Es blühen Lieder auf, beglückend wie dieses:
dom Schreibtijch mit Bũcher und Abtenwust Und lächelnd überblauen
dachen aus zierlicher Vase Kinderaugen den Veilchenstrauß.
Märzveilchen mit Duft und blauem Blust, Es ist wie heller Himmel im Haus
vepflückt im Ostergrase. And selig, hineinzuͤschauen.
Stille Stunden im Sommerwald und auf windgestreichelter Halde
schreiten an uns vorüber. Mit goldenem Garbenjsegen erfüllt sich
das Jahr.
Alles in allem: es ist ein erfrijchend lebenswarmes Buch in
unserer müden, branken Seit. Es lehrt uns wieder die Werte
achten, die wir auch in unserer Armut noch immer besitzen, und
die niemand uns rauben bann.
Das Buch will den Wenschen bilden helfen, der selbstgenügsam
und tapfer seinen harten Arbeitsweg geht, aber trotz ällem seine
Sinne wachhält für die einfachen Dinge, die doch so rätseltief und
beglückend schön sind: Heimatfluren mit Grillensang und Lerchen-
liedern, ragender Bergwald, silbernde Ebene, heimisch ein altes
Städtchen und Wanderwolken darüber im Blauen, Feierabend-
glocken und die Keinheit eines Kinderauges.
Nimm diese erwanderten Gedichte mit hinaus in die sommer—
grüne Welt. Sie werden dir liebe Fahrtgenossen sein. Soviel
Köstliches, wie sie zu geben haben, findet man nicht leicht in einem
Büchlein beisammen. Ad. Hager.
Hessentreue. 4. Heft der Jungvolb- und Vereinsbühne.
Dramatijche Dichtung in 5 Aufzügen von Joh. H. Schwälm.
ZRroeis 53. 590 My.
Auf der He
Das alljährlich veranstaltete Familienfest des Knäll—
gebiergsvereins findet voraussichtlich am letzten Sonntag vor
den Sommerfeérien in dem heerrlich gelegenen Wallenstein statt.
Die Ruine und ihre nächste Umgebung sind als Festplatz ausersehen.
An den Darbietungen beteiligen sich eine Keihe Sweigvereine.
Horbereitung und Leitung des Festes liegen in den Händen des
Homberger Wandervereins.
Der Jugendherbergen-Ausschuß des Knüäüllgebietes
jt zur Seit bemüht, in seinem Arbeitsfeld Jugendherbergen zu
errichten. Seine Vorarbeiten haben schon guten Erfolg gehabt,
wenn auch nicht in allen Orten, die dafür in Frage kLommen. So
versuchte er in Ersrode und Beenhausen durch freundliche Unter-
tützung des Oberförsters Werner die Gründung solcher Herbergen,
eider ohne Erfolg. Das Freiherrlich Kiedeselsche Kentamt beschied
die eingereichte Sittschrift abschlägig. Dagegen konnte durch Ent—
zegenblommen des Freiherelich Dörnbergschen Kentamtes ein
Schäferhaus auf dem Rittergut Huhnstadt bei Gehau am Herz-
berg als Jugendherberge eingerichtet werden. Der Sweigverein
Niederaula beabsichtigt, ein Grundstück mit Gebäude z3wecks
Errichtung eines Jugendheimes und einer Jugendherberge zu
erwerben. In nächster Seit bann durch die dankenswerte Mit—
hilfe des Lehrers Achler die Jugendherberge in Simmersrode
ihrer Bestimmung übergeben werden. Die in Raboldshausen ist
ereits fertiggestellt; Herbergsleiter ist Pfarrer Siesbe.
Der Sweigausschuß für Jugendherbergen in Niederhessen und
Waldeck hat sich mit dem Hauptausschuß für deutsche Jugendherbergen
n Hilchenbach geeinigt; er steht unter dem Vorsitz des Stadtschulrats
Bobritz-Cassel und hat fünf Unterausschüsse. Der für das Knüllgebiet
zat jeinen Vorsitz in Homberg, wohin auch alle Anfragen zu richten
ind. Die noch einzurichtenden Jugendherbergen ersordern einen
Aufwand von 12000 bis 15000 Me. Wer ein Herz hat für das
eranwachsende Geschlecht, das Träger unserer Subunft ist, der
vird um tatbräftige Unterstützung gebeten. Beiträge nimmt der
Dorsitzende des Unterausschusses (Apotheber Hille-Homberg) mit
Danb entgegen.
Sweigverein Beisetal. Bisher hatte der Knüllgebirgs—
herein in den Dörfern des herrlichen Beisetälchens nur wenige,
zersteeut wohnende Mitglieder. Sonntag, den 24. April, tratfen
zahlreiche Natur- und Wanderfreunde im „Waldschlößchen“ zu
Oberbeisheim zur Gründung eines Sweigvereins zusammen. Die
Dorbereitungen dazu hatte Lehrer Fritz Töpfer-Obeorbeisheim ge⸗
troffen, der auch die Gäste mit herzlichen Worten begrüßte
Die Sweigvereine Homberg, Treysa, Siegenhain und Wallen—
ttein waren stark vertreten. Der Hauptvorsitzende des Knüll—
rebiraspereins Amtsderichtsrat Houßnor. schloß soinon Daonbocs-
Was der Titel sagt: ein hohes Lied der Treue ist's, der Hessen-
reue, die so fest wie einst die Feste Siegenhain. Sum Gegenstand
einer Dichtung hat J. H. Schwalm die Geschichte vom getreuen
deinz von Lüder gemacht, der die ihm anverträute Festung micht
in die Feinde des Landgrafen ausliefert. Er sinnt Tag und Nacht
iuf Befreiung seines in Mecheln gefangenen Herrn und ruht und
astet nicht, bis das Siel erreicht ist. Swischen die rauhen Kriegs—
eute hat der Dichter Elsbeth von LSüder, die Tochter des
dommandanten, gestellt, deren Herz dem Fahnenjunber von Gersten⸗
erg in zarter Liebe geneigt ist. Diese Liebesepisode durchschlingt
vie „Hoeckenrosenranken“ die briegerischen Ereignisse. Am Schluß
riumphieren Soldatentreue und bräutliche Liebe über alle böe—
villigen Widerstände.
