Full text: Heimatschollen 1926-1928 (6. Jahrgang - 8. Jahrgang, 1926-1928)

einen auf die andere Seite jehr bezeichnend. Die Färbung des 
Kohrweihen ist, wie bei vielen Kaubvogelarten, sehr wechselnd. 
Die weiblichen Vogel sind einfarbig braun oder rotbraun, die 
fleinen Männchen fallen durch grauen Flügelspiegel und die braun 
und weiß gefleckte Unterseite der Flũgel schon von weitem auf. 
der Rohrweih gilt seinem Wesen nach als feiger Buschklepper, 
als unedier Kauͤbvogel. Sein schwacher Bau erlaubt ihm nur, 
iraftioses Wasser- und Sumpfgeflügel am Boden oder im ODersteck 
bes Morasles zu schlagen. Setzt sich das überfallene Wild zur 
au e hu. 
Abb 
st bedeutend schlanker als der Kornweihe, Schwingen und Stoß 
ind schmaler, der Flug ist eleganter. Beim Männchen bann man 
ei einigermaßen günstiger Beleuchtung auch das sicherste Unter⸗ 
heidungsmerrmal, eine schmale, schwarze Binde ũber den Schwingen, 
eutsich wahrnehmen. Alte Mannchen werden bei beiden Arten 
aubenblau, fast weiß. Demgegenũber bilden die schwarzen Schwung- 
dern einen wirkungspollen Gegensatz. In der Balz erbeben sich 
ie Weihen, wie schon oben gesagt wurde, auch hoch in die Luft 
inauf. Das Flugspiel eines Wiesenweihenpaares, das sich in 
Abb. 8 
M 
Abb. 
Wee. 
Abb. r 
Fichreihe svon der Sele 
Abb. 10 
surm 
teoerch 
Abb. 11 
MWehr, so wagt er den Kampf gar nicht, sondern vollführt un- 
mitteibar vor ihm eine plößzliche Schwenkung und zieht dann ab, 
um jein Heil anderwärts zu versuchen. 
Korne- und Wiesenweihe, CGrcus cyaneus L und C. pygargus 
L, habe ich um Witzenhausen noch niemals angetroffen. BSeide 
stehen dem Rohrweihen an Große bedeutend nach. Der Rohr⸗ 
weihe hat mit einer Flügelspannweite von 180 cm ungefähr die 
Größe eines Bussards, wirkt aber wegen seiner langen Flügel 
eher noch größer. Der leuchtend weiße Stoß der beiden kleineren 
Arten bennzeichnet sie im Fluge sehr deutlich. Keme von beiden 
ist bunt geschecki, wie der männliche Kohrweihe. Der Wiesenweihe 
Fixchreæi hersson unun 
Rohndom mel /vonder Sede 
Abb. 12 
Abb. 13 
eträchtlicher Höhe ũberschlägt, aufeinander stößt, steil zu Soden 
sur zt, dajelbst einige Augenblicke verweilt und in reißendem 
Schlpung wieder aujfsteiat. um das Spiel von neuem zu beginnen, 
Aagend ruft und merlwärdig meckert, ist eins der herrlichsten 
Bilder zur Frühlingszeu. 
Den edelsten Eindruck unter unseren Kaubvogeln gewähren 
ie Falken, lauter überaus flugbegabte Tiere, die verkörperte 
fFleganz, Schnelligkeit und Gewandiheit. Feuer und Kühnheit 
litzen aus ihren großen Augen. Ihre Fittiche haben Ahnlichkeit 
nit denjenigen der Schwalben, sie sind wie diese lang (beim 
Vanderialben 3. B. reichen sie in der Ruhe ungefahr bis auf die
	        
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