Full text: Zwei Kasseler Chroniken des achtzehnten Jahrhunderts

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gehalten worden, wodurch wir von den Fran⸗ 
zosen erledigt sind. 
Ferner ist im Februar wieder angefangen die Renn— 
bahn zum Exercirplatz zu machen und mit 
Linden und Tannen zu bepflanzen. 
Am 15. März ist auf Befehl des Herrn Landgrafen 
die Messse auf der Oberneustadt auf dem großen 
Platze angeordnet, da denn auch der Herr das 
Berlepsche 6 Haus und die Buden auf dem 
Platze hat bauen lassen, daß es zu einer recht 
großen Messe soll gebracht werden.11) 
Im Monat März sind die Lindenbäume in die Löcher 
gesetzt, wo die Franzosen die vorigen weggehauen 
Dien auf der Psplanade der Oberneu— 
adt. 
Ferner im Jahre 1768 ist der sog. Marställer— 
platzlue) mit der Mauer gemacht und sind 
Lindenbäume darauf gepflanzt. 
Ferner ist in diesem Jahr der große Phatz bei der 
Orangerie nach der Aue hin zu gleich ge— 
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nu) Die erste Messe nahm am 29. August 1768 ihren An⸗ 
fang. Eine gute Schilderung des damaligen Kasseler Meß— 
reibens findet sich in v. Günderodes Briefen aus Kassel (1781), 
178 ff. Die jetzige Fassade des von du Ry erbauten Meßhauses 
stammt aus der westfälischen Zeit. — Der Ankauf und Umbau 
des Berlepschen Freihauses in der Unterneustadt neben dem 
Waisenhause, das in diesem Jahre zu einem Accouchier- und 
Findelhause eingerichtet wurde, hat mit der Messe nichts zu 
sun. Ich möchte deshalb annehmen, daß statt Berlepsch'sches 
Bernersches Haus zu lesen ist. Ein von Bernersches Häus 
ag nämlich an der später sogenannten Philippsstraße am Meß— 
olatze. Wahrscheinlich war es das Haus des Geh. Rats Ludwig 
August v. Berner, wohl das Eckhaus an der Karlsstraße (Ob. 
Karlsstraße Nr. 7). 
112) Der Warställerplatz lag damals noch hoch über der ihn 
begrenzenden Straße nach dem Altmarkte und wurde bei diefer 
Gelegenheit von der Schloßseite her durch eine Treppe in der 
Mitte der Mauer zugänglich gemacht. Treppe und Mauer fielen 
erst im 19. Jahrhundert.
	        
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