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ast täglich in der Gefahr geschwebt hat, von seinen Feinden ge—
raten und verzehrt zu werden. Diesem traurigen Geschick ist Hans
ztade nur durch Gottes gnädige und wunderbare Hälfe entgangen,
vie er oft selbst mit Uberzeugung in den Schilderungen zum Aus-
ruck beingt, die er uns ũber seine Abenteuer hinterlassen hat.
ztade hat aber auch in geschickter Weise alles getan, um seinen
Tod hinauszuschieben und hat sich Naturereignisse und Krankheiten
uinter den Wilden sowie ihren Aberglauben zunutze gemacht,
im ihnen bei jeder Gelegenheit zu zeigen, daß der Christengott
einen AUntergang nicht zulassen und an denen strafen würde, die
hansens Tod verschulden würden. Auch aus seiner Eigenschaft
ils Nichtportugiese wußte Stade Vorteile zu ziehen, da die Tupini-
tins wohl die Portugiesen haßten und, wenn sie in ihre Hände
ielen, töteten und verzehrten, aber zu den Franzosen freund-
chaftliche Handelsbeziehungen unterhielten. Wie bitter war aber
zie Enttäuschung, als eines Tages ein Franzose, der bis zur
Viederkehr seines Schiffes unter den Eingeborenen zurũckgeblieben
var, im Lager der Wilden eintraf und Hansen, troßz der flehent
ichen BSitten unseres Landsmannes, den Wilden gegenüber als
inen Portugiesen ausgab, den sie ruhig verspeisen Lönntenl Wie
chwere und bange Tage Hans Stade unter den Wilden erlebt
at, wenn er bei ihren Festen vor ihnen zu tanzen hatte oder
henn er zusehen mußte, wie andere Gefangene, Indianer und auch
)ortugiesen, vor seinen Augen getötet und verzehrt wurden, immer
en baldigen eigenen Tod vor Augen, ist leicht zu begreifen, und
vir bönnen es auch nachfühlen, wie tief der Sturz aus den lichten
dõhen der Hoffnung in den Abgrund der Verzweiflung war, wenn
weimal Schiffe aus Sao VDicente anlangten, um Stades Be—
reiung zu versuchen, und ein andermal ein französisches Schiff ein⸗
raf, das Rettung zu verheißen schien, die aber immer wieder
rusbliebl Als der französische Segler ein Boot ausgesetzt hatte,
im mit den Indianern Tauschhandel zu treiben, war es Stade ge—
ungen, zu entweichen. Schwimmend suchte er das Boot zu er—
·eichen, aber die Bemannung versagte dem Armsten die Aufnahme
ind zwang ihn, in die Gefangenschaft zurũckzulehren. So hat
inser Landsmann zwischen Furcht und Hoffnung Monat auf Monat
wischen den Wilden gelebt, hat an ihren Kriegszügen teilnehmen
nũssen und hat als Geschenk mehrfach seinen Herrn gewechselt,
»is eines Tages, als der französische Händler wieder bei dem
S5tamme eintraf, der Stade gefangen hielt, endlich die Aussicht
ruf Befreiung wuchs. Denn jetzt gelang es den inständigen
WVorten Hansens, den Franzosen zu ũberzeugen, daß er ein Deutscher
uind bein Portugiese sei, und die Susage zu erwirkben, daß ein
ranzosisches Schiff ihn bei erster Gelegenheit befreien würde. Der
hãndler empfahl hierauf den Wilden, den Gefangenen käünftig gut
zu behandeln, denn er habe nun eingesehen, daß dieser Lein Portu-
gJiese, jondern ein Deutscher sei, zu dessen Losbauf bald ein Schiff
einer Freunde eintreffen würde. Und wirklich schlug nun bald
die Stunde, die Hansen die so lang ersehnte Freiheit bringen
ollte. Ein französisches Schiff, namens „Katharind de Wattauilla“
