Ostseite: Dem wũrdigen Herrn Oberst von Todenwarth, Komman-⸗
eur des Hessischen Oragonerregiments Prinz Friedrich, widmen
ies Senkmol ihrer Verehrung und Dankbbarbeit die Beamten und
Burgermeister und KRat der Stadt Franbenberg 11098. Sũdjeite:
Errichtet von J. C. Kuchenbecker, Amtmann. J. Wegner, Kent
ind Kriegszahlimeister. David Kenner, zeitiger Sauͤrgermeister.
dudw. Wilh. Kühn, Vicebürgermeister. Konrad Schade, älterer
Sürgermeisier. Esaĩas Fauri, Katschöff. Jost Curt Schwaner,
uterer Bürgermeister. Jabob Schwaner, Katschöff. Andr. Meu⸗
chafer, Katschöff. Hermann Crato, Katschößf. (N), Stadtjekretarius
md Sergrerwalter Westseite: Heil wünschen ihm, dem Edlen,
Frankenbergs danbbare Bewohner. Nordseite: Umgeschaffen von
hm wurden diese öden Ruinen einer briegerischen Feste zum fried⸗
ichen Wohnplaß geselliger Naturfreuden im Jahr 1798.
Aber das Geschlecht von Todenwarth seien noch einige Nach⸗
·ichten angefügt. Am 1. Januar 16036 schenkte der Landgraf
Vilhelm V. die kurz vor 1631 erbaute Wolfsburg am Schloßberg
u Marburg, von deren Anterbau noch das schöne Sarochportal
im Schloßberg, gegenũber dem Landgericht, erhalten ist, seinem
Büunstling, dem Geh. Kat, Kanzler und Amtmann zu Schmallbalden
ind Orkoberg, Dr. Antonius Wolf von Todenwarth, der burz vor⸗
her auch den anstoßenden Feigenhof erworben hatte. Das unter
em Landgericht in Marburg gelegene, der studentischen Turner⸗
chaft „Schaumburgia“ gehörige Gebäude, der Berlep'sche Hof,
neist irrig als Wolfsburg bezeichnet, war vor 1400 im Sesitz der
Familie von Becker, kam 1525 an die von SBerlepfsch und wurde
647 ʒerstört. Erst 18601 ließ der 1803 verstorbene Justizrat Grimm,
der duch wiederholt Landtagsabgeordneter jür den Wahlbkreis
Franbenberg⸗ Kirchhain war, die Kuine wieder ausbauen.
Am J. Mai 1802 starb in Fulda nach längerem Leiden im
16. Sebensjahre der Major 3. D. Karl Moritz Anton von Toden ⸗
varth. In Jeinen 1915 erschienenen „Adelsgeschlechtern des
Herzogtums Sachsen-⸗Meiningen*“ bringt Armin Humann Mach⸗
eichten ũber etwa 120 Geschlechter und behandelt darin ausfũhrlich
1. a. hejsischen Familien auch die Wolf von und zu Todenwarth.
Hier wird wieder das alte Märchen von den Wölfen zur Landswehr
ij w. aufgewãrmt, obwohl eĩne urbundliche Genealogie dieser urjprũng
üch burgerlichen Familie vorliegt, in dem Buche ũber „Goethes
Ahnen“ von Dr. C. Knetsch.
Den Namen des Geschlechts von Todenwarth führte auch ein
Fũsilierbataillon, von dem wir lesen: Als am 26. Obtober 1806
zin französisches Armeekorps unter dem MWarschall Mortier von
Dacha aus angerũckt kam, und der an der hessischen Grenze bei
Sieglos mit einem bleinen Kommando von etwa zehn Mann stehende
Staatstapitãan von Rosenkranz vom Füsilierbataillon Todenwarth
einen Degen zog und den vordringenden Massen den Einmarsch
in das neutrale Land verwehrte, lachten die Franzosen und zogen
veiter und immer weiter auf Cassel los.
