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Kostenaufwand (Transport, Reise, Versicherung, Miete,
Remunerationen ꝛc. ꝛc.) Erwägung, der die Revenuen voraus—
sichtlich zu einem großen Teile absorbieren würde!!!
Es wäre nun das Einfachste und Natürlichste gewesen,
wenn der Kurfürst ohne Acit auf dies ungeheuerliche
Votum den Schatz durch das Militär hätte fortführen lassen.
Nach so vielen angeblichen und wirklichen „Verfassungsverletzun—
gen“ seiner Regierung wäre es auf diese eine unter den
oͤbwaltenden Umständen gewiß verzeihliche wohl nicht an—
gekommen. Der Gedanke ist auch erwogen worden. Als
ihn aber der neuernannte Oberbefehlshaber Prinz Friedrich
Wilhelm aufgriff und von einer militärischen Fortführung
des Schatzes nach Rumpenheim die Rede war, da genügte
das, um den mißtrauischen Kurfürsten umzustimmen und den
Prinzen zu stürzen. So blieb der Schatz in Kassel, und die
am 19. Juni einrückenden Preußen legten ihre „Bruderhand“
darauf. Wie ganz anders die Position des Kurfürsten oder
überhaupt der hessischen Regierung gewesen wäre, wenn der
Schatz gerettet und der Kurfürst sich mit ihm bei der Armee
befunden hätte, braucht nicht weiter erörtert zu werden.
III. Der Schatz in preußischen Händen.
Die Vertrauensseligkeit derjenigen, die den Schatz in die
Hände der Preußen fallen ließen, schien durch deren Auftreten
zunächst ihre Rechtfertigung zu finden. Beyers Ankündigung,
daß zur Ausgleichung der Kriegslasten die Revenuen des
Kurfuürsten!) herangezogen werden sollten, befriedigte sogar
biele Gemüter, wie überhaupt alle Proklamationen der Preußen
auf einen Ton gestimmt waren, der „auch die Bedenklichsten
beruhigen mußte“. Selbst als die Annexion in sicherer Aussicht
stand, machte man sich kaum darum Sorgen, daß der Sieger
das hessische Staatsgut angreifen würde. Und doch erfolgte
der erste Angriff darauf schon vor der Annexion.
Am 14. Sept. 1866 schenkte König Wilhelm von Preußen
dem Herzog Ernst lIl. von Coburg zur Entschädigung dafür,
daß er nun nicht mehr „als Schützenkönig der National⸗
versammlung deutsche Kaiser-Generalprobe abhalten“ dürfte
—E——— Schmalkal⸗
den. Das war ein ganz beträchtliches Wertobjekt: 6 Forst⸗
iy Ob und wieweit dabei auch die Einkünfte aus dem Hausschatz in
Mitleidenschaft gerieten, ist mir nicht bekannt.
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