Full text: Heimatschollen 1926-1928 (6. Jahrgang - 8. Jahrgang, 1926-1928)

merkt —: „Die Puppe“, eine Proletarier⸗Novelle aus dem Thũ⸗ 
eingerwald, die sich liest wie ein schönes, traurig lächelndes Märchen 
bon Andersen; „Ein Strandwäscher“, eine Bauernnovelle von 
urwũchsiger Kraft der Gestaltung und könstlerischer Vollendung, 
und „Bootsmann Blom“, eine herbe und derbe SeeNMovelle mit 
weichem Ausblang. In einem „Machwort“ umreißt der Dichter 
mit knappen Strichen die Linien seines Lebens. K. 
Hessenland, Illustrierte Monatsblätter für Heimatforschung, 
Kunst und Literatur, 89. Jahrgang, Heft 3: Woringer, A. Aus 
er Geschichte einer Kasseler Aubrũcke, van der Meer, Eduard 
Douwes Debber (Multatuli) in Kassel; Hallo, Dr. Kudolph, Sau- 
teine II; Brehm, Marie, Rahels Liebe; Sitzer, G. Der Schneider⸗ 
darl als Landsturmmann; Cauer, Luise, Narben; Aus Heimat 
und Fremde. 
Auf der Heimatwarte. 
Regierungspräsident Springorum .. Schenbungsverzeichnis von 927. Darin wird bestätigt, daß zwei 
In Berlin verschled' der frühere Regierungspräsident des Männer, Willikauer und Volmar, ihre Besißungen in Hettinshus 
Hessenlandes Gustab Springorum im 64. Lebensjahre. Er ent-· ꝛem RKloster Fulda als Lehen ũbergeben. Sie Hunnen waren in 
fanimte dem Rheinland und stand in engen Beziehungen zu unserer Deutichland. Sie sind nachwelslich auch in Fulda gewesen, aber 
Heimat, für die er von 1003 bis 1912 als Landrat des Kreises durch blösterlichen Schuß wieder vertrieben worden. Das ist wohl 
Fulda und von 1919 bis 1025 als Regierungspräsident in Kasel der Grund, daß zu damaliger Seit viele bleine Besiher ihr Au— 
ehr jegensreich wirkte. Das Hessenland wird ihn, der seine letzte vejen einem Kloster oder stärleren Herren schenkten und dann 
Kuhestätte in Bonn a. Rh. fand, in ehrendem Gedächtnis behalten. vieder als Lehen zurückbebamen. 
ODom Hessischen Gebirgsperein. Der Turmbau auf dem Alheimer. 
An Selle des verstorbenen Der Alheimerverein unter Leitung 
Justizrats Wenning, der jahrzehnte⸗ von Dr. Etzrodt in Rotenburg erstrebt 
lang. die Geschäste des Hessischen in Susammenarbeit mit dem Kreis 
Hebirgsvpereins geleitet hat, wurde elegerverband Votenburg und der 
Bũrgermeister Dr. Lahmeyer⸗Kassel Deutschen Turnerschaft die Errichtung 
einstimmig zum eesten Vorsitzenden riner Kriegergedächtnisstätte in Ver— 
gewãhlt. Bürgermeister Lahmeyer bindung mit einer Kajststätte für die 
ist ein Sohn des Hessenlandes und Jugend auf dem 550 m hohen Al—- 
zat sich schon früher als zweiter Vor⸗ heimer. Das in Form eines Turmes 
sitzender des Hessischen Gebirgsvereins geplante Bauwerb tritt jett der Ver— 
aroße Verdienste um das Jugend⸗ vieblichung näher. Um die Mittel zu 
wandern erworben. Er ist erster beschaffen, ist eine Alheimer ⸗Turmbau⸗ 
Oorsitzender des Verbandes Deutjscher votterie vorgesehen, die sehr gute Ge⸗ 
Jugendherbergen für den Gau winnaussichten hat u. von alien Heimat· 
Hessen. Waldeck. Seine Vertraut⸗ reunden unterstũßt werden dürfte. Die 
heit mit den Bewohnern des Hessen Ziehung soll am 15. Juni d. J. statt- 
landes wird ihm auf seinem neuen sinden. Näheres ũber das geplante Ge⸗ 
Posten jehr zustatten kLommen und die dächtnismai wird hier in Kũrze solgen. 
Weiterarbeit an der guten Sache im Kleine ir 
Sinne des Verstorbenen sehr erleichtern. Rlotve hronib. 
