chaffen“, usw. Wildungen, der leßte Gutachter, schrieb unter den
Bericht: „Ich denke, wir billigen dem Mann 20 Taler zu. Sollte
Beschwerde erhoben werden, so wird sich der Bescheid schon recht⸗
ertigen lassen.“ Von einer Beschwerde verlautet nichts, und die
Beteiligten scheinen zufrieden gewesen zu sein, „der Kläger, daß
er 20 Taler erhalten, der Verklagte, daß er jo davon
gekommen. das Gericht, daß es die Sache abgemacht,
und die Advobaten werden sich mit dem Gedanken ge—
e haben, daß die Kosenthaler Kühe beine fette Milch
geben.“
„Or. und Physikus“ in Frankenberg war 1800 Sarr
Ludw. Busch, vielleicht ein Bruder des
zur 1811 gebildeten „National⸗Ehrengarde
zu Pferd zum Empfang Sr. Majestät
unseres allergnãädigsten Königs“ gehörigen
Dr. Busch in Warburg. Dr. Hartwig hier
hewarb sich 1808 um die Physibatsstellen in
Dacha und Eschwege. Das C(ollegio medici
in Kassel wie „auch die Beamten und An—
gesehendsten“ in Frankenberg erteilten
hm die besten Seugnisse. Am 10. Mai
1812 wurde dem Hl. Dr. Hartwig ge—
tattet, am 2. Pjfingsttag den Saal auf
hiesigem Rathause (wie in dieser Seit
bielfach ũblich) zum Tanz zu benutzen“,
und für 1815 erhält derselbe 26 Alb.
Impfdiãten“. Große Wellen schlug die
Sestrafung Dre. Hartwigs mit 12 Rtl.
16 Alb. wegen in der „Frühlingsseite“ be⸗
gangenen Waldfrevels. Sur Erläuterung
lajjen wir das Schreiben des Oberforst-
kollegiums „an das Forstamt Burgwald
zu Wetter und die Beamten des Amts
Hesjenstein“ folgen:
„Die in dem Louisendörfer Forstbuß-
ꝛegister vom J. Quartal 1818 enthaltene
ind von Forstamtswegen zur Entscheidung
rxtrahirte Anzeige, daß der Dobtor Hart⸗
vig zu Frankenberg am 21J. Februar an der Fröhlichen Seite in
der Frankenberger Stadtwaldung einen hohlen Buͤchenstumpf, zur
ierspännigen Fuhr Brennholz, zwei grũne Buchen zur vierspãnnigen
Fuhr Brennholz und einen Eichenstumpf 21 Fuß lang, 2 Fuß dick
jehauen habe, wird durch die aus dem hierneben wieder ange—
schlosjsenen Protoboll hervorgehende Erläuterung, wonach der
Denunciat das Holz eigentlich nicht auf's Pfand gehauen, jondern
nachdem er es bei einer im Jahr 1809 abgehaltenen öffentlichen
Dersteigerung meistbietend
zrstanden, bis jetzt mithin
uͤber die Gebũhr im Walde
at liegen lassen, wesent⸗
ich alterirt. Es ist nach
uunmehr geschehener Auf⸗
lärung dieser Sache beinem
weifel unterworfen, daß
)as von p. Hartwig seit
em Jahre 1809 in der
Ffranbenberger Stadtwal
zung stehen gelassene Holz
erfallen und mit Kecht zum
SBesten der Stadt confis
irt ist, eine weitere Geld⸗
trafe aber daneben nach
dem Forststraf⸗Kegqulativ
nicht Statt finden bonnte,
veshalb denn nicht nur die
ereits geschehene Strei⸗
hung des vom Bußgericht
geschehenen Strafansatzes
»on Einem Rtl. 16 Alb.
hiermit genehmigt, sondern
auch die von Uns bei der
RKepision nach Maasgabe
der damals vorgelegenen Anzeige angesetzte Strafe von 12 Ktl.
16 Alb. mit der Auflage aufgehoben wird, hiervon sowohl die
Stadtrãmmerei, welcher gedachter Nachbetrag ũberwiesen worden,
als auch den Vobtor Hartwig alsbald in Kenntnis zu setzen.
AUbrigens bleibt es ausgemacht, daß wenn das Bußgericht
ene auf die Entscheidung der Sache so wesentlich wirbende Er-
ãuterung der Socal- Forstbehörde damals protobolliert gehabt
häfte, weder das Forstamt zu Extrahirung des Falles veranlaßt.
