Full text: Zwei Kasseler Chroniken des achtzehnten Jahrhunderts

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Ist ein solches schlechtes Frühjahr 
geweßen, als niemand hat dencken können, 
u. ein auserortentlicher schne, das fast 
niemandt hat durch können u. ist gantz 
späte weg gangen, das niemand nichts 
mehr hat zu Futtern gehabt, u. der Sommer 
noch schlechter, immer kalt u. geregnet, das 
heüsist fast das mehrste verdorben u. schlecht 
ein kommen u. die Korn ernte ist so schlecht 
geweßen, das kein mensch hat dencken 
konnen, das es so geweßen, das Korn war 
fast alle geschniten außer einige orte, da 
iing es an zu regenen u. immer fort, das 
nichts konte eingebracht werden u. war 
alle ausgewacksen, das man es kaum konte 
auseinander reißen, es war so grüne, als 
wenn es den herbst aufgeht wie saat, das 
Aiele nicht konte zum backen gebraucht 
werden, die sommer früchte waren gewaltig 
geraten, aber wegen beständigen regen nicht 
ein geerntet worden u. sind viele verdorben, 
das sommer stroh haben sie das mehrste 
nicht brauchen können u. d. 26. Sept. ist 
das waßer überall so groß geweßen, 
das es das Grumt überschwemt hat u. 
dieles verdorben u. das schlimste war, das 
es noch wegen vielen regnen nicht konte 
ein gebracht werden, sondern das Mehrste 
ist verdorben, die fulte ist so groß geweßen, 
das die Mehrsten garten vor der Alte 
Neustatt sind überschwemt worden, viele 
Kartofelln sind verdorben in der erde u. 
gantz nicht zu gebrauchen, es hat auch die 
Jantze schiffbrücke ꝰ0) mit genommen u. auf 
Wap in der Gegend der jetzigen Drahtbrücke.
	        
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