6. Wilhelm als Regent von Hanau
bis zum Tode seiner Mutter
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Au⸗ kleinen, unbedeutenden Anfaͤngen war die Herrschaft der alten
wetterauischen Dynasten entstanden, die seit dem 12. Jahrhundert
zuerst urkundlich auftreten und sich damals nach ihren Burgsitzen als
Herren von Buchen, Dorfelden oder Hagenowe bezeichneten. Ihr
erster nachweisbarer Ahnherr Dammo (um 1140) besaß urspruͤnglich nur
Teile des Amtes Buͤcherthal, westlich des roͤmischen Pfahlgrabens, das
nach den Orten Wachen⸗ und Mittelbuchen seinen Namen traͤgt. Durch
Ankauf, Tausch und Belehnung mehrten sich jedoch bald die Guͤter der
Herren von Hanau. Im 13. Jahrhundert erwarben sie so Rumpen—
heim, Windecken, die Bulau, das sog. Freigericht, Steinau und Orten—
berg, im 14. Jahrhundert die Gerichte Bornheimerberg mit Bockenheim
und Bergen, Altengronau und Altenhaßlau. Den groͤßten Teil ihrer
Exwerbungen aber verdankten sie bedeutenden Erbschaften. Die Heirat
mit einer Tochter des letzten Edelherrn von Muͤnzenberg brachte
Reinhard v. Hanau um 1250 das reiche Erbe von Muͤnzenberg, Assen—
heim, Dreieichenhain und die Herrschaft Babenhausen. Sein Sohn Ulrich
heiratete eine fraͤnkische Graͤͤn Rieneck und gewann beim Aussterben
ihres Stammes um 1333 das Gebiet von Schluͤchtern, Brandenstein,
den Biebergrund und Lohrhaupten. Vermochten die Hanauer, die seit
1429 zuerst als Reichsgrafen auftreten, diese Besitzungen auch nicht alle
zu behaupten, so war ihr Gebiet doch ein ganz stattlicher Besitz, der sich,
wenn auch stark zerstuͤckelt, von den Auslaͤufern des Odenwaldes, Spessarts
und der Rhoͤn bis zu denen des Vogelsbergs und des Taunus erstreckte.
Am groͤßten war aber der Gebietszuwachs, der den Grafen im 15. Jahr⸗
hundert durch die lichten bergische Erbschaft im Elsaß und im jetzigen
Baden zufiel, nachdem Philipp v. Hanau die Graͤfin Anna v. Lichten⸗
berg geheiratet hatte. Da indessen Reinhard, der erste Hanauer Reichs⸗