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Winkelblech, Carl Georg, * 11. (15.5 April 1810 zu Ensheim bei
Mainz, seit 1839 Lehrer der Chemie und chemischen Technologie an der
polytechnischen Schule zu Cassel. Bekannter als bedeutender Nationalökonom
unter dem Pseudonym Carl Marlo. Mitglied der Stände 1848 für Geln—
hausen ꝛc. F 10. Januar 1865 zu Cassel. (Hess. Blätt. 1051 f. Hand—
wörterb. d. Staatswiss.? 7, 108.)
Winneberger, Georg Matth., Bürgermeister von Wetter. Mitglied
der Stände 1838 und 1847 für Frankenberg ꝛc.
Winter, Wilhelm, Stadtischreiber, seit 1833 Bürgermeister von Hom—
berg. Mitglied der 2. Kammer 1852, 1855 und 1858 für Homberg ꝛc.
Einer der wenigen unbedingten Anhänger der Regierung in der Verfassungs—
frage. Nach der Annexion Mitglied des Kommunallandtags. Ehrenmitglied
des hessischen Städtetags. 4 17. April 1901 zu Homberg, 89 Jahre alt.
v. Wintzingerode, Philipp Wilh. Franz Freiherr, * 4. Februar
1812 zu Hanau, Regierungsrat, dann Legationsrat zu Cassel. 1849 —50
Vorstand des Ministeriums des Außern an Stelle Schencks. Mitglied der
Stände im August 1850 für die Höchstbesteuerten des Bezirks Cassel. Als
einziges Glied der konstitutionellen Partei stimmte er gegen die Steuer—
verweigerung. Später in weimarischen Diensten und nach der Annexion
preußischer Landesdirektor in Hessen. 4 8. April 1871 zu Cassel.
Wippermann, Carl Ferd. Liborius v. d. Wipper gen. * 14. März
1831 zu Rinteln als Sohn des Folgenden, Dr. jur. 1858 -59 Privat—
dozent zu Heidelberg. Seit 1860 Bundesgenosse Oetkers im zweiten Ver—
fassungsßkampf. 1861 —-72 Mitredakteur der „Hessischen Morgenzeitung“.
Mitglied der 2. Kammer 18612 für den größeren Grundbesitz. Mitglied
der Stände 1862 und 1868 für Obernkirchen (Land). Unterzeichnete die
sogen. Totengräberadresse, nahm aber seine Unterschrift wieder zurück. Nach
der Annexion Mitglied des Kommunallandtags bis 1872. Dann Redakteur
verschiedener Zeitungen und des Brockhausschen Konversationslexikons. 1877
bis 1905 Mitglied des Preußischen literarischen Bureaus. Zahlreiche hessische
Biographien in der „Allg. D. Biogr.“ stammen aus seiner Feder. Lebt als
Professor im Ruhestande zu Großlichterfelde bei Berlin. (Strieder 21, 172.)
Wippermann, Carl Wilhelm v.d. Wipper gen. * 1. Dezember 1800
zu Rinteln, Bürgermeister von Rinteln seit 1831. 1835 Stadtsekretar von
Cafsel. Mitglied der Stände 1832 —47 für die Schaumburger Bauern.
Entschiedener Gegner Hassenpflugs und Scheffers. Als 1847 seine Wahl
durch die Regierung angefochten wurde, verzichtete er. Im November d. J.
von den Städten Gelnhausen ꝛc. neugewählt, wurde er doch nicht zugelassen,
da inzwischen eine Anklage wegen Verleumdung und Beleidigung der Re—
gierung gegen ihn erhoben war. Nach dem politischen Umschwung war er
im März 1848 vorübergehend Landtagskommissar. Dann Vorstand des
Finanzministeriums bis 1850. 1848 Mitglied des Frankfurter Parlaments,
1850 des Erfurter Staatenhauses. Mitglied der Stände Juni 1850 für
die Höchstbesteuerten des Bezirks Eschwege, nach der Auflösung neugewählt
im August d. J. für Rinteln (Vand). Sein 1850 erschienenes Buch „Kur—
hessen seit dem Freiheitskriege“ ist trotz seiner verfehlten Anlage noch immer
eine der wichtigsten Quellen für die Geschichte des vormärzlichen Kurhessen.