* udni Für die Seschaffung der Diete⸗ 
Das älteste Bildnis mannKunstuhr, des geschichtlichen 
der Heiligen Elisabeth. Wahrzeichens der Stadt Eschwege, 
Sei Wiederherstellungsarbeiten ünd schon recht reiche Spenden einge⸗ 
in der Kapelle der uralten Kirche gangen. Es ist damit zu rechnen, daß der 
San Francesco in der Kreishauptstadt Dietemann indiesem Jahream Johannis- 
Sora (Prop. Caserta) wurde ein wert⸗ jest zum ersten Male vom Schloßturm 
bolles Fresco der Schule von Siena blasen und die Stunden anzeigen wird. — 
aus dem Trecento jreigelegt. Das Am 16. April waren es 100 Jahre, 
Gemãlde, das in Komposition und Farbe seit der Erzbischof von Mainz, zu 
wie in der Sartheit der Empfindung dessen Erzbistum Marburg gehörfe, 
an die besten Arbeiten des Meisters jeine Sustimmung zur Loslösung Mar— 
Simone Martini (12835-1855) ge⸗ burgs von der Pfarrkirche zu Ober⸗ 
mahnt und mit, Sicherheit seiner weimar gab. Sis dahin war die Kirche 
Schule zugeschrieben wird, stellt die in Warburg nur eine Filialkieche von 
—— — Q und dieen zwei n pey — 
ie heilige Elisabeth, Landgräfin von Bürgermeister Dr. Lahmeyer. ofphot. Eberth, Kassel. n einer Sitzung des Verbehrsber⸗ 
Thũringen (1201 bis 1281), sowie g i Lahmede *3 h Raß eins zu Hersfeld teilte Studiendirebtor 
den großen Papst Innocenz III. Conti (1108 bis 1216) dar. Dr. W. Schoof mit, daß 1928 das 550 jãhrige Jubilãum der Vitalisnacht 
Oer Urdichter des Nibelungenliedes. gefeiert werden und daß ein Festspiel zur Aufführung bommen soll. 
Die Frage nach dem Urdichter des Nibelungenliedes wird Maßnahmen für Vogelschutz. 
immer wieder aufgeworfen und immer wieder anders beantwortet. Nach einem Runderlaß des Preußischen Landwirtschaftsministers 
So will jetzt der Mũnchener Prof. Aloys Schrofl zu dem sicheren ind neuerdings wieder Klagen darüber laut geporden, daß im 
Ergebnis gekommen sein, daß der Palsauer Sischof Pilgrim, der Frühjahr troß der vielfach bestehenden polizeilichen Berbote von 
im, 10. Jahrhundert lebte, der Dichter des Nibelungenliedes ist. Kindern und von Erwachsenen das berdorrte Gras an Feidrainen 
Schrofl, will das in zahlreichen Abhandlungen und auf Grund ind Söschungen angezündet und verbrannt wird. Abgéjehen von 
einer Entdeckung, die er machte, nachweisen. der hierdurch hervorgerufenen Gefahr von Waldbränden werden 
Altertũmer. durch die Brände viele Vögel, die im Fräühjahr ganz zeitig an 
Im letzten Augenblick konnte in Neubirchen (Kreis Siegen. der Erde brüten und denen gerade die überhängenden Grasbüjschel 
hain) der Verkauf wichtiger heimatlicher Altertümer verhindert an Feldrainen und Böschungen die beste Nistgelegenheit bieten, in 
werden. Es handelt sich um verschiedene Gegenstände der alten herem Nist- und Brutgeschäft gestört oder auch gänzlich vernichtet. 
Schmiedezunft, wie eine schoͤne eiserne Truhe, einen auf Schweins⸗ die große Verbreitung dieser Ansitte dürfte zu einem beträchtlichen 
leder geschriebenen Sunftbrief, eine Leichendecke für Sunftmitglieder LCeil darauf zurückzuführen sein, daß die bestehenden Verbote in 
und verschiedene Abten, die wichtige Aufschlüsse über das Sunft. er Bevölkerung zu wenig bekannt oder in Vergessenheit geraten 
wesen geben dũrften. Um zu verhindern, daß solche für die Er- ind. Außerdem wird der Preußische Kultusminister veranlassen, 
forschung der Heimatgeschichte wertvollen Gegenstände an auswärtige daß die Schuljugend durch die Lehrerschaft im Sinne des Vogel⸗ 
Händler verbauft werden, will man ein Heimatmuseum schaffen. und Naturschutzes aufgeblärt und gewarnt wird, derartige Brände 
Aus der Khön. zu verursachen. 
Der MWarbtflecken Hettenhausen bann in diesem Jahre auf 
eine tausendjährige Geschichte zurückblicken. In Fulda liegt ein 
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Nachdruck nur nach Abereinbunft mit dem Herausgeber gestattet. 
Herausgeber: Konrad Bernecker. Deuck und Verlag: A. Bernecher, Melsungen.
	        
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