Die Dichtung ist in fünffüssigen Jamben verfaßt. Die Sprache
st farbenfrisch und schwungvoll. Eine Aufführung im Freien dürfte
ie packende Wirbung des Schauspiels erweisen. Deim Menschen
ind Dichter Schwalm darf es zu seiner Genugtuung wieder ein.
nal gesagt werden, daß berufene Geister, über Engherzigkeit und
Sehässigkeit erhaben, seine Leistungen auf dem Gebiet der Volkbs
unst und Volksbunde zu würdigen wissen. K.
Magnum bonum. 6. Heft der Jungvolb- und Vereinsbühne.
Sin lustiges Spiel in 4 Aufzügen zur Aufführung auf der Bühne
ind im Freien von Heinrich Kuppel. Preis 8,50 Mbe.
Frohe junge Menschen wie Turner, Wandervögel u. a. werden
jern zu diesem Stück greifen. Es ist ein Spiel vom betrogenen
Teufel und hat 12 Rollen (11 männliche und 1 weibliche oder nach
Belieben 8, 9, 10 männliche und 4, 3, 2 weibliche).
imatwarteo.
oorten für den freundlichen Willkomm treffende Ausführungen über
»weck und Siele der deutschen Gebirgs- und Wandeérpereine an.
dem neuen Sweigvberein gab er die besten Wünsche mit auf den
Veg. — Erfreulich ist die hohe Sahl der Mitglieder, die bereits
o beträgt. Die 88 anwesenden Mitglieder wählten den Vorstand,
essen Vorsitz sie einstimmig Lehrer Fritz Töpfer übertrugen. Dis
Arbeitsfeld ist dem Sweigverein das Gebiet des Beietales bis
twa Ersrode⸗ Ludwigseck zugewiesen. — Dann bot Lehrer Schulz
Lassel einen prächtigen naturwissenschaftlichen Vortrag über Die
agenumwobenen Pflanzen des deutschen Waldes.“ Alemlos folgte
nan den wunderbaren Lichtbildern, staunte über die Schönheit des
Valdes, des Buchenblattes, ließ sich die Augen öffnen für die
feinheiten in Form und Farbengebung der pilze, Farne, des
ʒeidelbastes u. a. Doch vergebliches Bemũhen, die Fuͤlle erschöpfen
u wollen! Solch blare, plastijche Lichtbilder sahen viele der Ver—
ammelten zum erstenmal. Ba wurde erkennbar, wie eins im
indern wirkt und lebt. Dazu blangen die Worte des Vortragenden
bie die eines begeisterten Khapsoden: uralte Sagen, tiefsinnige
Rärchen und fromme Legenden wurden lebendig und rührten mit
zinen Fingern an die Herzen. And tiefgründiges Wissen und ans
Vunderbare streifende Forschungsergebnisse bereicherten den Geist,
em hier in den Kern der Natur einzudringen gegeben war. Dos
ekannte Wort von Albrecht von Haller: „Ins Innre der Natur
— deingt, bein erschaffner Geist — glückselig, wem sie nur — die
ußre Schale weist“, das schien hier widersegt. Scharfer Natur
orschersinn ist tatsächlich in manches Geheimnis des Sebens und
er Schöpfung eingedrungen. Das war ein Lichtbildervortrag, der
jut ein Dutzend andere aufwiegt. Der überaus herzliche Beifall
eigte, wie der Vortragende die Suhörer gepackt hatte. — Es blieb
ur zu wünschen, daß die Beteiligung aus Oberbeisheim selbst
bensogut gewesen wäre wie von auswbärts. Aber so geht's in
er Kegel, wer das Gute vor der Nase hat, der übersieht es.
Auf abendlichen Wanderwegen zogen die Gäste heimwärts. bedlückt
on dem schönen Tag im „Waldschlößchen.“
Am 30. und 31. Juli d. Is. findet in Homberg (Bez. Cassel)
ine große Wandervogeltagung statt, zu der Wandervögel
jus allen deutschen Gauen in das schöne Hessenland Kommen werden.
dorschlage aus Wandervogelkreisen zur Ausgestaltung des Volks
ugendtages erbittet die Geschäftsstelle der W. DVI. Leipzig.
Fohannisgasse 80.
Für 1921 hat der Homberger Wanderverein acht
Vanderungen in den Knüll und seine Kandgebiete vorgesehen,
ier ganz- und vier halbtägige. In Nussicht genommen sind ferner
wei Jugendwanderfahrten, eine ins Werratäl, die andere in den
abichft«wald odor ins HNainoartrα
derausgeber: Konrad Bernecker-Melsungen, unter besonderer Mitarbeit von: Kreisschulrat Schwalm- Obergrenzebach und Taubstummen-Lehrer H. Kuppel-Homberg.
u⸗ Heimatfreunde sind als Mitarbeiter willkommen. — Verantwortlicher Schriftleiter: Paul Woicke-Melsungen Alle Suschriften an die eee sind an
die Schriftleitung in Melsungen zu eichten. Anverwertete Manuskripte werden nur auf Verlangen zurückgesandt. Der Nachdruck aller Arbeiten mit Namenszeichnung
ist nur nach ÜÄbereinkunft mit dem Herausgeber gestattet. — Druck und Berlag A. BSernecker in Melsunqgen.