Full text: Zwei Kasseler Chroniken des achtzehnten Jahrhunderts

der Arbeit an den Schanzen oder Anlaß zur 
rebellion oder sonst durch die geringste Ursache, 
daran aufgehängt werden würden. 
4. und 7. März haben die Franzosen Aus⸗ 
fälle aus Cassel ausgeführt, sind aber von den 
Alliirten mit großem Verlust zurückgeschlagen 
worden. 
Am letzteren Tage haben sie die lutherische 
Kirche zum Lazareth eingenommen. 
Am 8. März haben sie den armen Bauern zu Großen— 
ritte die Kühe, Schafe und Schweine weg— 
genommen. 
12. März haben sie die große Kirche zum 
Mehl- und Proviantmagazin gemacht. 
Am 22. März, dem 1. Ostertag, Abends 9 Uhr 
abermals aus Cassel einen Ausfall gemacht, 
sind aber mit 600 Mann Verlust zurück— 
geschlagen. 
Ferner sind in diesem Monat auf Befehl der Fran— 
zosen die großen Pappelweiden auf dem Damm 
neben der Carlsaue von den Bürgern abgehauen 
und zu Klafterholz aufgemacht. Der General 
Graf Broglie gab den Befehl. 
Ferner haben sie wieder das Rindvieh aus Kirch— 
ditmold geholt. 
Zur Zeit dieser Belagerung Cassels haben die Bürger 
eine magere Kuh für 30, 40 -50 Thl. verkaufen 
können. 1Huhn und die Steige Eier baben je 
1 Thl. gekostet. 
28. März haben die Hannoveraner unter An— 
führung des Grafen von Lippe-Bückeburg die 
Blocade der Stadt Cassel nach s5wöchiger 
Dauer, während welcher sie vielen Schaden an 
der Stadt, an den Garten und Häusern vor 
dem Müller- und Ahnabergerthor gethan, auf— 
gehoben und sind weggezogen.
	        
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