uinter dem Kapitän Wilhelm de Moner und dem Steuermann
François de Schantz, langte, von Kio de Janeiro bommend, an,
erwirkte den Loskauf unseres Landsmannes und begab sich auf
die Käückfahrt, auf welcher wiederum der Hafen von Rio de
Janeiro angelaufen wurde. Hier traf auch bald ein bleines portu-
ziesisches Schiff ein, das der Fabtor Peter Rösel in Sao Vicente
ausgerüstet hatte und das neben der Absicht, Handel mit den Ein-
geborenen zu treiben, auch den Auftrag hatte, Hans Stade von
)en Wilden freizukaufen. Kaum waren die Franzosen auf der
Katharina de Wattauilla“ des bleinen Seglers ansichtig geworden,
als sie ein Boot mit einer bewaffneten Besatzung aussetzten, um
ich des Schiffes zu bemächtigen. Hans Stade gehörte zur Be—
mannung des Bootes, da er das portugiesische Schiff zur Ubergabe
auffordern jollte. Aber baum näherte sich diesem das feindliche
Soot, als es unter Feuer genommen wurde. Einige Franzosen
lieben tot, andere wurden verwundet, und auch Hans erhielt eine so
chwere Verletzung, daß er wiederum dem Tode nahe war, der
hm unter den Wilden so oft gedroht hatte. Aber auch diesmal
ewahrte ein gnädiges Geschick den Vielgeprüpiten; er genas und
onnte mit den Franzosen am letzten Obtober des Jahres 1554
en Hafen von Kio de Janeiro zur Heimreise verlassen. Nach
iner glũcklichen und ruhigen Fahrt langte der Segler gegen den
0. Februar des darauffolgenden Jahres in Honfleur in der Nor⸗
nandie an. Hier machte Hans sich noch beim Löschen der Ladung
nũtz lich, worauf er sich mit aufrichtigem Dank von seinen Kettern
erabschiedete und, vom Kapitän mik Geld und Paß versorgt, nach
dieppe auf den Weg begab. In diesem französischen Hafen war
as Schiff „Maria Belette“ beheimatet, zu weichem der Haändler
jehöet hatte, dem Hans unter den Wilden begegnet war und
benso die Leute, die den armen Gefangenen, als er Kettung
in ihrem Boote gesucht hatte, zurückgestoßen und eerneut seinen
einden ũberantwortet hatten. Das Schiff hatte drei Monate vor
er „Katharina de Wattauilla“ die Heimreise angetreten, war
der bisher nicht in seinem Bestimmungshafen eingetroffen. So
onnte Hans den Familien der Seefahrer nur wenig Hoffnung auf
ine glũckliche Heimkehr ihrer Dater und Brüder machen, die, wie
ztade bejstimmt glaubte, die Strafe für das Unrecht ereilt hatte,
as sie einst ihrem in der Gefangenschaft schmachtenden Mitmenschen
igefügt hatten. — Von Dieppe reiste unser Landsmann nach
'ondon, wo er sich burze Seit aufhielt und von holländischen Kauf-
uten beschenkt und bewirtet wurde, und von dort über Seeland
ach Antwerpen. Hier besuchte er den Handelsherrn Kaspar
zchetz, dem er von dem glücklich abgewiesenen Überfall der
ranzosen auf das seiner Handlung gehörige kleine Schiff im Hafen
on Rio berichtete und der ihn, mit zwei Dubaten beschenbkt, entließ.
Nachdem unser Ameribareijender bei seinen Eltern in Wolf-
agen in Hessen eingetroffen war und er sich von allen erlittenen
Nũhjalen, Gefahren und Strapazen erholt hatte, machte er sich
aran, seine Erlebnisse niederzuschreiben. Er widmete sein Buch,
as zum ersten WMale 1551 in Warburg in Hessen gedruckt wurde,
rinem Landesheren, dem Landgrafen Philipp von Hessen, Grafen
on Catzenelnbogen, Dietz, Siegenhain und Nidda. Dr. Joh.
