etliche enge seit thorlein hinaus zu gehen und Ire pferde hernach
zu seiten. Am andern ort auch die Schlege fluchs hinder Inen
pider zuschlossen“. Anter starken Drohungen gegen die aufsässige
Surgerschaft waren die Verhöhnten und Gehänselten verritten.
Der bedãchtige Kat mochte fühlen, daß bein gutes Ende
heborstehe; aber ihm waren die Saügel entglitten. Führer waren
indere Leute geworden. Und die ließen den aus seinem geregelten
Seben gerisjenen einfachen Mann nicht zur Ruhe kommen. Immer
wieder riefen die Glocken die Bũrger zur Versammlung „under den
nden auf den Kirch Hofen oder Kat Heusern“. Dle Parteĩ des alten
candgrafen hielt ihre Saat schnittreif. Entgegen dem Willen des
hesonnenen Kates holten sie Wilhelm aus Spangenberg herbei.
Am 12. Februar gegen 4 AUhr hielt er mit seiner Gemahlin und
etwa 50 Keisigen seinen Einzug. Bürgermeistern und Kat war
nicht wohl bei dieser Wendung; sie hielten es für geraten, den
Kegenten die Neuigbeit sofort mitzuteilen?). Dasselbe tat der
Amtmann Philipp Meisenbug; so waren sie am folgenden Tage
schon um 6 Uhr morgens völlig unterrichtet. Sie verlangten schriftlich,
daß Bürgermieister, Kat und Gemeine sie wissen lasse, ob sie Landgraf
Philipp, die Regenten und ihr Gejolge einlassen wollten; sandten
Keiter in die Nahe, Homberg zu beobachten. und boten auf, was
sije in der Eile erreichen Lonnten, um am 14. Febr. frühmorgens
nach Homberg zu ziehen?“). Sie brachten aus Stadt und Amt
Cassel 1500 Mann zusammen und rũckten am 14. Februar vor
die Stadt.
Hier mußten sie sich überzeugen, daß ein Handstreich nicht
angängig war. Arinbrust im Anschlag trotzten in den verrammelten
koren die geharnijchten Reiter Wilhelms; auf den Mauern hielten
aberwißige Weiber“ Steine bereit, um sie den Stũrmern auf die
Zöpfe prasseln zu lassen; auf den Türmen standen Bürger hinter
em kleinen Geschũt, dessen Rohre drohend grüßten. So kam es
unãchst zu Unterhandlungen, die vor dem Tore zwischen den Kegenten
nd Büergermeistern samt dem Rat gepflogen wurden. Deem
finlaßheischen Boyneburgs und seiner Amtsgenossen jetzten die
omberger Anterhändler entgegen, sie dũrften höchstens auch mit
0 Keitern, wie der alte Landgraf, einreiten, „den sie besorgten.
vo sie mit dem ganzen hauffen In die stadt kemen, mochte ein
roßer unrath daraus entstehen“. Die Kegenten glaubten, an der
zpitze ihres stattlichen Heerhaufens dibtieren zu bönnen und fragten
õohnisch, „ob sie meinten, das sie die von Gent weren?)“. Aber
e mußten baid einsehen, daß ihre Kriegsvöller wenig Lust hatten,
as Soldatenspielen in Ernst ausarten zu lassen. Denn einige
ʒchũsse aus den Halbenhabenbũchsen auf den Türmen schüttelten
as zusammengewuͤrfelte Aufgebot auseinander. In Sand und
dehmkauten verbargen sich die Mußbrieger oder juchten ihr Heil
nder Flucht. Bohneburg erbannte, daß er mit einem solchen
heerbann nicht zum Siele Lommen könne, stand für diesmal von
Anem Vvorhaben ab, legte jedoch auf's Schloß und in das nahe
Mardorf eine Beobachtungstruppe.
Noach seinem Abhzuge mochten Landgraf Wilhelm und Frau Anna
offen, ihre Absichten erreichen zu bönnen. Doch als sie die Erb⸗
uldigung forderten, ward sie ihnen abgeschlagen, sodaß auch ihnen
ichts anderes verblieb, als der Stadt den Rücken zu kehren und
nach Spangenberg heimzutraben. ESchluß folgt.)
VDom Pulsschlag der Heimat.
Des Rodensteiners Auszug.
Hon Ella Gonnermann.
Surg Schnellerts halbzerfall'ner Bau
Amhetzt der Sturmwind, schreckt und neckt —
AUm Gott, er hat den Spub geweckt!
Es bricht hervor aus Burgverließen,
Laut bläffend vor die Rüden schießen,
Halli, Hallo! gellt's in den Gau.
Der Rodensteiner reckt die Faust:
Moch soll der jüngste Tag nicht sein?
noch steht die Welt und Rodenstein?
Zur Stammburg denn mit Mann und Meute
Zu schaun, was uns dies Heut bedeute,
Das uns mit Stürmen wach gebraust.“
Der Bauer horcht empor voll Grau'n.
