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Er
Wahrhafftig Historie und Beschreibung ... der Neuen Welt
Ameriba“ und schenkte ein Werk von bedeutendem Wert; der
hochgebildete Domherr, ein Meister des Stils, hat, so sehr er sonss
die Drucker schätzte, keine Seile drucken lassen, und wir wüßten
nicht gerade viel von ihm, hätten nicht seine Freunde und Schüler
dafũr gesorgt, daß sein Leben, seine Taten und Meinungen unver.
gessen blieben. Besonders dankbar müssen wir Heinrich Urban und
Fyehen Kamerarius sein, die Sriefe Konrad Muths sammelten);
ie sind die beste und reichhaltigste Quelle unserer Kenntnis dieses
bedeutenden Sohnes der hessijschen Scholle.
Nach gelegentlichen Bemerbungen in diesen Briefen ward er
zu Homberg am 15. Obtober 1470 oder 1411 geboren. Seine
Eltern waren Johann Muth und Anna geb. von Kreeußburg.
Nach seinen eigenen Worten war der Vater ein freundcher und
ehrenhafter Mann, beliebt bei den Mitbüͤrgern. erster Ratsherr
und Seschũher der Armen“. Es wird derselde Johann Muth sein,
der 1456 mit Heinrich Kückersfeld Bürgermeister war y und für
14601 als Provisor des Hospitals zum Heiligen Geist nachgewiejen
ist, er starb vor 1486, die Mutter vor 1500
Konrad hatte zwei ältere Brüder namens Johannes. Der
erste Johannes muß ihm reichlich an Jahren voraus gewesen sein
und koͤnnte gut derselbe Johannes Mulh sein, der im Winter 1364
und im Sommer 1468 auf der Anivbersilãt Leipzigꝰ) erscheint. Er
vard Geistlicher und ist als
Oerwalter des Mainzer Hofes
zu Erfurt entweder 1394, 1405
oder 1503 gestorben. Ver
ungere Johannes hat 1495 in
Erfurt den Grad eines Dobtors
beider Kechte erworben, ijst in
den Dientt des Landgrafen
Wilhelm U. von Hessen ge—
lreten, hat 1500 bei der Er—
richtung des Hofgerichts zu
Marburg geholfen und ist 1504
als Kandzler gestorben. Er hinter.
ieß eine Tochter Margaͤrethe—
diese heiratete Jakob Sreil.
zũck, genannt Plaio, aus Mar-
burg. Bis 1553 erscheint in den
Laßeler Stadt Kechnungen?)
zine Ausgabe von 20 si. an
ihn und seine Hausfrau, VBobtor
Muths Tochter. Im Jahre
1538 wohnte er in Homberg,
wie sich aus einem Briefe des
oban Hessus an den Hom ·
erger Pfarrer Leonhard Cris—
pinus ergibt, worin dieser ge⸗
beten wied, „Breitruccum, virum
onum et compotorem hilarem valde et suavem“ 5) zu grũßen.
Konrad Muth, der lehte männliche Nachkomme dieses alten
Somberger Ratsherrengeschlechtes, ist nach dem damaligen Ge⸗
rauche jehr frũh zur Schule gejchickt worden. Die Studienanstalt
des Alexanders Hegius zu Deventer ist die, der er am meisten
verdankte; bon 1418 etwa bis 1486 hat er ihr angehört. Er isi
vermutlich jener Conradus Fuerßlarie, natione Hasso, den Joh. But-
bach unter den ehemaligen Schülern aufführt und als klaren Kopf.
sleißigen Menschen, flotten Keimer und gewandten Stilisten rühmt,
der neben anderem ein Bachlein Lieder verschiedenen Inhalts
und ein Buch Fabein vom Hahn schriebꝰ). Sein besonderer Lehrer
war der Wejffale Heinrich Amerofort, ein anerkannt tũchliger
Gräzist, einer seiner Mitschũler der später von ihm so jehr berehete
Desiderius Eradmus von Kotterdam
VDon Ostern 1486 an studierte er in Erfurt, wo er zusjammen
ga seinem 3weiten Bruder Johannes eingeschrieben ward (viei.
eicht ist der mit ihnen gleichsalis zu Ehreg des Grafen Wilhelm
bon Honstein gebũhrenfrei aufgenommene dominus Johannes Burs.
eldt der alteste der drei Srũder). 1088 errang er das Sabbalaureat.
492 die Magisterwürde, 1494 schied er nach viersemestrigem Rechts
tudium und Liner erfolgreichen, glanzvollen Lehrkätigkeit in der
Artistenjakultat von diejer Hochschule
HOVon 1405 bis 1502 weilte er in Italien und trieb juristische,
heologische und philojophische Studien, vornehmlich in Bologna,
hejuchte Rom, Florenz, Mailand, Mantua, Venedig, Padua, erhielt
n Ferrara iuris pontificu titulim und ward Doctor decretorum.
Sein Brief vom J. Juni 1502 aus Bologna, der erste erhaltene
und der erste Beleg der latmisierten Namensform Mutianus, ist
das leßte Seichen seines Aufenthaltes in Italien.
