Full text: Die Abgeordneten der Kurhessischen Ständeversammlungen von 1830 bis 1866.

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Iber, Bürgermeister von Leuderode. Mitglied der 2. Kammer 1860 
für Homberg (Land). Anhänger der Regierung, ftimmte gegen den „Rechts— 
vorbehalt“ der Majorität. 
Ide, Conrad, Gutsbesitzer zu Sondheim. Mitglied der Stände 1868 
für die Höchstbesteuerten des Bezirks Fritzlar. 4 Ende Juli 1907, 85 Jahre 
alt, zu Sondheim. 
Ilse, Leopold Friedrich, * 25. Juli 1814 zu Lutter a. B. seit 1850 
Professor der Staatswissenschaften zu Marburg. Mitglied der 2. Kammer 
1852 für Marburg. Anfangs Anhänger der Regierung, deren „Denkschrift 
betr. ihre Differenzen mit den Landfländen“ (1850) 'er mitverfaßt hatte, 
wurde er später ein Gegner Hassenpflugs, den er anonym in der Presse 
angriff. Nach 1866 Parteigänger Bismarcks, ging 1867/68 als Professor 
nach Königsberg, wo er in den 80er Jahren auf dem Disziplinarweg ab— 
gesetzt wurde. 4 29. April 1891 zu Cassel. (Oetker, Lebenserinn. 2,359 f) 
Jordan, Bürgermeister von Weichersbach. Mitglied der 2. Kammer 
1855, 1858, 1860 und 18611 für Schlüchtern (Land). Gehörte zu den 
wenigen regierungstreuen Bauern, die gegen den „Rechtsvorbehalt“ der 
Majiorität stimmten. 
Jordan, ESylvester, * 80. Dezember 1792 zu Omes in Tirol, seit 
1821 Professor der Rechte zu Marburg. 1880 Deputierter der Universität 
auf dem konstituierenden Landtag und Vorsitzender des Ausschusses für den 
Verfassungsentwurf, der den Stempel seines Geistes als eines staatsrechtlichen 
Theoretikers trägt. Mitglied der Stände 1831 für die Universität. 1833 
wurde seine Wahl von Hassenpflug angefochten. Der darum entstehende 
Streit führte zur Auflösung der Kammer. Die langjährige über ihn wegen 
seiner Beteiligung an den revolutionären Umtrieben verhängte Haft auf dem 
Marburger Schlosse 1839—1845 machte ihn zum politischen Märtyrer. 
Mitglied der Stände März 1848 für die Siädte des Schwalmstroms und 
Mitglied des Frankfurter Parlaments für den 4. Wahlkreis (Wolfhagen). 
1850 Abgeordneter der Regierung im Erfurter Staatenhause. Lebte seitdem 
in Cassel, ohne sich an den Verfassungskämpfen zu beteiligen, und starb 
daselbst 15. April 1861. (Selbstbiographie in Justis Hess. Gel.Gesch. 290 
Allg. D. Biogr. 14, 513.) 
Jüngst, Bürgermeister von Anzefahr. Mitglied der Stände 1838 für 
Marburg (and). 
Jungermann, Wilhelm, * 20. Juli 1829 zu Schönstadt, Stadt— 
gerichtsassessor zu Cassel. Nahm 1861 seinen Abschied und wurde Journalist, 
seit 1865 Chefredakteur des Frankfurter Journals. Mitglied der Stände 
1868 für Gelnhausen ꝛc. Stellte am 27. Oktober 1864 den nach ihm 
benannten Antrag, der auf Beseitigung des Kurfürsten abzielte. Seine Wahl 
zum Bürgermeister von Bockenheim 1865 wurde nicht bestätigt. Nach der 
Annexion Ministerialsekretär der preußischen Administration, dann Regierungs⸗ 
rat im Kanzleramte. 1867 Reichstagsabgeordneter für Marburg. 5 2. Juni 
1888 als Rechtsanwalt und Justizrat zu Berlin. (Trabert. Totengr.74. 120. 
Hessenland 2, 191.) 
Jungk, Paul Carl, * 20. November 1795 zu Cassel, Guisbesitzer zu 
Oberrode, Oberleutnant a. D. früher in westfälifchen und österreichischen
	        
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