 7 Thl. Weitzen 81/, Thl., 
Gerste 4 Thl. 28 alb., Hafer 28/Thl., Erbsen 
und Linsen die Metze 21 alb. 4 hl. und waren 
aicht einmal dafür zu bekommen. Die Theue— 
rung hat bis ins 1772. Jahr, angedauert. 
Im Jahre 1771 ist das Lotto in Cassel errichtet 
uͤnd am 1. November zum 1. mal gezogen.!x40) 
1772 
Am 14. Januar hat der liebe Gott Ihre Hoheit 
unsere Landgräfin zu Hanau!a) durch 
den Tod aus dem Zeitlichen in das Ewige ver— 
139) Zwischen Ochshausen und der Losse. 
aod. Das Lotto hatte seinen Sitz in dem dazu angekauften 
Hause des Regierungsrats Robert, dem spätern Fürstenhause in 
der Oberen Koönigsstraße neben dem Lyceum Frideéricianum. 
Piderit bezeichnet in seiner Geschichte von Kassel, 2. Aufl, S. 312 
fälschlich das Jahr 1777 als Gründungsjahr dieses verderblichen 
Justituts, das von Wilhelm IX. sofort nach seinem Regierungs— 
Intrift wieder aufgehoben wurde (1785). 
un Landgrafin Marie lebte nach, dem Tode ihres Schwieger⸗ 
baters Wilhelm VIII. bis 1768 in Celle und seitdem in Hanau, 
vo fie anfangs die Regierung für ihren ältesten Sohn, den 
dachmaliden Landarafen Wilhelm IX. geführt hatte.
	        
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