Full text: Zwei Kasseler Chroniken des achtzehnten Jahrhunderts

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ließen Jedermann, wer er war. Suwma sie 
haben im Hessenlande so gute Ordre gehalten, 
daß sie ein gutes Lob hinterlassen. Der Gou— 
verneur Broglie ist fo lange in Cassel ge— 
blieben, bis alle Völker durchmarschirt waren. 
Die Thore blieben bis zuletzt befetzt, und mit 
dem Abzuge der Thorposten zog dann der Gou— 
verneur unter einer Cavallérie-Bedeckung von 
der Oberneustadt durch das Neue Thor zum 
Müller Thor hinaus. Ich habe es selbst mit 
angesehen. Sie haben ungefähr 850 Krauke 
bis zur Genesung zurückgelassen. 
22. März sind von unsern Bauern 50 Wagen 
mit franzoͤsischer Hafer zurückgekommen, die ihnen 
eschappiert waren, weil sie kein Commando bei 
sich gehabt hatten. 
24. März ist bei der Bäckerei der Franzosen 
in der Erde ein Loch voll 1000 Stuck Brhte 
von Jemanden der Oberneustädter gefunden 
worden, welches im Herbst von verderbenem 
Mehl gebacken und deshalb nicht ausgegeben war. 
23. März und an deun nächsten Tagen ist eine 
große Menge Brod, welches die Franzosen bei 
ihrem Abmarsch hier gelassen, an die Armen 
der hiesigen Stadt und in den umgebenden 
Dörfern auf Anordnung des Gouvernéurs ver— 
theilt worden, gegen von den Predigern ausge— 
stellte Scheine. Ebenso ist ein großer Vorrat 
von Mehl für die Armen auf den Dörfern ver— 
wendet, welches der Hofbäcker hat zu Brod backen 
müßen. Auch haben die Franzosen wohl über 
1000 Fuder Heu zurückgelassen, welches aber, 
wie man sagt, an die Rentkammer verkauft ist. 
Stroh nur einige Fuder. 
21. März nach Abmarsch der Franzosen sind 
die Bürger ohne Gewehre an die Thore comman⸗ 
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