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1898 zu Philadelphia starb. (Hessenland 1, 157) über seine Flucht
existiert eine ganze Literatur.
Kempf, Ludwig, 1863 —79 Bürgermeister von Hersfeld, vorher
Advokat daselbst. Mitglied der letzten Ständekammer seit 1864 für Hers—
feld nach dem Tode Sunkels. Daß er bereits am 8. Oktober 1866 dem
Könige von Preußen seinen patriotischen Gruß als annektierter Preuße durch
Depesche sandte, wurde ihm von manchen Seiten übelgenommen.
Kepler, Joseph, Stadtvorstand und Rat zu Fulda. Deputierter der
Städte Fulda und Hünfeld auf dem konstituierenden Landtag von 1830.
v. Keudell, Rudolph, Kammerherr und Gutsbesitzer zu Schwebda,
Obervorsteher und Vizemarschall der Ritterschaft, * 138. Februar 1799 zu
Schwebda. Mitglied der Stände 1885 und 1836 für die Ritterschaft des
Werrastroms, 1841 und 1842 als Vertreter des Landgrafen Friedrich,
1847 für die Ritterschaft des Werrastroms. Mitglied der 1. Kammer für
dieselbe 1853, 1855, 1858 und 1860. Mitglied der Stände für die Ritter—
schaft 18364. Legte 1865 sein Mandat nieder und starb am 16. Juni 1867
zu Schwebda.
Kircher, Julius, Fabrikant zu Soden. 1848 zum Mitglied der
Stände für Schlüchtern ꝛc. gewählt, aber vom Landtag nicht legitimiert.
Kleinhans, Jeérome, Bürgermeister von Wolfhagen. Mitglied des
Landtags von 1815,16 und des konstituierenden Landtags von 1830 für
die Städte des Diemelstroms.
Klepper, Johannes, Vizebürgermeister von Melsungen. Mitglied der
2. Kammer 1855 und 1858 für Melsungen. Liberal.
Knipping, Ferdinand, Kommerzassessor zu Rinteln. Mitglied der
Stände 1833 und 1836 für Rinteln.
Knobel, Joh. Heinrich, Grebe von Ehlen, * daselbst am 9. April 1795.
Mitglied der Stände für die Bauern des Diemelstroms 1838, 1836, 1838,
1847, 1848, 1849, 1850. Mitglied der 2. Kammer für dieselben 1860,
18611 und 18612, Mitglied der Stände 1862 und 1863. Anfangs Demokrat,
später Anhänger der gothaischen Partei, stets aber sich gleich bleibend als
unentwegter Gegner und scharfer Kritiker der Regierung, die er vom Stand—
punkt des „einfachen Mannes aus dem Volke“ aus oft maßlos, aber nicht
ungeschickt angriff.“) Seine große Popularität in ländlichen Kreisen ver—
dankte er hauptsächlich seiner energischen Verteidigung der bäuerlichen Inter—
essen gegen Regierung und Ritterschaft. Oetker nannte ihn „einen Mann
von unruhiger Eitelkeit, prickelnder Ehrsucht und ungenauer Wahrheitsliebe“,
allerdings zu einer Zeit, als sein späterer Bundesgenosse noch im Lager der
Hornissenmänner stand. Knobel starb am 2. November 1867 zu Ehlen.
x*) Für die Geschichte der öffentlichen Meinung über den sog. Soldatenhandel ist
es nicht uninterefsant, daß Knobel im September 1848 den gefälschten Uriasbrief des
„Grafen von Schaumburg“ zuerst in der Ständekammer zu heftigen Ausfällen gegen die
hessischen Fürsten benutzte, die ihre Untertanen „gleich afrikanischen Kongos dem Dienste
der Despotie verkauft“ hätten! Dies berüchtigte Machwerk taucht bis auf den heutigen
Tag von Zeit zu Zeit in der Presse auf als Beweismittel für die Schlechtigkeit der
hessischen Tyrannen.