Mun möge Gott uns gnädig sein,
Noch steht die Welt und Rodenstein!
Das deutet Kriegl — die Welt in Flammen!“
Ein angstvoll Häuflein strömt zusammen,
Die wilde Jagd ist klar zu schau'n.
Die Burg zum Rodenstein erwacht,
Drin eũstet es: die Wapsfe blirrt.
Der Sturmwind hat die Welt verwirrt!
In seinem Hetzen hat und Höhnen
Er als ein grimmes Antertönen
Den Fehderuf mit hergebracht.
„In Sturm und Not das heil'ge Reich!
Hallis Hallo! Fort über'n Rhein!“
Vild braͤust davon Herr Vodenstein;
Dem Erbfeind gilt heut sein Gejaide,
Sein Ritterschwert fliegt aus der Scheide,
And Geisterhand holt aus zum Streich!
sind, geht dem Herrn die Flinte unterm Arm los, und siehe da!
der arme Hahn, auf den gar nicht angelegt war, fällt getroffen
herunter. „Den hab ich schön getroffen!“ sagte der vergnũgte
Schũhe und beschenbte in der Freude seines Herzens den wackern
Jager, der ihn in der Nacht zweĩ Stunden weit mit einer Laterne
Pgeholt hatte, mit — 12, schreibe zwölf Kreuzern Franbkfurter
Währung.
—10.
Ein gewisjer vornehmer Rechtsgelehrter, blein von Statur,
wie weilaud Zachäus, winzigen Andenkens, fühlte ebenfalls Seruf,
den stolzen Auerhahnen den Krieg anzukündigen. Sein Führer
brachte ihn schußmäßig an — doch unglücklicherweise hinter einer
Liche, die auf etwa jechs Schuh Stammhöhe sich in zwei Aste
seiltse. Das Männchen war zu blein, um zwischen der Eiche durch⸗
jehen und schießen zu bönnen. Eine andere Stellung durfte nicht
nehr versucht werden. Was war also zu tun? Der bernhafte
Hberjäger entschließt sich kurz, ergreift den bleinen Ulpian beim
Zosenbund, hebt ihn in die Höhe, daß er den Hahn sehen bann —
d in dieser Lomĩischen Gruppe schießt er ihn auch glücklich herunter
11.
Der Prälat der Benedibtiner-Abtei zu X. 3war ein leiden⸗
chaftlicher, aber noch sehr ungeübter Jagdliebhaber, war einst am
dof zu“E. zu Besuch. Die Jäger meldeten, daß eine starke Sau
angebreist jei. Man ritt hinaus, und Ihro Hochwũrden wurden —
nach Standesgebũhr — auf den besten Paß gestellt. Der Keiler
rschien auch, wurde aber mit zwei Schũüssen aus einer trefflichen
Kuchenreuterijchen Doppelflinte — exemplarisch gepudelt. „Das
st schade, das ist jammerschade!“ wehbllagte nun der geistliche
Herr, „habe mich doch so gewaltig in acht genommen — habe
Fen Odem so sorgfältig an mich gehalten, damit die Sau
a kelnen Wind von mir belommen möchte!“
12.
wei Jãger lauerten des Nachts auf Wildbret im Felde. Der
ine feuert auf etwas, das er für ein Stück Wild hält. Es stürzt
Znali und Fail. Aber ach!l es war des nahe wohnenden Müllers
aunes, zweijähriges Füllen. Wie Marder vom Taubenschlage
chleichen die beschämten Weidmänner sich weg, kommen aber, um
hr Abenteuer recht schlau zu verbergen, am nãchsten Morgen
uf Umwegen zur Mühle, fragen den Muller ganz treuherzig, ob
rda herum kein Wildbret verspüre, und siehe da! ein schwerer
ztein fällt ihnen vom Herzen, als dieser wehllagend ihnen ant⸗
portet: „Ja — leider ist dessen nur zu viel dal Haben mir die
dammien Hirsche heute Racht auf dem Mcker mein bestes Füllen
zejpießt!“
Was doch die armen Hirsche nicht alles getan haben sollen!
Aus den Forst- und Jagdanekdoten
K. S. von Wildungens.
Nachfolgend setzen wir die in der letzten Nummer begonnenen
Forst. und Jagdanebdoten fort in der Annahme, daß der frische
Jãgerhumor dankbbare Leser findet.
9.
Herr von X. war einstmals zur Seit der Auerhahnbalz zu
Besuch in E. und wũnschte, auch einen Auerhahn zu erlegen.
Der Förster führte ihn hinaus, und als sie schon nahe beim Hahn
20) Lauze 6. 20) H. E. 148 Ne. 41. 90 Gent hat sich wiederholt gegen seine
Herren aufgelehnt; 1482 hatte es Max zu dem ihm naͤchteiligen Frieden von Arras
gezwungen.
—18.
Ein katholischer Seelenhirte, der das Weidwerb leidenschaftlich
iebte, war einst im Begriff, eines seiner lieben Schafe, das der