Full text: Zwei Kasseler Chroniken des achtzehnten Jahrhunderts

Ferner ist im November hier in Cassel ein Leo- 
pard als Rarität zu sehen gewesen. 
Am 20. Dezember sind die drei Prinzen, die Söhne 
unseres Erbprinzen Friedrich nach Göttingen 
auf die Universität gegangen und hat sie die 
Bürgerschaft bis Münden begleitet. 
18. und 19. Dezember ist hier in Cassel auf 
dem Schloß ein Landtag gehalten worden 
wegen unseres Erbprinzen, daß derselbe in 
Glaubenssachen katholisch geworden ist.ét) 
1755 
Am 
im Januar ist den Unterthanen eine Landesordnung 
wegen des Uebertritts unseres Erbprinzen Fried? 
rich zum Römischen Glauben aus dem Drucke 
den Unterthanen zur Nachricht ausgegeben und 
verkauft worden.o2) 
Auch haben die hessischen Regimenter noch bei des 
Landgrafen Wilhelms Lebzeiten anders müßen 
an die Ritterschaft huldigen.s) 
des Prinzen nach Göttingen und ihre damit erfolgende gänz— 
liche Trennung vom Vater geschah auf Veranlassung des Koönigs 
Georgs 11. von England, ihres Großvaters von mütterlicher 
Seite. Vgl. Hartwig, Der Uebertritt des Erbprinzen Friedrich 
zum Katholizismus, S. 29 ff. Vgl. auch oben S. 87. 
64) Hartwig a. a. O. 56 f. Pfeiffer, Geschichte der land— 
ständischen Verfassung, 181 ff. 
*2). Wahrscheinlich „Ihro Hochf. Durchl. Herrn Friedrichs 
Erb-Printzen von Hessen-Cassel ꝛc. eidliche Assecurations— 
Acte und Reversalien ad corpus evangelicorum vom 28. Oc- 
tober 1754. Franckfurt und Leipzig 1755.“ 
2). Danach wäre die spätere Vereidigung der Truppen auf 
die Verfassung von 1831 nicht ohne einen analogen Vorläufer 
gewesen. Nach Hartwig a. g. O. S. 61 ließ der Landgraf in— 
dessen nur das Militär schwören, „sich niemals gegen die zur 
Sicherheit seiner Enkel und der Religion des Landes geschehenen 
Anordnungen verwenden zu laßen“. Eine praktische Folge hat 
dieser Schwur zum Glück für Hessen nie gehabt.
	        
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