Gelnhausen õ0 Von K. A. Schimmelpfeng.
Dessen Mauern hoch am Berge stehn
Kot und glühend wie das Haus des
lFürsten.
Und die Steine zeugen fort vom Kaijer,
deiten seinen Wuͤnsch und Willen weiter
Auf die Menschen,
zind noch heut geweiht den schönen
IFrauen,.
zind noch heut geweiht der roten Liebe.
slũhend fühlt ich's in der Wandernacht.
Lange Jahre klingt des Werkmanns Arbeit,
Endlich steht aus hellem Stein die Feste.
junger Kaiser baut das neue Haus
Und der rote Herr zieht her vom Norden,
Vill die Kuhe nach des Kampfes Anraͤst,
Steigt zum Turm, das Werb zu überschauen;
Hell im Lichte glänzt der weiße Stein.
Mit dem Dolche ritzt der Fürst den Arm,
kaßt die roten Tropfen langsam fallen
Auf den Stein — und spricht;
Dom Pulsschlag
der Heimat.
Die Sage vom
Sau der Kirche in Dagobertshausen.
Dem Volkbe nacherzählt von Dietrich Stöber.
Schon im Jahre 631 hatte der Frankbenkönig Dagobert, nach⸗
em er die bis über die Fulda vorgedrungenen Wenden geschlagen
ind vernichtet hatte, Gott zum Dankbe eine Kapelle gebaut. Diese
vurde an der Stätte des Sieges, im Dabelshüjser Feld, errichtet
und Dalgoboldeshusjun (Dagobertshausen) genannt.
Köonig Dagoberi führte das Franbenheer nach frohem Sieges
et in die Heimat zurͤ. Nur wenige junge Manuer unter uen
fFührer zogen nicht mit heim. Sie mußten
Wache haiten und das Land sichern vor
geuem Aberfall. Sie bonnten von der Stelie,
—A Volberstraße
ãberwachen, die von Osten her im Pfieffe⸗
tal herabkam. Diese rheinijschthũringijche.
Lolber-· und Handelssiraße jührte““pa
d Hperzehhurt (jetzt Fahre) durch die
Fulda.
Wohl zogen Kaufleute und Jäger diese
Straße und hielten bei de— fränkischen
Vache Kast; aͤber die Wenden bamen nicht
vieder; ihnen war der Mut zu neuen Er—
berungen nach Wejfien hin vergangen.
n Nachdem sie zum ietzten Mue u ihrem
CLhristengotte in der Kapelle gebetet und
einen Segen für die Heimfahrt erfleht hatten, zogen die fränkischen
Krieger nach Jahresfrist fori.
Die in der Gegend auf einzeln gelegenen Höfen wohnenden
ꝛeidnischen Chatten erzãhlten von dem Abzuge der Franben, als
ie mit ihren Stammesgenossen zum Opferfest auf dem Heiligenberge
usammenbamen. Diese Nachricht erfreute besonders den alten
deldenpriester, und es wurde beschlossen, das Haus des fremden
Sottes ʒu zerstören, damit die heimischen Götter ihnen gnädig wären.
So sank die erste christliche Kapelle in Trünmer; aber an der
eweihten Stätte verrichteten auch sernerhin durchziehende christliche
Zaufleute ihr Gebet.
Ein Jahrhundert verging. Da bämpfte Winfrid gewaltig mit
Vort und Tat gegen das Heidentum im
Hessenlande an und verkbũndete die Lehre
»es Heilandes. Als er einst, von Fritziar
ꝛerkommend, die alte Vöõlkerstraße nach
Thüringen zog, bam er auch durch unsere
Segend. Er behrte in den einsamen Höfen
ein und gewann die Leute für das Christen-
um. Da erzählte man ihm auch von der
vũstliegenden Kapelle. Er ließ sie aufs
neue errichten und weihte den Ort. Nun
hatto das Christentum hier eine bleibende
S5fãtte.
Es waren aber nicht alle Bewohner
es Landes Christen geworden, und die
eidnischen Opferfeste auf dem, Hillgenkopp“
purden auch weiterhin gefeieri. Da wagten
Helnhausen.
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