Heinrich Franz, Der Tod im hossijchen VOollbsglauben.
Fenderobdeuc aus den hessischen Blättern für Volksßunde XXIV
926).
Eine ausführliche Darlegung der in Todesfällen ũblichen Srãuche
und der sie bedingenden Glaubensanschauungen, die sich an die
Art des Sterbens, an das , Anrühren“ oder Todanjsagen“, die
Herrichtung und Bebleidung der Leiche, das Totenlager und Toten⸗
sicht, die Leichenwachen, das Mitgeben von Sachen, das „Nach-
ziehen“, den Heilglauben und das gewaltsame Sterben bnüpfen.
Hleles bon dem hier Ausgeführten ist noch heute im Untergrunde
der Volksseele lebendig. K.
Agnes Gewoecke⸗Serg, Fibelfreude. 80 Verse für unsere
Kleinen. Verlag Georg Westermann, Braunschweig.
Das Büͤchlein bietet 80 bindertũmliche Gedichtchen zu den
Fibelbildern von Eugen Oßwald. Auffassung und Ausdeutung
der Sildchen sind als wohlgelungen, Sprache und Reime als ge
glũückt zu bezeichnen. Ob nun der Lehrer von den Gedichtchen
dusgehen oder sie nach der Bildbetrachtung als lohnenden Abschluß
geben will — auf jeden Fall kann er damit den Kleinen die Mühe
des Lesenlernens versüben. Otto Simmermann, der Verfaßer der
preisgetronten Hansa⸗Fibel. hat dem Büchlein ein Geleitwort
mitgegeben. K.
Adolf Paul, Frau Sybrecht und die drei Hühnerdiebe.
Kriminal⸗Groteske. Preis geh. 8. RM, in Leinen geb. 5. - RM.
Oerlag von Albert Langen in München.
Eine sehr vergnũglich zu lesende Historie, die sich vor dem
dũsteren Hintergrunde des 1815 geschehenen Vaubmordes bei
Heina abspielt, dessen tatsächlichen Hergang mit allen Einzelheiten
unsere Leser bereits im Handbuch des Kreises Melsjungen (10240
finden können. Adolf Päul hat sich an dieses Tatjachenmaterial
Jehalten, es mit fabuiierender Kunst ergänzt und abgerundet und
?AIne humorvolle Kriminal⸗Grotesbe daraus gestaltet. Die Charabtor⸗
Auf der H
Luftfahrt⸗Ausstellung in Cassel.
Die Ausstellung hat in der gesamten Bevölberung sjo großen
Anblang gefunden, daß diejelbe bis zum 14. Juni verlängert worden
ijt. Sämtliche Abteilungen der Ausstellung sind, so zahlreich be.
chickt, und der Aufbau ist so verstãndlich und ũbersichtlich vorgenommen.
daß auch für den Lalen ein Bejsuch hochlnteressant und lohnend ist.
Die Segelflugabteilung weist eine Reihe von Seglern auf, unter
denen der neue „Espenlaub Ne. 98*mit einer Flũgellãnge von 11m
herborragt. Auch einige eigenartige Reubonstrubtionen erregen die
Aufmerbjambeit der Besucher. An Modellen sind alle die Segel⸗
lugzeuge vorhanden, die in der Khön oder Ostpreußen bereits ihre
Feuerprobe bestanden haben. Wie sehr sich auch deutsche Jugend
ind speziell die Casseler höͤheren Schũler mit dem Flugwejsen befassen,
Jeht aus den zahlreichen jelbstgebauten und bonstruierten Modellen
hervor, die ein erfreuliches Bild für die Subunft eröffnen. Weitere
Abteilungen zeigen die zahlreichen Registrier und Meßapparate,
die für die Fliegerei unerläßlich sind und auch dem Forscher reiche
Arbeitsgebiete erõffnen. In der Ballonabteilung befinden sich der
vollständig ausgerũstete Ballonborb des Freiballons Cassel, sowie
Zeppelin⸗ und Schůtte⸗Lanz ⸗Modelle und Gerüũstteile dieser Fahr⸗
zeuge. In welchem Maße sich auch die Wissenschaft des Flugzeuges
auf zahlreichen Forschungsgebieten bedient, darũber gibt die wissen⸗
schajtlich⸗teschnische Abtellung ein anschauliches Bild und man
gewinni Einblick in Dinge, von denen man bisher wenig oder
nichts gehört hat. In der Motgorflugabteilung sind einige junkel-
nagelneue Flugzeuge aufgestellt, die geradezu zu einem Fluge ein—
laden. Beim Durchwandern der Ausstellung drãngt sich dem Be⸗
schauer die Überzeugung auf, daß man bei dem heutigen hohen
Stand der Flugtechnik genau so sicher seinen Weg in der Luft nehmen
Lann als wie auf Eijenbahn und im Auto. Der tiefere Zweck
der Ausstellung, immer mehr Anregung zur Benutzung des Flug⸗
zeuges — sei es als Reijsemittel oder zur schnellsten Beförderung
der Postiachen — zu geben, dürfte voll und ganz erreicht jsein. 6.
Sundestagung des Deutschwandervogels.
