Full text: Zwei Kasseler Chroniken des achtzehnten Jahrhunderts

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5) das Sterben unter dem Hormvieh, 
5) das tägliche Liefern von Heu, Stroh und 
Frucht, 
dann die alltäglichen fahrenden und gehenden 
Dienste der Landleute und die Einquartierung 
bei Bürgern und Bauern. Also ist dieses 1757. 
Jahr ein recht unglückliches für das Hessenland 
gewesen. Gott gebe, daß wir und unsere Nach— 
kommen so keines mehr erleben! 
1758 
am Neujahrstage habe Se. Königl. Majestät von 
Preußen mit ihren Völkern in der wieder— 
eroberten Stadt Breslau ein Dankfest gehalten 
.. . wie alle Zeitungen melden. 
Am 13. Januar wurde von den Franzosen zum 8. 
mal in Cassel eine Contribution gefordert 
unter Androhung der Plünderung; man sagt 
150,000 Thl. Deshalb ist allen Gilden und 
Zünften angesagt, ein jeder, wer er auch sei, 
möge sein Geld, soviel er aus seinem Handel 
missen könne, aufs Lombard bringen gegen 5040 
Verzinsung und Sicherheit. 
Vom Herbst 1757 bis 1758 hat man in diesen 
kriegerischen Zeiten das Viertel Korn doch für 
4—41/3 Thl. kaufen können, Weitzen zu 6 Thl., 
Gerste zu 3!/3 Thl., Hafer zu 4Thl., die Metze 
Erbsen zu 10 alb. 8 Hl., Linsen zu 11 alb., 
Kartoffeln zu 526 alb. 
Am 12. Februar habe ich die 2 neuen silbernen 
Abendmahlskrüge in der Oberneustädter 
Kirche gesehn, sie sind aber schon am Christ— 
fest 1757 zum erstenmal gebraucht. 
Am 18. Februar hat der Geheimerath zu Cassel unter 
Glockenschlag eine Geldlieferung an die 
Unterthanen ohne Ausnahme erlassen, wonach
	        
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