Rathaus.
ioch das OberforstCollegium zur Erkeilung des nunmehr wieder
iufgehobenen Erbenntnisses wũrde bewogen worden jein, daher
ann für die Subunft dergleichen Erläuterungen zu protocolliren
—XR verabsãäumt werden dürfen. Cassel, den 16. November 1818.
Zurfürstliches Oberforst Collegium. Witzleben.“
Joh. Adam Hecker, vielleicht aus Geismar, liefert am 11. März
l8077einen Wagen Holz nach Frankenberg zur Befeuerung des
Lazaretts. Ob das Lazarett während der Fremdherrschaft stark
»elegt war, ist uns nicht zur Kenntnis gekommen. Danach aber
at man auf seine etwaige Wiedereinrichtung Bedacht genommen.
Bel der VDerpachtung des städtijchen Wirtshauses am Geismartore
behielt sich 1811. die Stadt vor, „im Falle der Not“ die Stube
und Kammer in der 2. Etage, hinten hinaus, zu einer „Lazareth⸗
stube oder sonstigen Gebrauch“ einzurichten.
Auch Apotheben gab es in der ersten Seit der Mittelalters
noch nicht. Die Heilmittel wurden in
den Gärten gezogen oder von den Material⸗
varenhändlern gebauft. Die ersten deutschen
Apotheken waren in Mäünster, Hildes-
heim, Rürnberg, Lübeck, Frankfurt, Augs-
zurg, Ulm (1409). Als die hejsischen Land⸗-
—R
eriefen, wurde die Einrichtung selb—
tãndiger Apotheken notwendig. In
Marburg entjtand um 1480 die erste Apo-
hebe in Hessen, dem Apotheber Lorenz
Fait aus Nürnberg gehörig, und die
Hofapothebe in Kassel. (Hjjld. 258/ 1800.)
Als die Errichtung einer neuen Apo-
hebe in Kassel (und dann wohl auch
für Hessen) durch die Regentin Amalie
Elijabeth (131 1650) von der landes⸗
herrlichen Genehmigung abhängig ge⸗
nacht worden war, hob sich dann auch
das Ansehen der bis dahin im Wesent-
ichen den Handwerbern gleichgestellt ge⸗
wesenen Apotheber. Der Apotheker Gg.
Wolff in Franbenberg bat 17104 um Gleich⸗
tellung seiner Apothebe im Steueransatz mit der des Rembertus da⸗
elbst. 1759 waren Nicolai und Bange im Besitz der beiden Apotheben.
Im Jahre 1180 pachtete Apotheber Roth das mitteljte Brau⸗
aus auf ein Jahr, und 1801 hören wir von dem Apotheber Joh.
39. Konr. Rüger in Frankenberg und dessen Ehefrau Jeanette
douise geb. Sauer, denen ein Töchterchen, Christine Theodore Caro⸗
ine, geboren wurde. 1816 war Goorg Weidemann hier Apotheker,
ind am 14. April 1817 vertrat der Apotheber Konr. Wilh.
hassenkamp, der zweite Sohn des Metropolitans Friedrich Casimir
Faßenkamp mit dem Vafer die Patenstelle für Friedrich Wilhelm.
en Sohn des Schönfärbers Hch. Hassenkamp.
Wenn wir aus dem Jahre 1836 lesen, daß Apotheber Weide⸗
iann das Kämmerer Garthe'jche Wohnhaus (nebst Scheune und
zarken) für 616 Ril. von der Stadt Laufte, jo erwähnen wir dies
uch, weil man Garthe wegen seiner Schuldsumme an die Stadt.
ur Aufgabe seines
h)auses gezwungen
at. In der Fran—
osenzeit war der
Apotheber Koth
Nitglied des Muni⸗
ipalrats; er bot 1810
ei der Verpachtung
iner Wiese „bei der
duchmacher Walle⸗
aũühle“ an der Eder
9 Ktl. 6GEr. Am
0. März 1815 wird
emerkt, daß Apo⸗
heber Foch. Roth
estorben und daher
ie Wiese pachtlos
eworden jei, und
Apotheber Weide⸗-
rann bietet 14 Rtl. — Georg Braun in Berlin hat auf einem
Zlatt vom Obtober 1911 den Stammbaum der Familie
zraun zusammengestellt. Ein zu gleicher Seit erschlenenes,
ũbsch ausgestattetes Erinnerungsheft Dem ersten Braun'schen
amiiientag*“ von Hans Braun bietet viele Bilder aus Hessen und
ine Anzahl Familienporträts. Die seit 1911 von Dr. Hans Braun
erausgegebenen Braun'schen Familienblätter bringen auch Aufsätze
‚on allgemeinem Interesse. In dem wichtigen, umfangreichen Buch