Full text: Zwei Kasseler Chroniken des achtzehnten Jahrhunderts

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kommen 87), es sind 12 Canon zu 8 Mahlen 
ab gefeyret worden, u. gantz ohn großen 
stat ein zu den schloß geführet worden. 
d. 24. Novembr. Ist ein gefangner alhier 
auf dem Kranckenplatz gerichtet worden, 
weilen er großer Morthaten ist beschuldiget 
worden, zu erst alles geleugnet, aber zu 
letzt alles u. noch ein Mehres bekant. 
H. Vilmarss) u. H. Kersting haben 
Ihm zum gericht geführet, wie auch eine 
anzahl schüler für Ihm her gesungen bis 
auf den gerichtsplatz. 
d. 18. Decembr. ist meine frau ins Kindt 
Bett kommen mit einem Jungen sohn u. 
darauff d. 23. dito in meinem hauß getaufft, 
sein patte ist geweßen der H. Vetter Riem— 
schneider zur waldau, welcher ihm den 
Nahmen gegeben Johann Friederich. 
87) Landgraf Friedrich vermählte sich nach dem Tode 
einer ersten Gattin Marie (gest 14. Januar 1772 zu 
Hanau), von der er getrennt gelebt hatte, zum zweitenmale 
mit Philippine von Brandenburg-Schwedt, 
die ihn um 15 Jahre überlebte. Nach seinem Tode soll 
sie, nach einer allerdings unbewiesenen Familientradition, 
eine zweite geheim gehaltene Ehe mit ihrem Oberhof— 
meister dem Grafen Levin Wintzingerode eingegangen sein. 
Sie starb am 1. Mai 1800 zu Berlin. Der oben erwähnte 
Einzug war die Ankunft des neuvermählten Paares nach 
der Hochzeit, die am 10. Januar 17783 3u Berlin statt— 
gefunden hatte. 
*8) Friedr. Karl Leopold Vilmar, geb. 1744 als 
Sohn des oben Anm. 57 erwähnten späteren Super— 
intendenten von Allendorf, war seit 1772 erster Garnisons— 
pfarrer zu Kassel, wo er als Oberhofpredigex, Super— 
ütendent und Konsistorialrat am 20. Mai 1795 starb. 
UÜbers. d. Familie Vilmar S. 12.)
	        
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