Da das Füujilierbataillon Marquard 1806 die Bezeichnung
„von Todenwarth“ erhielt, gehen wir wohl nicht fehl, wenn wir
ie von dem Franbeuberger Kommandeur ableiten. Angaben
A. Woringers (Seitschr. 51, S. 81) entnehmen wir nämlich: Karl
Sam. Aug. Appelius war 1192 Fahnenjunker im Gardegrenadier⸗
Kegiment, erstieg am 2. Dez. 1790 als Sweiter die Wälle von
Frankfurt a. M. wurde Fähnrich, dann Sekondeleutnant in seinem
Kegiment, war 1804 Premierleutnant im Füsilierbataillon Mar⸗
Juded (1806 v. Todenwarth), trat in westfälische Dienste als Kapitãn
ind Adjutant des Generals Börner, ging aber 1810 in Sivildienst.
Am 28. Nob. 1813 wurde er als burhejsischer Kapitän im Regiment
Prinz Solms wieder angestellt.
Als die Hessen am 17. Juni 1814 den Rũckmarsch aus dem
Vesten antraten, wurden sie darauf beschuldigt, das Gepäck der
am 19. Juni durchmarschierten französischen Besatzung von Magde⸗
hurg geplündert zu haben. Aber es war nicht zu ermitteln, trotz⸗
hem der Kommandant von Trier, Kapitän von Sodenstern, den
Pfarrer Dau in Pfalzel, nordöstlich Trier, als Zeugen benannte.
Karl Ferd. Friedr. Gust. v. Sodenstern war 17095 Fähnrich im
Kegiment Karl, 1800 Sebondeleutnant im Füsilierbataillon von
Schiotheim, 1806 von Todenwarth (Seitschr. 51/ 104). Demnach
nõgen zwei Bataillone, Marquard und v. Schlotheim, 1800 zum
Fuslierbataillon v. Todenwarth vereinigt worden jein. Dann wurde
Sodenstern westfälischer Premierleutnant und Plaßzadjutant in
Sraunschweig, 1814 Kapitän im kurhessischen Regiment Kurfürst
in Marburg, 1818 Kentmeister in Altenhaßlau, später Oberpolizei-
inspektor in Marburg, seit 1833 in Fulda, wo er 1834 starb. Er
war verheiratet mit Betty geb. Gissot.
Aus der Geschichte des Prinz Friedrich⸗ Dragoner ⸗Kegiĩments
dürfte noch manches interessieren. In seinem Grundungsjahr 16088
ʒestand die hessische Kriegsmacht aus Keiterei, Fußvolk und —X
Das Nassau-⸗Weilburg'sche, seit 1080 Kettler'sche oder gelbe Oragoner⸗
Kegiment war ein Keiterregiment und bestand aus sechs Kompagnien
nd etwa 460 Köpfen. Es stand unter dem Kommando des
bersten Jalob Friedrich von Kettler (zuletzt dem Prinz Friedrich⸗
ragoner⸗·Kegiment einverleibt und somit in dem späteren ersten
usarenregiment enthalten). Die Bewasßfnung der Dragoner
estand früher aus Bajonettflinten (von 16005 ab mit Messing-
Zarnitur), Degen und ein Paar Pistolen.
In der Schlacht am Speierbach, am 15. Nov. 1703, eroberte
as Dragoner⸗Kegiment Erbprinz Friedrich“‘ im Derein mit dem
Zegiment Gensd'armes“, dem Regiment „Karabiniers“ und dem
egiment Leibdragoner“ nicht weniger als vier Dragonerfahnen,
6 Standarten und drei Paar Pauben von den Franzosen.
AUnter den acht Werbekommandos während des ðsterreichischen
ẽrbfoigekrieges (1040 bis 1748), an dem auch die hessischen
fruppen ruhmvollen Anteil nahmien, finden wir im Winter 1746/4
uch das Kegiment Prinz Friedrich mit dem Kapitän Homberg,
inem AUnierojfizier, einem Korporal und zehn Maͤnn. Die Ver⸗
iste der Heßen in der Schlacht bei Lauffeld (1746) betrugen
78 Mann Zufanterie, 213 Mann Kavallerie, J Mann Artillerie,
sanimen 458. Das KRegiment Prinz Friedrich hatte zu verzeichnen:
Mann kot, 16 Mann verwundet, darunter Oberstleutnant Grössel.
nd 10 WMann vermißt.
