Full text: Zur Geschichte des kurhessischen Staatsschatzes

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nach Prag geschafft, wobei unterwegs ein Wagen mit Kisten 
voll Coupons und Pretiosen zerbrach und auf dem Markt⸗ 
platz von Genthin in Gegenwart zweier französischer Regimenter 
umgepackt werden mußte. Noch einmal wanderten im Kriegs— 
jahre 1809 die wichtigsten Wertpapiere nach Glatz und Olmütz 
und wieder zurück nach Praq.' bis das Jahr 1813 dem 
Hessenland seine Befreiung brachte und dem alten Kurfürsten 
und seinen Schätzen die Rückkehr nach Cassel ermöglichte. 
Nun kamen allmählich ruhigere Zeiten, wenigstens in der 
äußeren Politik. Der Schatz, der unter der Regierung 
Kurfürst Wilhelms II. noch eine beträchtliche Einbuße erlitt, 
wurde 1830, wie oben erwähnt, geteilt, und Haus⸗ und 
Staatsschatz fanden, obwohl getrennt verwaltet, eine gemeinsame 
Unterkunft in dem von Landgraf Karl erbauten westlichen 
Teil des Bellevueschlosses. 
Da lagen sie noch, als im Jahre 1866 die Preußen nach 
Hessen kamen „nicht als Feinde und Eroberer“, sondern um 
uns —„die deutsche Bruderhand zu reichen“, wie es in der 
Proklamation des Generals v. Beyer hieß. Daß sie diese 
Bruderhand auch nach dem Gelde des Landes ausstrecken 
würden, traute man ihnen so wenig zu, daß die Casselaner 
vielmehr in den kritischen Junitagen freiwillige Wachtposten 
vor dem Gebäude des Staatsschatzes aufstellten, damit nicht 
etwa — der Kurfürst ihn fortführen lasse. Der Kurfürst war 
nämlich nicht so vertrauensselig; wußte er doch, was im 
großen Publikum kaum bekannt war, daß die Preußen schon 
einmal sich mit dem Gedanken getragen, sich des Schatzes zu 
bemächtigen. Das war im Jahre 1850 gewesen, als während 
des ersten Verfassungskampfes und der Flucht der Regierung 
nach Wilhelmsbad die Preußen zum ersten Male Cassel besetzt 
hatten.') Der Kabinettsrat Niebuhr, der damals in Cassel weilte, 
mußte seiner Regierung über Umfang und Inhalt des Schatzes 
berichten. Er schrieb am 16. November 1850 an Manteuffel: 
Im Hessischen Schatz soll nur wenig (bares) Geld sein, meist 
Papiere, deren Amortisierung sofort erfolgen würde und uns 
jede Frucht des Raubes verlustig gehen ließe. So unterblieb 
damals ein direkter Angriff, aber Niebuhrs wörtliche Drohung 
an Hassenpflug vom 21. November: „Möge Ihr Herr nicht 
vergessen, daß sein Schatz in unsern Händen ist,“ hatte der 
i) Vgl. über das Folgende: Hopf, Kurhessens deutsche Politik im Jahre 
1850. Marburg 1912. S. 231ff.
	        
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