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Cassel herum geplündert, nämlich an Dielen—
wänden, Planken und Gartenhäusern, Thüren
und Gemüsen, summa Alles ruinirt.
27. September habe ich 30 Stück Pferde und
Maulthiere von den Gensdarmen ins quartier
bekommen, die mir auf der Scheune 700 Bunde
Gerste, etliche 40 Gebunde Korn, 82 Gebunde
Feldbohnen und all mein Heu verfuttert haben.
In diesem Jahre habe ich Schaden erleiden
müssen: 700 Gebunde Gerste, etliche 40 Geb.
Korn, 1 Acker Sommerweizen, 1 Acker Bohnen,
1 Acker Sommersaamen, 1 Acker Schoten, mein
zanzes Gartengemüse, die Garten-Dielenwand
an der Straße, den Plankenzaun am oberen
Felde, sodaß sich mein Schaden auf 700 Thl.
belauft. Sogar 1 Fuder Kraut ist mit den
Ochsen abgehutet.
Den 8. October sind 13000 Sachsen hier bei Nd.
Zwehren in einem Lager angekommen, haben
daselbst eine Nacht gestanden, sind dann am
andern Morgen beim Dielenhause über eine
Brücke auf das andere Ufer marchirt.
Am 9. October sind mir 50 rothe Elsäßer Wagen
in den Garten gefahren und haben daselbst bis
zum 15. gestanden.
Am 10. October ist es bei Landwehrhagen zu
einem Treffens) gekommen, aber die Hannove—
raner und Hessen haben bis Münden retiriren
müssen und 46 Canonen verlohren. Wie viele
Todte und Blessirte, habe ich nicht ausfindig
machen können. Nach französischer Aussage
haben sie 660 Blessirte gehabt.
Am 11. haben die Glocken in Cassel und in den
Dörfern wieder geläutet, und die große Glocke
Am
) Gewöhnlich Schlacht bei Lutternberge genannt.