Pfingsten fand in Homberg ein Bundestag des Deutschwander⸗
vogels stait, zu dem mehr als hundert Jugendliche beider Geschlechter
aus nahen und fernen Gauen gebommen waren. Der Deutsch-
wandervogel will durch jein Grenziandamt besonders die Beziehungen
zu den deutschen Brũdern jenseits der Keichsgrenzen pflegen und
festigen. Über dieje Fragen sprach Alfred Geritz, der Leiter des
Brenzlandamtes. Am Abend fand eine ponde am Bundes-
feuer statt. Pfälzer Gruppen böten „ein ernst Spiel“ aus der Sei
zeichnungen sind lebenswahr und blutvoll, allen voran der musi⸗
erende Justizamtmann Koch zu Spangenberg, Frau Sybrecht
Tinnappel geb. Kothe aus Welsungen und die drei Hũhner haãndler
us Heina. Frau Sybrecht nimmt mit drastijchen Worten der
eiligen Justitia die Binde von den Augen, damit sie statt der
echs unschuldig Verhafteten die wirklichen Mörder erkennt und
ur Kechenschaͤft zieht. Sum guten Ende hin hat sich der Oerfasser
ie Sache efiwas leicht gemacht: Spangenberg läßt er ganz einfach
m Kreije Katzenellenbogen liegen und mit diesem an Naßau fallen.
das widerspricht allzujehr der geschichtlichen, bejonders aber der
seographijchen Kichugkeit und hätte sich leicht vermeiden lasjen.
Das Vuch ist sehr hurzweilig zu lesen und sei unseren Lands⸗
euten bestens empfohlen. V.
VOoll und Scholle, Heimatblätter für beide Hessen, Nassau
ind Franksurt a. M., 4. Jaͤhrgang, Heft 3: Stoll, Joseph, Meiner
dergsiraße; Henbelmann, Kari, Die Bergstraße; Ledroit, Johannes,
die Besiedelung der Bergsträße; Bronner, Karl, Die Burgen
er Bergstraße, KRoos, Joseph, Die Main .NMeckar-Bahn; Sinb-
räf, Karl, Weinhein an der Bergstraße; Friedrich, Wilhelm
dudwig, Ber Streit um den Malchen; Schweter, Walter, Ein
Norgenbejuch beim Kiesen Malchen; Walbrach, ODr. Karl, Aus
em Fremdenbuch des Malchen- (Melibobus-), Turmes; Weoehsarg,
Seorg. Woher hat der Heiligenberg bei Jugenheim a. d. B. seinen
Namen?
J Hoessenland, Illustrierte Monatsblätter für Heimatforschung,
—T
n Hessen; Scherer, Dr. Die hessische An- und Verbaufsgenossen⸗
chaft zu Cassel; Holzapfel, E. Ein Gang durch die Geschichte der
Stadt Eschwege; Hartdegen, Die Wollweber⸗ oder Tuchmacher⸗
unft in Eschwege; Volber, H., 855 Jahre Aussaat und Ernte;
Kuppel, Helurich, Der Störenfried, Dorfgeschichte; H., Die Heßsen⸗
ampfbahn; Jandy, E., Im Wai;: Neuhaus, Wilh., Hessenstädtchen:
Aus Heimat und Fremde.
imofwaorte,.
der Kömerherrschaft in Germanien mit dem Grundgedanben: —X
zist dein Volbl Dann schlug die gewaltige Lohe zum Himmel auf.
zm KRing der jungen Menjschen entrollle der Bundesführer die
Zundesfahne schwarz · blau⸗weiß und weihte den Wimpel der neuen
X
söttern Baldur und Lobi den uralten Kampf zwischen Licht und
insternis deuteten, und herzliche Worte des Gedenkens an die
Zrenzlandbrũder gaben der Feier eine vertiefende Kraft. —
Vãhrend der Bundestagung waren von Mitgliedern des Deutsch-
vpandervogels beachtliche Leistungen auf dem Gebiete der graphischen
æunst, des Kunstgewerbes und des kLünstlerischen Lichtbildes ausgestellt.
Khönblub⸗ Jubiläum.
VOom 31. Juli bis 2. August d. J. begeht in der alten Bischofs-
tadt Fulda der Rhönklub das 50jährige Jubiläum seines
Zestehens zugleich mit seiner 530. Hauptversammlung. Der
Khönklub zählt mit seinen 12000 Mitgliedern in ca. 10 Sweig-
ereinen in allen Gegenden Mittel⸗, Sũd⸗ und Westdeutjschlands
nit zu den größten und ältesten Gebirgsvereinen. Er hat seine
Arbeit gleichmäßig auf die preußischen, bayrischen und thũringijchen
Zebiete des Rhongebirges ausgedehnt und durch Wegebau und
Markierung, durch Herausgabe von Führern und Karten wissen-
haftlicher Natur, durch Bau von Hutten, Aussichtstürmen, VDer⸗
ehrseinrichtungen, das Rhöngebirge den deutschen Gebirgs- und
Wanderfreunden erschlossen. Heute ist die Khön mit ihrem eigen⸗
irtigen Gebirgscharakter ein beliebtes Wanderziel geworden.
Das 5o jaͤhrige Jubilãäum in Fulda wird eine große Anzahl
»on Rhönfreunden und Veteranen in der reizvollen alten Barock-
tadt zujammenfũühren, die auch den gũnstigen Ausgangspunkt für
Vanderungen in die Khön und nach der durch die zuerst dort
eranstalteten Segelflugversuche bekannt gewordenen Wasserbuppe
bildet. Der Hauptvorstand des Rhönklubs hat Siß und Geschäfts-
telle in Fulda. K. P.
Toell⸗·Aufführung in Felsberg.
Eine Theatervereinigung in Felsberg will auf der am Burg-
berg gelegenen Freilichtbühne Schillers ‚Wilhelm Tell“ zur Auf-
ñhrung bringen. Annahernd hundert Mitwirbende haben sich in
en Dienst der Sache gestellt. Der Keinertrag der für den
13. Juni geplanten Aufführung soll der Errichtung eines Gedechtnis-
nales für die Gefallenen zuoufe Lommen.
Machdruck nur nach Abereinbunft mit dem Herausgeber gestattet.
Herausgeber: Konead Bernecher. Druch und Verlag: A. Bernecker, Melsungen.
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