Full text: Heimatschollen 1921-1925 (1. Jahrgang - 5. Jahrgang, 1921-1925)

Mensch nicht scheiden!“ Da war's stille ringsum, und 
leises Weinen. Anser Gevattersmann, Herr Ferdinand 
Nickel, aber rief hinaus: „Sophie Elisabeth, wo bleibt das 
Marmbier?“ MDas brachte uns alle wieder zur Erden zurück 
und blieben da noch zusammen in Freude und Fröhlichkeit. 
Anderen Tages, am ersten Weihnachtsfeiertage, gingen 
wir gemeinsam zur Kirche, und in beinem andächtigeren 
Herzen riefen ein frohes Echo wach die Worte des Textes: 
„Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden und 
den Menschen ein Wohlgefallen.“ 
Anno 1740 am Shlvesterabende saßen wir selben 
wieder im Mädchenschulhause beisammen. Acht Tage vor— 
her hatte mein Johann Friedrich seine Elisabeth heimgeführt. 
Die wollte an beinem anderen Tage getraut sein als am 
Cheistheiligabend, an welchem Tage vor drei Jahren unser 
Hoerrgott selbst sie als Braut ihrem jetzigen viellieben Ehe— 
mann zugeführt hatte. Mußte das junge Ehepaar nächsten 
Tages wieder fort in seine neue Heimat nach Tambach im 
Sothaischen, allwo mein Altester durch die Fürsprache des 
heern von Wangenheim, der ihm sehr zugetan war, eine 
Ofarrstelle erhalten hatte. 
Saßen allda fröhlich beisammen bei lustiger Kede und 
Hegenrede und beĩ einem guten Glase bräftigen Weines, 
is die Glocke 12 schlug und des Ortes Wächter Friedrich 
Vedel hineintrat und rief: „Verflossen ist das alte Jahr, 
»as uns ein Jahr der Gnade war; Allmächtiger, freudig 
»ringen wir Dir unsern tiefsten Dank dafür. NAuf! 
dobet Gott den Herrn!“ 
„Ja, meine Freunde,“ sprach Ehrwürden zu uns, die 
vir uns erhoben hatten, „lasset uns den Herrn loben 
mmer und immerdar, von nun an bis in Ewigkeit. Möge 
eine Liebe und Güte das eben angebrochene Jahr zu 
»inem Segen für uns und alle unsere Mitmenschen werden 
assen. Und nun, Peosit Neujahrl“ Da blangen die 
Hläser hell aneinander. 
Das ist meines Johann Friedrichs Hochzeitsgeschichte. 
Winterabend. 
Aufblick. 
Mit gezackten Wipfeln greift der Wald 
In die Nacht hinein. 
Abendstern am hohen Himmel strahlt 
Mit hellem Schein. 
Vinterabend — leise fällt der Schnee. 
Leichte Flocken haschen sich im Reigen. 
Stiller wird des Tages Lust und Weh, 
Eingehüllt in wintertiefes Schweigen. — 
Mondlicht fällt auf dichtbeschneite Bäume. 
Wie es glitzert — Silbersternen gleich. 
Und es ziehen Winterabend- Träume 
Heimlich atmend durch ein Märchenreich. 
Wie der fremde Weg auch laufen mag, 
Der Stern geht mit, 
Leuchtet in den dunbeln Föhrenhag, 
Durch den ich schritt. 
Wintkerabend — und der Schnee fällt dichter. 
Leichte Flocken haschen sich im Keigen. 
Und es schimmern tausend Hoffnungslichter 
Aus dem kiefen winterlichen Schweigen. 
Leuchtet in den dunkeln Föhrenhag, 
Wie dem Kinde 
Seine Mutter von der Tür aus leuchten mag, 
Daß es heim sich finde. 5. Ruppel. 
Weibezahn. 
A lter Seit 
Aus adlter GSelut. 
sis j 3 F 2. Klein- oder Wenigen ; Sraach bei Bracha. 
Wüj te Ortj chaf ten im Kreij e Koten 13. Lubach, im Lubachsgrund südlich von Niederthalhausen. 
burg nach dem Buche von Landau. 14. Lubenthal, zwischen Kotenburg und Lispenhausen. 
15. Malkus, Wüstung im Wald bei Ersrode, früher Glashütte, 
noch vorhanden der Malkbusteich. 
Muterode bei Asmushauscen. 
Nauses. */ Stunde südlich von Ronshausen, an dem gleich- 
ramigen Bache, früher Nuwescze genannt. 
Taut Oxriginal-Oerbriefung v. J. 1805 haben sämtliche 
Herren v. Baumbach die Wiesen zu Nauses samt dem soge- 
nannten Baumgarten mit Sustimmung des Abtes Johann 
von Hersfeld an das Stift in Rotenburg verbauft. 
Obterode, eine Wũstung in der Gemarkung von Bebra. 
Kippelshausen bei Lispenhausen. Das Stift zu Votenburg 
vpar daselbst begũtert. 
Komerode. Wüstung bei Erbshausen, gehörte bis zum Aus- 
8 der Linie denen von Rotenburg als Hersfeldisches 
ehen. 
Sachsenheim, westlich von Beenhausen. Spuren von einer 
Airche sind daselbjt zu finden. 
5chöppach, Wũstung bei Niederthalhausen. 
schießhain, bei Gilfershausen, i. J. 1414 von Johann von 
Kyne dem Stift in Rotenburg verkauft. 
Sigeln, Wũstung im Hasselgrunde. 
Stũckerode, zwischen Ober · und Niedergude. frũher ein Kirchdorf. 
Um das Jahr 1800 soll daselbst eine Glocke gefurnden 
worden jein. 
Holkerode, zwischen Solz, Imshausen und Braunhausen, hatten 
die v. Kotenbergkei. J. 1216 als hejsijches Lehen im Besitz, 
zam 1484 an die v. Eschweqe. 
Die nachstehenden Feststellungen, die im Kreise Roten- 
ourg gemacht wurden, veröffentiichen wir mit der Bitte 
an Lehrer, Pfarrer, wie an alle Forscher der Heimat- 
zJeschichte, weiteres Material im Interesse der Heimatkunde 
zur VDersügung zu stellen. 
1. Wũstung am Alheimer. Landgraf Heinrich II. belehnt die 
o. Kappel (Waldkappel) mit Gütern dajelbst. 
2. Bartenhausen bei Wüstefeld. 
3 Breitingen bei Kotenburg. Die Ortschaft ist nicht durch Fehden 
oder Kriegsunternehmungen zerstört worden, sondern durch 
Abzug der Bevölberung nach der Altstadt. vom Jahre 1250 
ab in Verfall geraten. 
Brũckenbach, zwischen Schwarzenhasel und Guttels. 
Gartinger (Gärtners) oberhalb Lüdersdorf. 21 
Gunbelrode, früher Dorf, jetzt Hof bei Solz. 
Guttels, vormals zwei Dörfer, 3. St. nur noch ein Hof, dem 
Staat gehörig jeit 1303. Dieser verschrieb Otto v. Koten- 
burg von semen Gütern in Guttels eine Kente von 60 Me. 
Habichtstal, zwijchen Rautenhausen und Braunhausen. 
Hasperode bei Obergude, sũdöstlich gelegen. Eine Karte 
davon, auf Grund emner späteren Aufmessung, befindet sich 
auf dem Staatsarchiv in Marburg. 
Hilwarterode, an dem Wege von Seiffertshausen (Siegfrieds- 
hausen) nach Königswald. 
1 Hudingesdorf, zwischen Ober- und Niedergude.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.