Full text: Zwei Kasseler Chroniken des achtzehnten Jahrhunderts

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In diesem 1759. Jahre hat es im Herbst so viele Flie— 
gen gegeben wie seit Menschen Gedenken nicht. 
30. September ist auf Befehl Sr. Durchl. des 
Landgrafen Wilhelm VIII. ein Dank- und 
Fasttag gehaltenso) und dazu ein besonderer 
Danktags-Zettel mit den Gesängen und Gebeten 
gedruckt worden. Morgens ist gesungen „Komm, 
heil. Geist“ und Ps. 118 und der Y., geprediget 
aus dem 138. Ps. v.7 und 8, darauf gesungen 
Ps. 103 und 138 und verlesen zum ersten vor 
der Predigt aus dem 2. Buch Mose das 15. 
Capitel und nach der Predigt aus dem Proph. 
Esaias das 10. Capitel und die dazu gemachten 
Hebete aus dem Zettel verlesen. Nachmittags 
ist gesungen worden „Komm, heil. Geist“ und 
„Treuer Gott, ich muß dir klagen“, „Was Gott 
thut, das ist wolgetan“, „Nun bitten wir den 
hl. Geist“, „Seele sei zufrieden“, „Nun danket 
alle Gott“ usw. Gelesen aus Luc. das 21. 
Capitel vor der Predigt und Hebr. das 12. Ca— 
pitel nebst dem dazu gehörigen Gebet nach der 
Predigt. Gepredigt aus 1.] Corinth. 10, v. 18. 
27. Oktober sind die Bergschotten nach einigen 
Rastlagern in Cassel nach Marburg oder zur 
Armee marschirt. 
Vom 15.-20. November hat der hannoversche Gene— 
ral Imhofsi) die Stadt Münster bombardirt 
und am 21. eingenommen. 
2. Dezember sind die vom Erbprinzen von 
Braunschweig in Fuldas?) gefangen ge— 
nommenen Württemberger nach Cassel gebracht. 
s0) Aus Anlaß der siegreichen Schlacht bei Minden und 
der Befreiung des Hessenlandes von den Franzosen. 
ot) Bei seinem Korps befanden sich auch hessische Truppen. 
2) Am 30. November 1759.
	        
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