Am 20. Septeniber 1741 marschierte der baiserliche General
er Kaballerie Graf von Batthyanhi mit 11 Bataillonen und 18
kobadrons, worunter sich das ganze hejsische Korps der 6000 Mann
nter Prinz Friedrich von Hessen befand, in das Lager bei Breda,
bo es am 9. Obtober ankam. Als am 6. Obtober Prinz Friedrich
en Oberbefehl ũber beide hessische Korps ũbernahm, entstanden
ieder Keibungen zwischen den Generalen, u. a. auch darüber,
b die „Generalmacht“ jũr den Prinzen auch vom Korps der 8000
nd die des Genergis von Daltpigk nur vom DragonerRegiment
der vom ganzen Korps der 3000 zu bommandieren sei.
Der HrinzStatthalter führte eine Einigung auf der mittleren
inie herbei. Er warf jeinem Sohn vor, er habe sich „falsche
mprejfion“ beibringen lassen und sagte dem General von Dalwigkb
erart die Wahrhen, daß dieser sich an Gallenfieber und Gelbsucht
rank meldete.
Auch an dem Treffen bei Grünberg und Laubach in Ober⸗
essen am 21. März 1761 war das Prinz Friedrich-ODragoner ˖
egiment beteiligt. (Köschen, Vogelsb. 311.) Am die jseindlichen
ztreitkrãfte zu Zersplittern, beschloß Herzog Broglio vom linkben
lũgel und vom Sentrum aus Vorstöße gegen Wetter, Großseelheim,
psdorf und Schweinsberg zu unternehmen. Mit der größten
hihe attackierten die meist aus Kavallerie bestehenden Franzosen
as Erbprinzliche Korps“, bestehend aus acht Esbadronen Dragonern,
amentlich Kedin und Prinz Friedrich, zwei Batterien vom Leib⸗
giment, zweĩ BSatt. Imhoß, einer Baft. Halberstadt, einer Batt.
hoeden, einer BSatt. Laffert, einer Batt. Kielmannsegge; die
ehtgenannten waren Haunoversche Truppenteile. Die Verluste
baren bedeutend; auch das Prinz Friedrich DragonerKegiment
all bei dieser Affäre“ einen Offizier und mehr als 30 Pferde
ingebũßt haben.
Im Juni 1762 stand der Herzog Ferdinand von Sraunschweig
ieder in seiner verschanzten Stellung zwischen Warburg und
rendelburg. Am 24. Juni traten die feindlichen Truppen gegen
cht Uhr morgens aus dem Walde. Spörcken führte nur ein
inhaltendes Gefecht, und Castries trat, als Luckner erschien, den
Zückzug nach Grebenstein hin an, so daß nur die Reiter der
auptarmee die weichenden Franzosen erreichten. Das Kavallerie⸗
Zegiment Fritß James verlor seine Standarte, und die hessischen
)rinz Friedrich⸗Bragoner ritten das Kegiment Elsaß nieder und
ahmen zwei seiner Geschũße. Insolgedessen gingen die Warschälle
zoubise und d'Estréees auf der großen Straße nach Cassel zurück.
Eandgraf Friedrich II. jandte den im Jahre 1176 nach Amerika
eschickten 12500 Mann jedes Jahr durchschnittlich Ooo Mann als
krsatz für die drüben entstandenen Verluste nach. Der Haupt⸗
mmelplatz für die angeworbenen ausländischen Rekruten war
iegenhain. In den vorhergehenden Jahren waren bei dem Marsch
er Kekruten oft Ausschreitungen und Fluchtversuche vorgekommen.
deshalb waren die Maßregeln zur Bewachung der Angeworbenen
nit der Seit sehr streng geworden. 250 Mann vom Prinz Friedrich
ragoner·Kegiment (den sog. gelben Dragonern) und vom Gar—
ijon Kegiment von Normann, die beide damals ihren Standort
Siegenhain hatten, waren zur Begleitung auf dem Wege von
iegenhain nach Sandershausen befehligt. In Siegenhain hatte
is dahin das Grenadier⸗Kegiment von Knyphausen gelegen. Als
es mit in den amerikanischen Krieg gezogen war, wurde das gelbe
dragoner⸗Kegĩment von Schmalkalden, jeinem eigentlichen Standort,
um Schutz der Festung Siegenhain dorthin verlegt. 2.
Obersi von Schmied, der Kommandeur des DragonerKRegi⸗
nents, brachte nebsi dem Major, zwei Kapitäns und fünf Leutnants
nes Kegiments die Kekruten nach Sandershausen. Auf dem