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Hämel weg genommen s80) u. ich u. mein
eltester Sohn u. mein Knecht sind hinter
her gegangen bis Lutterberg, alwo prine
Friederich das Hauptquartier hatte.
Ich habe sie aber nicht wieder bekommen
u. habe noch müßen 83 tage in arest sitzen
zu landwernhagen. Die Hämel koften
mich nach schlechten gelde 624 rthl.
A. 1763 hat das Korn daß Malter gekostet 32 rthl.,
ist aber Nach und Nach wieder gefallen
bis auff 18rthl.
A. 1763 d. 7. Junij des Abends um 7 uhr ist
meine Seel. frau die fromme n. liebe
zestorben u. darauff d. 10. dito begraben
mit Kutschen, 4 phar seynd mit zum Be—
grabniß gefahren, gelebt u. alt wordten
36 Jahr 8 Monath
A. 1763 d. 81. Decembr. ist eine große waßer—
fluth geweßen, ist größer geweßen als
die Anno 1732 wie auch Anno 1739,
man hat müßen mit schiffen fahren vor
der Neüstat bis vor Bettenhaußen, es hat
auch viel schaden gethan. Der Not graben
ist auch über gestiegen, das es ift zum
thor herein gefloßen als ein strohm in
*) Das geschah am 28. August 1762, wo die Husaren
der Alliierten den Kasseler Metzgern insgesamt nicht weniger
als 1200 Hämmel, von der Weide bei Bettenhausen weg⸗
nahmen, nachdem sie bereits einige Tage zuvor 100 Kühe
weggeführt hatten. Dafür trieben auch die Franzosen
hrerseits aus den umliegenden Dörfern alles Vieh, dessen
iie habhaft werden konnten, in die belagerte Stadt. So
am 11. September aus Dörnhagen und Umgegend
100 Ochsen und Kühe, ebensoviel Schweine und 1200 Schafe.
Brunner a, a. O. 153, 159.) Trotzdem mußten? die
Belagerten später ihre Pferde schlachten, um Fleischnahrung
zu erhalten.