)xyander, genannt Eychmann, ein gelehrter Medizinprofessor an
er Universitat Marburg, den Hans Stade gebeten hatie, die
Arbeit durchzusehen und zu verbessern, schrieb ein Dorwort zu dem
zuche, worin der Gelehrte nachzuweisen sucht, daß die wunder⸗
aren Fahrten und Erlebnisse Hansens in der neuen Welt Amerika
issenschaftlich wohl Anspruch auf Glaubhaftigleit erheben bönnen,
bgesehen davon sei aber auch Hansens Vater ein rechtschaffener
Nann, den der Professor seit 30 Jahren benne, so daß man wohl
nnehmen dürfe, daß auch der Sohn in wahrhaftiger Form seine
irlebnisse geschildert habe. Sudem kbönnten ja auch leicht die von
ansen genannten Seugen seiner Abenteuer auftreten. und ihn
er AUnwahrhaftigkeit zeihen, welcher Sũnde dieser sich wohl nicht
ussetßen würde. Der Titel, unter welchem Stades Keisebe-
hreibung erschien, lautete: „Warhaftige Beschreibung ehner Land⸗
haft der wilden, nacketen grimmigen Menschenfresserleuthen in
er newen Welt America gelegen. Vor und nach Christi Geburt
n Land zu Hessen unbebant biß auff dise zwey negst vergangene
zar. Da sie Hans Stade von Homberg aus Hessen durch seine
hgene erfarung erbant und ytzt durch den truck an tag gibt. Und
um andern mal fleißig corrigirt und gebessert. Dedicirt dem
)urchleuchtigen hochgeborenen fürsten H. Philipsen Landgrave zu
essen Graff zu Catzenelnbogen, Dietz, Siegenhain und Nidda,
inem G. H. Mit eyner Vorrede D. Joh. Oryandri, genannt
zychmann, Ordinary Professjoris Medici zu Mapurg. In 160.“
Die Sprache des Schrijistellers ist einfach und aufrichtig, die
emden Namen sind allerdings meistens entstellt, aber doch so wieder⸗
egeben, wie sie in Hansens Ohre haften blieben, sodaß sie fast
nmer zu erbennen sind. Sao Tuval und Lissebona sind als portu-
iesijsche Häfen leicht zu erraten. Etwas schwieriger sind schon die
)xetsnamen Prannenbucke (Pernambuco) oder Britioba (Bertioga)
erauszufinden, und ähnlich geht es mit den portugiesischen Eigen-
nd den brasilianischen Pflanzen- und Tiernamen. Aber alle
orscher und Gelehrte, die sich mit der Erkundung der brasilianischen
intdeckungszeit und mit dem Studium der Eingeborenen des Landes
efaßt haben, sind sich einig darüber, daß Hans Stade ein scharfer
eobachter und ein guter und wahrheitsgetreuer Schilderer des
zesehenen und Erlebten gewesen ist. Seine Keisebeschreibung
ehört zu den ersten, welche über die neue Welt Amerika heraus—
egeben wurden. Welche Beachtung die Veröffentlichung seiner
eit gefunden hat, zeigen die zahlreichen Nachdrucke des Buches.
schon im gleichen Jahre 1551 erschien zu Frankfurt a. M. ein
eudruck, ein Jahr darauf in Antwerpen eine flämische Üersetzung,
61 in Frankfurt a. M. zwei weitere deutsche Ausgaben zusammen
iit anderen Reisebeschreibungen. Es folgten mehrere lateinische,
eitere flãmische, jechs hollãndische und zwei französische Ausgaben,
iese in den Jahren 18831 und 1889. Die letzte deutsche Ausgabe
er Stade'schen Reisebeschreibung erfolgte 1889 in Stuttgart durch
en Liberischen Verein, und eine vorzügliche englische Übersetzung
on Albert Tootal gab 1814 die Gesellschaft The Hablugt heraus,
»ozu der damalige britische Konsul in Santos. Sir Kichard
. Burton, Anmerkungen lieferte. Auch in das Portugiesische ist
fades Arbeit ũbertragen worden, und zwar einmal 1802 von Dr.
Uencar Araripe und in Band 55 der Revista do Instituto
istorico e Geographico von Rio verõoffentlicht, und zum zweiten
Nale von Alberto Löfgren im Jahre 1000. Diese Abersetzung
ißt auf dem Original der ersten Ausgabe von Marburg, das in
er Sibliothelk des verstorbenen Dr. Eduardo Prado zu Sao Paulo
athalten ist. Die Löfgren'sche Arbeit, die vom Historischen In—
tut von Sao Paulo zur Jahrhundertwende veröffentlicht wurde.
mit den genauen Nachbildungen des Bildschmuckes versehen. den
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