Full text: Aus dem Leben des Landgrafen Friedrich von Hessen auf Rumpenheim: 1747-1837

Rumpenheimer Familientage 
2. Caroline (geschiedene Gemahlin König Friedrichs VII. von 
Dänemark), 
Georg (vermählt mit Catharina Michailowna von Rußland) und 
deren Kinder. 
VI. Prinzessin Auguste von Hessen, Gemahlin des Herzogs 
Adolf von Cambridge, und deren Kinder: 
1. Georg, Herzog von Cambridge, 
2. Auguste Caroline (vermählt mit dem Erbgroßherzog Friedrich 
Wilhelm von Mecklenburg⸗Strelitz) und 
Mary (veermählt mit dem Herzog Franz von Teck). 
In den Wochen der Familienzusammenkünfte bot das sonst so stille Main⸗ 
schloß und seine friedliche Umgebung ein buntes, belebtes Bild. Aus vieler 
Herren Länder kamen ja die Besucher herbei, ja zuweilen waren es die 
Herren der Länder selber, die sich einfanden, und in ihrem Gefolge konnte 
man dänische, englische, russische, französische, griechische und andere Sprach⸗ 
laute vernehmen. Doch blieb die Umgangssprache der Fürstlichkeiten selbst 
durchweg die deutsche, deren alle mächtig waren. An der Familientafel 
präsidierte regelmäßig der Chef des Hauses, und um ihn herum gruppierten 
sich die übrigen Familienglieder ohne Rücksicht auf Rang und Etikette. Da 
Landgraf Wilhelm in Kopenhagen residierte, spielten seine Brüder, die 
„durchlauchtigsten Onkels“ Frie drich und Georg die Rolle der eigentlichen 
Hausherren, und „die gastliche, wahrhaft wohlwollende, vielleicht hier und da 
etwas altfränkische Art, in welcher die zwei betagten Herren von dem heute leider 
selten gewordenen Schnitte jener echten Ehedems-Vornehmheit ihres Amtes 
unter den übrigen walteten, lieh dem Rumpenheimer Fürsten-Picknick sein 
reizvolles und warm anheimelndes Gepränge.“ So berichtet ein deutscher 
Schriftsteller!, der in seiner Eigenschaft als Begleiter der Prinzessin Anna 
von Hessen mehrmals an den Rumpenheimer Fürstentagen teilnahm und ein 
anschauliches Bild von ihnen und ihren Teilnehmern entworfen hat. Von 
den Kindern des Landgrafen Friedrich heißt es da: „Jedenfalls zeigte die 
Erscheinung auch nicht einer jener sechs lteren Herrschaften“ ein alltägliches 
Gesicht, und die eben dadurch unter den Jüngeren heiter regsam erhaltene 
Laune der Zustimmung oder harmlos neckenden Auflehnung brachte in den 
Verkehr der 30 bis 50 fürstlichen und nichtfürstlichen Personen dort eine sich 
täglich erneuende Frische, wie sie dem Wesen der Höfe sonst kaum überall 
entspricht. Die Stunden wechselten oft ihr Bild und das Einerlei war in 
Georg v. Oertzen in seinem anonym erschienenen Buche „Kapitel aus einem bewegten 
Leben“ Leipzig 1894. 
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