2 Friedrich im Feldzug von 1793
halten der Besatzung „niet genoeg loueeren“. Andererseits waren die Hochmögen⸗
den laut Resolution vom 7. März 1793,„allessins vergnoegt over de loffelijke diree⸗
tie van den Gouverneur“ und aller seiner Maßnahmen „totdefensie dier vesting“.
Dumouriez hatte Miran da versprochen, nach dem Falle Maagstrichts
mit ihm zusammen die Carmagnole zu tanzen. Statt dessen wurde Miranda
vor den Konvent zitiert, um sich zu verantworten, Dumouriez wurde bei
Neerwinden geschlagen, und es war eine Ironie des Schicksals, daß die
Kommissare des Konvents, die Dumouriez als Hochverräter verhaften sollten,
als Gefangene nach Maastricht gebracht wurden.
Im weiteren Verlauf des Krieges genoß Maastricht eine verhältnismäßige
Ruhe. Im Mai 1793 begab sich deshalb Prinz Frie dr ich nach dem Haag,
um über seine aktive Beteiligung an dem Feldzug mit dem Statthalter zu
sprechen. Unterwegs in Herzogenbusch besuchte er den dortigen Gouverneur,
den Landgrafen Wilhelm von Hessen-Philippsthal,' den er
sehr gealtert und fast ganz taub fand. Seine Gemahlin war noch in tiefer
Trauer um ihren ältesten Sohn Carl, der bei der Erstürmung von Frankfurt
an der Spitze seines hessischen Grenadierbataillons gefallen war. Friedrich
hatte eigentlich die Absicht, sich den hessischen Truppen anzuschließen, die im
Solde Englands in Flandern fochten. Der Oranier machte ihm aber den Vor⸗
schlag, das Kommando eines holländischen Reservekorps zu übernehmen. Da
dieses Korps einstweilen nur auf dem Papier stand, hatte der Prinz keine
rechte Lust dazu, mußte sich aber fügen und schied in ziemlichem Unmut über
die Confusion, „qui règne dans cette armée“, aus der Residenz. Denselben
Eindruck hatte er bei einem Besuch im Hauptquartier des Herzogs von Hork
bei Cambray und Menin im August desselben Jahres. UÜberall „grande
confusion“, aber an der herzoglichen Tafel „des Hurrey sans fin!“ Nur
„mes bons Hessois“ fand er „en très bon ordre.“ Wenn sie nur besser
bekleidet und besser bezahlt wären! Er stand mit ihnen im Feuer bei Orchies
und Tourcoing, und seine Gemahlin hätte mal wieder Anlaß gehabt, ihn
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Prinz Friedriich war nicht sehr unglücklich, als — wie er vorausgesehen —
aus der holländischen Reservearmee und seinem Kommando nichts wurde.
Landgr. Wilhelm *29. Aug. 1726 zu Philippsthal, “* daselbst 8. Aug. 1810, stand
seit 1754 in niederländischen Diensten und war seit 1791 Gouverneur von Herzogenbusch.
Er war zwar nicht so alt, wie ihn einige Geschichtsschreiber gemacht haben, aber körpet—
lich hinfällig und seiner Aufgabe nicht gewachsen, wie sich im nächsten Jahre zeigen sollte.
2 Das tat sie zuweilen, mußte sich aber auch einmal von ihm sagen lassen (als sie
die kaiserliche Post der hessischen vorzog): Vous oubliez toujours que vous êtes princesse
hnessoise et vous aves tort, car cesa fait mon bonheur