? KRtl. 30 Alb. 6 Hll. verkauft. Auch wurden in der städtischen
Waldung Birben abgetrieben, und die in 17 Geboten „meistbietend
erbauften Klafterhaufen“ brachten eine Einnahme von 12 Ritl.
õ Alb. 4 Hll. Eerst 1820 wurden dann wieder aus dem Listenbach
ieben Birkenstämme abgegeben. In den folgenden Jahrzehnten
jt die Einnahme aus den städtischen Holzschlägen im Listenbach.
hinter der Totenhöhe, bei Friedrichshausen und in der „Frühlings-
eite“ bedeutend gestiegen. Man loste 3. B. 1842 für Fichten von
der Totenhöhe 109 Ktl. 28 gGr., 1848 für 821 Stämme, 641
Leiterbäume ujw. 507 KRtl. 10 gGr. 6 Hll., 1847 nicht weniger als
80 Rtl., 1854 sjogar 762 Rtl. DVor allem der warmen Fäursorge
des jehigen langjährigen Bürgermeisters Dertßz verdankt Franken-
berg die Aufforstung großer Flächen in der städtischen Feldmarb,
jo daß schon heute der Kämmerei anjehnliche Beträge zufließen.
Der spätere burhessische Forstinspektor Christian Wessel in
Frankenberg (7 1860) nahm als freiwilliger Jäger an den Feld—
zũgen gegen Franbreich 1813 bis 1815 teil. Er gehörte zunächst
dem von Vörnberg gelegentlich der Erstürmung von Kassel durch
die Kussen gebildeten Bataillon an und machte im Lurhessischen
Jägerbataillon die Feldzüge 1814 und 1815 mit.
Die im Mittelalter von den hessischen Fürsten am meisten zum
Zwecke der Jagd benutzten Burgen waren Spangenberg und
Keichenbach. Landgraf Heinrich III. erneuerte die alten Festen
Volkersdorf (Gei
Frankenberg) und
Friedewald 1481-
34), und Wilhelm
I. baute zu glei⸗
hem Swoecke die
Zapfen⸗ (Saba⸗)
Burg wieder auf.
Andere Jagd-
häuser waren zu
Bracht im Burg-
vald, sũdlich von
Wolkersdorf, so⸗
vie zu Holz-
»ausen und Hom⸗
oressen im Rein⸗
ardswald. Unter
Landgraf Karl
(16701730) kam
noch das Jagd⸗
»aus (Wildpret⸗
halle) zu RKoda,
—IX
enberg, hinzu,
das 1770 in eine
Kirche verwan⸗
delt, 1865 aus—
Jebessert u. spãter
aAbgebroch. wurde.
Bis ins 18.
Jahrhundert sind
Zapfenburg, Frie⸗
dewald, Spangenberg und Wolkersdorf als Jagdschlösser benutzt
vorden, und der Landgraf oder sein Gefolge war ostmals in Franken-
»erg. Noch Landgraf Feiedrich I. (1100- 1785) pflegte zur Seit
der Sauhatz sein Hoflager nach Wolbersdorf und Saäpfenburg zu
berlegen. Wolbersdorf, ehemals ein Wasserschloß, wurde im Jahre
1811 durch die immer geldbedũrftige westfälische Kegierung ab—
gerissen, und das Steinmaterial wurde verkauft. Damals war das
Wild in den Forsten um Franbenberg gewiß zahlreicher als heute,
es fehlte nicht an Hasen, KRehen, Wildschweinen und Hirschen. Bei
Jérômes Hirschgespann, das 1813 eine Beute der Russen wurde,
ging jeder Ausfahrt eine Probefahrt voraus. Die Hirsche wurden
mit Pferden zusammen gespannt und solange abgejagt, bis ihnen
ohne Gefahr der böniglsiche Wagen anvertraut werden konnte
b) Gesundheits-, Armen- und Krankenpflege.
Mit der ältesten Geschichte der Medizin in Hessen steht die
Stadt durch den Frater Lodewicus de Frankenberg in Verbindung.
Die Kunst und das Wissen der mittelalterlichen Heilkundigen und
Lhirurgen hat merkwürdige Übereinstimmungen mit dem Sauber—
wejen der heutigen Naturvölber. Im 12. Jahrhundert wurden in
Italien die ersten medizinijchen Schulen gegründet, und wissen-
ichaftlich gebildete Arzte Lamen im 15. Jahrhundert nach Deutsch-
land. (Hjjld. 253/ 1800.. Als der erste Arzt in Hessen erscheint
1304 der Geistliche Magister Johs. Physicus. Landgraf Ludwig J.
