Mensch nicht scheiden!“ Da war's stille ringsum, und
leises Weinen. Anser Gevattersmann, Herr Ferdinand
Nickel, aber rief hinaus: „Sophie Elisabeth, wo bleibt das
Marmbier?“ MDas brachte uns alle wieder zur Erden zurück
und blieben da noch zusammen in Freude und Fröhlichkeit.
Anderen Tages, am ersten Weihnachtsfeiertage, gingen
wir gemeinsam zur Kirche, und in beinem andächtigeren
Herzen riefen ein frohes Echo wach die Worte des Textes:
„Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden und
den Menschen ein Wohlgefallen.“
Anno 1740 am Shlvesterabende saßen wir selben
wieder im Mädchenschulhause beisammen. Acht Tage vor—
her hatte mein Johann Friedrich seine Elisabeth heimgeführt.
Die wollte an beinem anderen Tage getraut sein als am
Cheistheiligabend, an welchem Tage vor drei Jahren unser
Hoerrgott selbst sie als Braut ihrem jetzigen viellieben Ehe—
mann zugeführt hatte. Mußte das junge Ehepaar nächsten
Tages wieder fort in seine neue Heimat nach Tambach im
Sothaischen, allwo mein Altester durch die Fürsprache des
heern von Wangenheim, der ihm sehr zugetan war, eine
Ofarrstelle erhalten hatte.
Saßen allda fröhlich beisammen bei lustiger Kede und
Hegenrede und beĩ einem guten Glase bräftigen Weines,
is die Glocke 12 schlug und des Ortes Wächter Friedrich
Vedel hineintrat und rief: „Verflossen ist das alte Jahr,
»as uns ein Jahr der Gnade war; Allmächtiger, freudig
»ringen wir Dir unsern tiefsten Dank dafür. NAuf!
dobet Gott den Herrn!“
„Ja, meine Freunde,“ sprach Ehrwürden zu uns, die
vir uns erhoben hatten, „lasset uns den Herrn loben
mmer und immerdar, von nun an bis in Ewigkeit. Möge
eine Liebe und Güte das eben angebrochene Jahr zu
»inem Segen für uns und alle unsere Mitmenschen werden
assen. Und nun, Peosit Neujahrl“ Da blangen die
Hläser hell aneinander.
Das ist meines Johann Friedrichs Hochzeitsgeschichte.
Winterabend.
Aufblick.
Mit gezackten Wipfeln greift der Wald
In die Nacht hinein.
Abendstern am hohen Himmel strahlt
Mit hellem Schein.
Vinterabend — leise fällt der Schnee.
Leichte Flocken haschen sich im Reigen.
Stiller wird des Tages Lust und Weh,
Eingehüllt in wintertiefes Schweigen. —
Mondlicht fällt auf dichtbeschneite Bäume.
Wie es glitzert — Silbersternen gleich.
Und es ziehen Winterabend- Träume
Heimlich atmend durch ein Märchenreich.
Wie der fremde Weg auch laufen mag,
Der Stern geht mit,
Leuchtet in den dunbeln Föhrenhag,
Durch den ich schritt.
Wintkerabend — und der Schnee fällt dichter.
Leichte Flocken haschen sich im Keigen.
Und es schimmern tausend Hoffnungslichter
Aus dem kiefen winterlichen Schweigen.
Leuchtet in den dunkeln Föhrenhag,
Wie dem Kinde
Seine Mutter von der Tür aus leuchten mag,
Daß es heim sich finde. 5. Ruppel.
Weibezahn.
A lter Seit
Aus adlter GSelut.
sis j 3 F 2. Klein- oder Wenigen ; Sraach bei Bracha.
Wüj te Ortj chaf ten im Kreij e Koten 13. Lubach, im Lubachsgrund südlich von Niederthalhausen.
burg nach dem Buche von Landau. 14. Lubenthal, zwischen Kotenburg und Lispenhausen.
15. Malkus, Wüstung im Wald bei Ersrode, früher Glashütte,
noch vorhanden der Malkbusteich.
Muterode bei Asmushauscen.
Nauses. */ Stunde südlich von Ronshausen, an dem gleich-
ramigen Bache, früher Nuwescze genannt.
Taut Oxriginal-Oerbriefung v. J. 1805 haben sämtliche
Herren v. Baumbach die Wiesen zu Nauses samt dem soge-
nannten Baumgarten mit Sustimmung des Abtes Johann
von Hersfeld an das Stift in Rotenburg verbauft.
Obterode, eine Wũstung in der Gemarkung von Bebra.
Kippelshausen bei Lispenhausen. Das Stift zu Votenburg
vpar daselbst begũtert.
Komerode. Wüstung bei Erbshausen, gehörte bis zum Aus-
8 der Linie denen von Rotenburg als Hersfeldisches
ehen.
Sachsenheim, westlich von Beenhausen. Spuren von einer
Airche sind daselbjt zu finden.
5chöppach, Wũstung bei Niederthalhausen.
schießhain, bei Gilfershausen, i. J. 1414 von Johann von
Kyne dem Stift in Rotenburg verkauft.
Sigeln, Wũstung im Hasselgrunde.
Stũckerode, zwischen Ober · und Niedergude. frũher ein Kirchdorf.
Um das Jahr 1800 soll daselbst eine Glocke gefurnden
worden jein.
Holkerode, zwischen Solz, Imshausen und Braunhausen, hatten
die v. Kotenbergkei. J. 1216 als hejsijches Lehen im Besitz,
zam 1484 an die v. Eschweqe.
Die nachstehenden Feststellungen, die im Kreise Roten-
ourg gemacht wurden, veröffentiichen wir mit der Bitte
an Lehrer, Pfarrer, wie an alle Forscher der Heimat-
zJeschichte, weiteres Material im Interesse der Heimatkunde
zur VDersügung zu stellen.
1. Wũstung am Alheimer. Landgraf Heinrich II. belehnt die
o. Kappel (Waldkappel) mit Gütern dajelbst.
2. Bartenhausen bei Wüstefeld.
3 Breitingen bei Kotenburg. Die Ortschaft ist nicht durch Fehden
oder Kriegsunternehmungen zerstört worden, sondern durch
Abzug der Bevölberung nach der Altstadt. vom Jahre 1250
ab in Verfall geraten.
Brũckenbach, zwischen Schwarzenhasel und Guttels.
Gartinger (Gärtners) oberhalb Lüdersdorf. 21
Gunbelrode, früher Dorf, jetzt Hof bei Solz.
Guttels, vormals zwei Dörfer, 3. St. nur noch ein Hof, dem
Staat gehörig jeit 1303. Dieser verschrieb Otto v. Koten-
burg von semen Gütern in Guttels eine Kente von 60 Me.
Habichtstal, zwijchen Rautenhausen und Braunhausen.
Hasperode bei Obergude, sũdöstlich gelegen. Eine Karte
davon, auf Grund emner späteren Aufmessung, befindet sich
auf dem Staatsarchiv in Marburg.
Hilwarterode, an dem Wege von Seiffertshausen (Siegfrieds-
hausen) nach Königswald.
1 Hudingesdorf, zwischen Ober- und Niedergude.