In der Heimat hätte er es bei seinem Bildungsgrade und
einen Verbindungen bald zu einem angesehenen Amte bringen
õnnen. Sein Bruder Kanzler suchte ihm die Bahn zu ebnen;
iber er war anders geartet als die beiden Johannes. Seinem
Freund Urbanus bebennt er einmal): „Diese haben Fürsten und
er Kirche, dem Ruhm und Reichtum gedient und bei Üngelehrten
ꝛinen großen Namen erworben; sie sind deshalb nicht zu tadeln,
ondern vielmehr zu loben, weil der eine seinen Kindern Ehre
ind Kuhm erwerben, der andere sich und uͤns nützen und beide
das Geschlecht der Muths erheben wollten. So bin ich nicht ge—
onnen ... Ich suche nicht die Anerkennung der Masse, ich bin
nit Wenigem zufrieden ... Mein Leben findet Genũge in der
reigewãhlten Hingabe an Gott und die Wissenschaft. Ich be—
—E—
Erforschung des gesamten Altertums.“ Drum nahm er
urz entschlossen jeinen Abschied; „Lebt wohl, ihr Sorgen!“ soll
ꝑr g die Tür seiner Amtsstube in der hessischen Kanzlei geschrieben
aben.
Er ward Geistlicher, Dom-
herr am Marienstift zu Gotha;
ein Brief vom J1. Obtober 1503
an Melanchthons bebannten
Oheim Johann Keuchlin ist das
eeste Seugnis jeiner Anwesen-
heit in Gotha und seines Bei—
namens Rusus (Rothaar). Wäh⸗
eend zweĩier Jahrzehnte hat er,
Us hochgelehrter Kenner in ganz
Deutschland anerbannt, von sjeiner
„Beata Tranquillitas“ aus, einen
zroßen Einfluß ausgeũbt, und zwar
allein durch seine Personlichkeit.
Nur Gespräche und Briefe waren
die Mittel, deren er sich bediente,
dem neuen Evangelium der
BSildung, dem Humanismus, An-
hänger und Geltung zu ver—
schaffen. Keuchlin und Erasmus
ũberließ er es gerne, die Ur⸗
guellen aus der Verschüttung zu
graben; er freute sich des frisch-
zuicken Borns und kredenzte in
iauniger Tafelrunde den Trunb.
Sie waren für ganz Deutschland
die Bannerträger, Mutian warb
in seinem Bereich, vornehmlich in Erfurt, ein Faͤhniein und schulte
and begeisterte jeine Schar. Und als die Kölner Dominikaner
en greisen Reuchlin verbetzerten, weil er das hebräische Schrift-
um gegen die zelotisch geschwungene Brandfackel des getauften
Juden Pfefferkorn in Schutz nahm, da fuhr aus seinem Kreije der
Blitz, der die Feinde der freien wissenschaftlichen Forschung nieder⸗
eilte — die sog. Dunkelmännerbriefe.
Die gröbste Arbeit war getan; Mutian beschränkte sich ganz
iuf seine „Selige Gelassenheit“, wo er mitunter den König der
Eefurter Humanisten, seinen Schüler Eoban Hessus, und dessen
hefolge bei sich jah. Das waren geruhsame, erquickliche Jahre für
hn; aber was folgte, warf ihn aus allen Himmeln. Gewiß, 1519
uind 1520 brachten den vollen Sieg in Erfurt, drei seiner
Jünger, darunter der Melsunger Ludwig Platz, verwalteten das
Febtorat; doch die Einheit im Humanismus war nicht so glänzend,
vie sie die hereliche Wappentafel des Crotus vortäuschte. Wie hier
m Bilde Mutian (rechts unten) Luther (links oben) entgegen⸗
esetzt ist, jo war es wirblich. Als Luther mehr wurde ais ein
)umanist, als er der religiöse Keformator wurde, zerbrach die künst-
iche Einheit. Eoban ward ein König ohne Heer, Mutian ein Meister
hne Jũnger. Er, welcher der Äberzeugung lebte: „Gottlos ist es,
lũger jein zu wollen als die Kirche“, bonnie nicht ins Wittenberger
Lager übergehen und ward ein einsamer Mann. Nichts blieb ihm
rspart; Mangel, Krankheit, Aufruhr und Serstörung verdunkbelten
eine letzten Jahre. Nachdem er noch die Greuel des Bauern⸗
riegs erlebt, jührte ihn ein janfter Tod am 80. März 1526 in die
Selige Kuhe“.
Hat er auch sein Leben zum größten Teile außerhalb Hessens
erbracht, so ist er doch mannigfach mit der Heimat verbunden
2) Krause Nr. 11, Gillert Ne. 3.
Aus Menßtz, Handschriften der Keformationszeit? (A. Marcus und
E. Wober. Bonn).
N berõoßfentlicht 1888 von K. Krause in 3. H. G. M. F. Suppl. O und 1890 v
. Gillert in Geschichtsquellen der Provinz Sachsen Bd. 18; ein Brief an Foige
us 1528 ist mitgeteilt von Fr. Küch in Mütt. des Hess. Gesch⸗vS. 1904. Seide Ver—
ffentlichungen mit Siographie. Estor, Marb. Soite. XJ. 8) Erler, Matr. d
Univ. Leipzig 1, 2474 nd 20b. 9 5. S. G. M. F. Suppl. 2. 6) Camerarius, Epp
ob. Hessi et aliorum Tbell Ill. B. b. 6) Seitsch. Berg. Gesch. V. 1. 280 e j8