(1413 - 1458) brachte von seiner Pilgerfahrt nach Jerujalem einen
Arzt mit. und sein Sohn Heinrich bestellte sich 1480 einen Leib-
irzt. Valerius. ein Sohn des durch die Frankenberger Lateinschule
jegangenen Euricius Cordus, gab um 1540 die erste Pharmakopoe
eraus.
In dieser Seit scheint in Franbenberg ein Arzt seinen Sitz
jehabt zu haben. Als nämlich 1504 Johann von Diermünden durch
Johann von Dersch erschossen worden war, wurde der Körper in
Frankenberg von zwei Barbieren und Wundärzten. Kasper Mulner
ind Simon Jost, unterjucht. (Itschr. 34, 6. 248 pp.) Der Generalleut-
nant von Holzapfel verlangte 16034 für seine Truppen einen Medicum
iebst einem Apotheker und gutem Wundarzt, und nun bestellte
dandgraf Wilhelm auch einen Wundarzt für den Garnisonstab in
Rasjel. 1693 war der Kegimentsfeldscher des Leibregiments bereits
in wirklicher Arzt, woneben die Kompagnie⸗Feldscherer fort-
estanden. (Mitt. 21/1919).
Fast möchte man glauben, daß Preußen in dieser Beziehung
inter Hejjen zurück geblieben war, was ein Erlebnis des Feld⸗
narschalls Blüũcher zu erhärten scheint. Die Feldscherer, von den
Sʒoldaten „KompagnieSchmerz“ genannt, gingen mit den Ver—
pundeten schlecht um, so auch mit dem Leutnant Blüũcher, der
urch eine Flintenkugel am Fuße verwundet worden war. Die
Lhirurgen schnitten die Kreuz und Quer an seinem Bein herum,
zis er endlich fragte: „Na? Was soll denn nun eigentlich aus der
bchneiderei werden? Das Loch ist, dächt' ich, groß genug!“ „Wir
suchendleKugel!“
antwortete be⸗
leidigt der Chirur⸗
gus. „Sol!“ rief
—A
aus. „Weshalb
haben Sie das
nichtlängstgesagt!
Die habe ich ja
in der Tasche!“
Und damit zog
er aus der Hosen⸗
tasche die Kugel
hervor, die er
sͤch selbst gleich
nach der Ver—
wundung ausge—
drückt hatte.
Sei der großen
Zahl der von dem
Gefecht bei San⸗
dershausen nach
Kassel gebrachten
VOerwundetenwar
dieschnelle Heran⸗
ziehung auswär⸗-
liger Hilfskräfte
dringend geboten.
Durch ein Schrei⸗
dender Kegierung
in Kassel v. 27.
Juli 1758 „an die
er Stadt und dem Amt Kassel nahegelegenenStãdte und Amter“ jollten
ich bei dem Professor Wagner geeignete Kraäfte beĩ Vermeidung hoher
sirafen melden. Auch nach Frankenberg ging ein solches Schreiben
ib und wurde schon am 28. Juli beanswortet. Danach war der
jewesene Kegiments-Feldscher Lindemeher 18 Jahre alt und ge⸗
rechiich, der Chirurg Buchmann aber krank. Es haben also nur
ier: Amtschirurg Engel, Lazarettchirurg Mäller, Chirurg Blum
ind Bader Stöhle (wohl .Chirurg“ Stahle, 1810 die KReise
ach Kassel angetreten. (Stjichr. 229/1914. Da die Reise zu Fuß
mmõglich und Extrapost nötig war, wurden den vler Genannten
0 Ril. vorgeschossen. Dieser Bericht des Amtmanns Joh. Hugo
Zrause und des Kentmeisters Christian Chun in Frankenberg
erdient auch Beachtung wegen der Schneiligkeit, mit der die
essijche Post in jenen briegerischen Seiten Briefe beförderte.
Als der Oberforstmeister von Wildungen, der 3. St. der
fremdherrschaft mehrfach hervorgetreten ist, noch Vorsihender des
justizsenats der Kegierung zu Marburg war, verblagte ein Ein-
vbohner der im Kreise Franbenberg gelegenen Stadt Rosenthal den
ortigen Feldscher, der ihn durch ungeschickte Behandlung um den
Daumen der einen Hand gebracht hättie, auf Schadenersaß. (Hisld.
178/ 1881.) Die Verhandlung vor der Regierung ergab, daß der
Zläger sich vom Bekblagten an einem schümmen Daumen hatte
ehandeln lassen, daß diese Behandlung in der Verwendung von
Tababsfutter bestanden, und daß der Daumen abgenommen war.
Hin ist hin! Verloren ist verloren“, begann der Bericht der
Herichtsherren. „Den Daumen können wir dem Mann nicht wieder
Frankenberg.